SchülerInnen aus Vorarlberg und Wien heute als ParlamentarierInnen im Großen Redoutensaal
Wien (pk) - "Umweltbewusste Schulen" - um dieses Thema dreht sich das Jugendparlament, zu dem
Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka am 25. Mai geladen hat. Erstmals finden die Sitzungen in der Hofburg
statt, wo das Parlament derzeit tagt. Schülerinnen und Schüler der 9. Schulstufe aus den Bundesländern
Vorarlberg und Wien nützen dabei die Gelegenheit, Parlamentsarbeit selbständig zu erproben.
Nachdem am 23. Mai die realen Abgeordneten mit UmweltexpertInnen bei einer Enquete im Großen Redoutensaal
über die Klimastrategie der Regierung diskutierten, werden am 25. Mai die Jugendparlament-MandatarInnen
an diesem Ort ihre Ansichten zur Umweltpolitik teilen. Geleitet wird die Plenarsitzung von Dritter Nationalratspräsidentin
Anneliese Kitzmüller. Davor treffen sich die Jugendlichen in anderen Teilen des Redoutentrakts zu Klub- und
Ausschusssitzungen, um einen fiktiven Gesetzvorschlag über Umweltschutz an Schulen zu erörtern, Standpunkte
zu präsentieren und Kompromisse zu finden. Die Aufgabe der Schule zur Steigerung des Umweltbewusstseins wird
dabei ebenso Thema sein wie konkrete Maßnahmen im Schulbetrieb, von der Mülltrennung bis zur Ressourcenschonung.
Kitzmüller: Jede und jeder muss Beitrag zu umweltbewusstem Umgang mit den Ressourcen leisten
In ihrer Begrüßung heute Früh unterstrich Dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller
die Bedeutung des heutigen Themas "umweltbewusste Schule". Wichtig sei, dass jede und jeder einen Beitrag
zu umweltbewusstem Umgang mit den Ressourcen leistet, damit die Erde auch für die folgenden Generationen lebenswert
bleibt.
Abgeordnete des Nationalrats unterstützen die JungparlamentarierInnen den ganzen Sitzungstag hindurch. Nico
Marchetti (ÖVP), Eva Maria Holzleitner (SPÖ), Ricarda Berger (FPÖ), Claudia Gamon (NEOS) und Stephanie
Cox (PILZ) geben praktische Tipps zur parlamentarischen Arbeit, bei der mit unterschiedlichen Argumenten eine Lösung
gefunden werden soll, die ausreichend Zustimmung für einen Gesetzesbeschluss erhält. ThemenexpertInnen
vertiefen dabei die inhaltlichen Aspekte der Gesetzesvorlage mit den SchülerInnen: Eva Lackner-Ibesich vom
Wiener Stadtschulrat und Franz Rauch von der Klagenfurter Alpe Adria Universität stehen mit ihrer Expertise
über Schulentwicklungsprojekte zur Verfügung, Renate Hübner – ebenfalls von der Alpe Adria Universität
– deckt die Bereiche Umweltökonomie und Abfallvermeidung ab.
Todt und Mayer: Wichtig ist, dass sich junge Menschen für Politik interessieren
Die Räumlichkeiten der Hofburg hatten die TeilnehmerInnen des Jugendparlaments bereits gestern erkundet. Willkommen
geheißen wurden sie dabei von Bundesratspräsident Reinhard Todt und Edgar Mayer, der letztes Halbjahr
den Vorsitz in der Länderkammer führte. Todt erklärte den TeilnehmerInnen einleitend auch die Nutzung
des Großen Redoutensaals sowohl für Bundesrats-, als auch für Nationalratssitzungen. Betreffend
das Jugendparlament sei es "großartig, wenn sich junge Menschen für Politik interessieren und es
LehrerInnen gibt, die das unterstützen." Kinder- und Jugendrechte sind in der Verfassung verankert, so
der Bundesratspräsident, und die Meinungen junger Menschen wichtig für die Mitbestimmung in diesem Land.
Mayer unterstrich, dass die Senkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre in Österreich europaweit einzigartig
sei. Dass vermittelt wird, wie Demokratie und Parlament funktioniert, ist ihm ein klares Anliegen, ebenso wichtig
sei es, die politische Bildung im Lehrplan zu integrieren.
Die Vorarlberger und Wiener Schulklassen, die aus zahlreichen Bewerbungen für das aktuelle Jugendparlament
ausgewählt wurden, sind die 5C vom Bundesgymnasium/Bundesrealgymnasium Feldkirch, die 1BHBT der Höheren
Technischen Lehranstalt Rankweil, die 1 AK aus der Handelsakademie Pernerstorfergasse in Wien und die 5a von der
Schule der Dominikanerinnen (Gymnasium und Wirtschaftkundliches Realgymnasium) in Wien. Indem die TeilnehmerInnen,
die sich an der Schwelle zum Wahlalter befinden, direkt mit den Vorgängen der Gesetzgebung befasst sind, sollen
sie ein besseres Verständnis von Parlamentarismus und Demokratie entwickeln, so der Anspruch des Jugendparlaments.
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