Kommunikationsbarrieren zwischen Landesverwaltung und Bürgerinnen und Bürgern abbauen
Graz (lk) - "Die Steiermark ist das erste Bundesland, das landesweit sowie abteilungs- und behördenübergreifend
damit begonnen hat, Kommunikationsbarrieren zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Landesverwaltung
abzubauen. Ziel der Initiative „Verständliche Steiermark" ist es, so verständlich und unkompliziert
wie möglich zu kommunizieren", sagte Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer am 25. Mai in seiner
Begrüßung bei der Veranstaltung mit Bürgerinnen und Bürgern in der Aula der Alten Universität
in Graz. Schickhofer, der auch Landeshauptmann Schützenhöfer vertrat, weiter: „Amtsdeutsch stellt für
die Bürgerinnen und Bürger oft ein Problem dar. Mit der ´Verständlichen Steiermark´
wollen wir diese Hindernisse entfernen."
Mit der BürgerInnen-Jury, die von 14 bis 17 Uhr tagte, wurde ein wichtiger Meilenstein in dem Projekt, das
schon im Vorjahr gestartet wurde, erreicht. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger aus allen Teilen der Steiermark
sind dem Aufruf der letzten Wochen gefolgt und haben sich unentgeltlich als Juror zur Verfügung gestellt.
Sie haben verschiedenste Textpassagen, die zuvor von Landesbediensteten in Arbeitsgruppen überarbeitet wurden,
in puncto Verständlichkeit und wertschätzender Sprache beurteilt. Sie konnten zusätzlich schriftlich
wie mündlich ihre persönlichen Verbesserungsvorschläge abgeben.
Ergebnisse der Jury-Sitzung
Generell bewerteten die Bürgerinnen und Bürger die meisten überarbeiteten Beispiele mit "viel
verständlicher" beziehungsweise "verständlicher". Besonders einverstanden waren sie mit
den überarbeiteten Beispielen der Rubrik "Alltagssprache statt Amtsprache" (75 Prozent fanden die
neue Version viel verständlicher, 11 Prozent verständlicher), die Beispiele der Rubrik "Aufzählungen
bringen Klarheit" (hier gaben 71 Prozent viel verständlicher und 12 Prozent verständlicher an) sowie
die Beispiele von "Ausschreiben ist verständlicher" (hier kreuzten 66 Prozent viel verständlicher
beziehungsweise 19 Prozent verständlicher an). Viel mehr als erwartet waren die Juroren bereit, neue Vorschläge
zu machen. Diese werden nun mit den betroffenen Dienststellen diskutiert und wo immer das möglich ist, auch
sofort umgesetzt.
Positiv für das Land Steiermark fiel auch die Abschlussfrage aus, wie zufrieden man insgesamt mit dem Service
der steirischen Landesverwaltung sei. Da kreuzten 47 Prozent der Juroren „sehr zufrieden" und 50 Prozent „zufrieden"
an.
Es gibt nur Gewinner
Für Projekteigner Landesamtsdirektor Helmut Hirt ist die „Verständliche Steiermark" jedenfalls ein
Gewinn. „Einerseits sollen die Bürgerinnen und Bürger auf einen Blick erkennen, wie es um ihr Anliegen
steht. Andererseits hilft es auch der Landesverwaltung, wenn die Abwicklung aller Anliegen möglichst rasch
und reibungslos geschieht und die Zahl der Beschwerden beziehungsweise Nachfragen sinkt. Ganz nach dem Motto: Gut
- steirisch - verständlich: Unsere Steiermark!"
Für Projektleiterin und Leiterin der steirischen Landeskommunikation Inge Farcher sind die Ergebnisse der
heutigen Jurysitzung ein Auftrag, die "Verständliche Steiermark" in der Landesverwaltung weiter
zu entwickeln. „Wir sind auf einem Weitwanderweg, das ist kein Kurzstreckenlauf, es zählt das stetige Vorwärtskommen.
Es geht auch um ein Stück neuer Unternehmenskultur und so ein Wandel vollzieht sich nicht von heute auf morgen."
Unverständliche Schriftstücke bitte melden
Dieser Wandel benötigt Zeit und vor allem Beteiligung, von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Landes,
aber auch von den Bürgerinnen und Bürgern. Daher hat das Land Steiermark eine eigene Website "Verständliche
Steiermark" eingerichtet. Auf dieser Seite können Bürgerinnen und Bürger auf Textstellen, Sätze,
Wörter oder gleich ganze Schreiben aufmerksam machen, die für sie nicht verständlich sind. Unter
dem Menüpunkt „Dokumente senden" können sie diese Texte übermitteln und bekommen so rasch wie
möglich eine "verständliche" Antwort.
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