Die geplante Erhöhung der EU-Mittel für Wissenschaft und Forschung stärkt den
europäischen und österreichischen Forschungsraum im internationalen Wettbewerb langfristig.
Brüssel/Wien (wissenschaftsrat) - Der Wissenschaftsrat teilt die Einschätzung der Kommission,
mit dem nächsten EU-Haushalt neue Prioritäten setzen zu müssen, und begrüßt die vorgelegten
Pläne zum Finanzrahmen für Forschung und Innovation für die Jahre 2021 bis 2027.
In einem weiter zunehmenden globalen Wettbewerb um ökonomische Leistungsfähigkeit haben Forschungsstärke
und Innovationsfähigkeit zentrale Bedeutung für Österreich und die Europäische Union.
Nationale wie EU-weite Förderprogramme müssen dieser Entwicklung Rechnung tragen, weshalb der Wissenschaftsrat
die Steigerung des EU-Budgets für Forschung und Innovation als wegweisende Maßnahme außerordentlich
begrüßt und unterstützen wird.
Das Ziel der Erhöhung der Attraktivität der EU als Raum für Bildung, Forschung und Innovation kann
nur im Zusammenspiel nationaler und europäischer Programme gelingen; Wettbewerb und Kooperation innerhalb
der gesamten Union bilden das unabdingbare Fundament für die Stärkung wissenschaftlicher Exzellenz. In
diesem Sinne bilden nationale Initiativen, wie ein Exzellenzprogramm für Österreich, die notwendige Voraussetzung,
die einzelnen Mitgliedsländer auf die ambitionierten Pläne auf europäischer Ebene vorzubereiten,
wie auch EU-Fördermaßnahmen ganz wesentlich zur Erhöhung der Qualität der nationalen Wissenschaftssysteme
beitragen. Mit den geplanten 100 Milliarden Euro sendet die EU-Kommission ein starkes Signal für das
Zusammenwirken von Kooperation und Wettbewerb im europäischen Forschungsraum aus. „Nur ein kluges Abstimmen
wettbewerblicher und kooperativer Maßnahmen wird den österreichischen Wissenschafts- und Innovationsstandort
im europäischen Wettbewerb stärken können. Genauso wie nur ein kluges Abstimmen dieser Maßnahmen
den europäischen Forschungsraum im globalen Wettbewerb um eine führende Rolle in Wissenschaft und Innovation
wird stärken können.“, so Antonio Loprieno, Vorsitzender des Wissenschaftsrates.
Im besten Sinne des Subsidiaritätsgedankens ermöglicht der Finanzrahmen für Forschung und
Innovation nationale wie EU-weite Schwerpunktsetzungen in Wissenschaft und Forschung; dieser befördert EU-weiten
Wettbewerb um die besten Ideen und Exzellenz ebenso wie das Selbstverständnis als EU-weiter Forschungsraum
im globalen Kontext. Letztlich bedeutet die Stärkung der Forschungs- und Innovationsleistung der Union eine
Stärkung der Forschungs- und Innovationsleistung aller Mitgliedsländer.
Ein weiteres Ziel muss sein, die Attraktivität des europäischen Forschungsraumes für die besten
Köpfe und den wissenschaftlichen Nachwuchs noch weiter zu erhöhen, wofür die „Open Science“-Säule
ein effektives Instrument darstellt.
Forschung und Innovation müssen als zentrale Elemente einer Wissensgesellschaft verstanden werden, um sich
globalen Herausforderungen stellen zu können und Wohlstand zu sichern. Zahlreiche Forschungsprojekte übersteigen
jedoch die nationalen Förderkapazitäten hinsichtlich der Größenordnung und des Entwicklungsniveaus,
weshalb es einer starken europäischen Dimension der Förderung bedarf.
Eine europäische Vernetzung im Sinne des wissenschaftlichen Wettbewerbs und der Kooperation soll vorangetrieben
werden, damit die Sichtbarkeit und Attraktivität des Standortes maßgeblich erhöht wird. Mit dem
vorgelegten Budgetplan setzt die EU-Kommission ein bedeutendes Zeichen für den Forschungs- und Innovationsstandort
Europa. Die Mitgliedsländer sind dazu aufgerufen, dies als Chance für sich und für Europa zu erkennen.
|