Das Start-up insight.trips von Studierenden bietet maßgeschneiderte Reiseführer
an
St. Pölten (fh) - Herkömmliche Reiseführer versuchen, die gesamte Vielfalt eines Reiseziels
zu erfassen – von Rockmusik bis Klassik, Abenteuer bis Spaziergang und veganem Essen bis Steakhouse. Für Besonderheiten
und Geheimtipps bleibt oft kein Platz mehr, Insider-Wissen über spezielle Lokale und ausgefallene Locations
sowie deren Geschichte oder auch spannende Touren sucht man mitunter vergeblich. insight.trips bietet die Möglichkeit,
sich einen individualisierten Reiseführer passend zu den eigenen Interessen zusammenzustellen, drucken und
zuschicken zu lassen.
Von kreativen Concept Stores, lauschigen Lokalen und versteckten Galerien bis hin zum imperialen Glanz längst
vergangener Zeiten, bieten Städte einen bunten Mix aus hippen Szenevierteln und Hochkultur. Bei dieser Vielfalt
ist es oft schwer, die richtigen Lokale, Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten für den geplanten Urlaub
zu finden. Mit insight.trips soll jede und jeder die richtige Information zu den persönlichen Interessen erhalten.
„Mit insight.trips kann man eine Stadt auf ganz persönliche Art erleben. Man gestaltet den city.guide online
nach den eigenen Interessen, wählt aus einer großen Vielfalt an Themen, die einen interessieren und
entwirft ein individuelles Cover. Eine Druckerei druckt den Reiseführer, der innerhalb weniger Tage vor die
Haustür geliefert wird. Jedes Stück ist ein Unikat“, erklärt Anna Steinacher, Studentin im Studiengang
Media- und Kommunikationsberatung der FH St. Pölten und bei insight.trips zuständig für Marketing
und Design.
Gemeinsam mit den Entwicklern Daniel Huber und Jan Heiss sowie Student Patrick Kofler von der TU Wien hat sie insight.trips
ins Leben gerufen. Seit Anfang Mai ist der persönliche Reiseführer für Wien verfügbar. Wenn
das Geschäftsmodell in Wien Anklang findet, plant das Team die Expansion in andere Städte – allen voran
in Deutschland.
Bausteinprinzip für die Inhalte
Die Inhalte des Reiseführers können aus Bausteinen, sogenannten Collections, ausgewählt werden,
die jeweils aus vier bis sieben Aktivitäten, Lokalen oder Sehenswürdigkeiten bestehen (z.B. Vegan in
Wien, Wiener Weinbars, Studierendencafés etc.). Man kann entweder aus einer von drei sorgfältig kuratierten
Vorlagen wählen (Der Trendige, Der Urbane, Der Imperiale) – diese Vorlagen beinhalten bereits einige Collections,
die nach Belieben verändert werden können. Oder man startet ohne Vorlage und stellt sich den city.guide
gänzlich selbst zusammen.
„Unser Team von insight.trips sammelt regelmäßig neue, coole Inhalte, um einen noch tieferen Einblick
in die Wiener Kultur zu ermöglichen. Um dies zu gewährleisten, kooperieren wir mit diversen Bloggerinnen
und Bloggern, lokalen Insiderinnen und Insidern, Personen auf Instagram und Tour Guides“, sagt Steinacher.
Geschäftsmodell und Start-up-Förderung
Das Geschäftsmodell von insight.trips basiert auf zwei Säulen: Zum einen werden die city.guides an Reisende
verkauft, zum anderen bieten das Start-up ein Modell für Unterkünfte, die ihren Kundinnen und Kunden
ein einzigartiges Service bieten wollen. Die Reisenden können gemeinsam mit den Betreiberinnen und Betreibern
der Unterkunft einen city.guide erstellen, der auf die Zielgruppe der Unterkunft zugeschnitten wird und „Special
Collections“ wie zum Beispiel „Bars in der Nähe des Hotels“ enthalten kann. Neue Funktionen wie eine englische
Version sind geplant, zudem wird es in einigen Monaten möglich sein, Gutscheine und Tickets direkt in den
city.guide zu integrieren, sodass er als Geschenk noch attraktiver wird.
Das Team von insight.trips hat am Start-up-Programm Creative Pre-Incubator von FH St. Pölten und accent Gründerservice
GmbH teilgenommen, einem Förderprogramm für Studierende und Alumni mit Gründergeist. Expertinnen
und Experten unterstützen im Programm die Teams bei der Weiterentwicklung von Geschäftsideen sowie der
Unternehmensgründung und fördern Kontakte zur Start-up-Szene.
Von der Idee zum Produkt
„Wir erkannten im Laufe unserer Reisen, dass klassische Reiseführer nur sehr wenige, für uns relevante
Informationen beinhalteten. Jene Informationen, die wir gebraucht hätten, mussten wir online recherchieren,
weil sie für einen Reiseführer zu speziell sind. Wir überlegten also, wie wir die Personalisierungsmöglichkeiten
einer Website mit der haptischen Komponente eines klassischen Reiseführers kombinieren konnten, um das Beste
aus beiden Welten zu bieten“, erklärt Steinacher.
Gedruckte Reiseführer entsprechen zudem laut Steinacher dem Trend des „Digitaldetox“, dem bewussten Verzicht
auf Digitales. In einer Studie im Rahmen einer Lehrveranstaltung der FH St. Pölten mit 380 Probanden erhoben
Steinacher und ihre Kollegen, dass 30 Prozent aller Befragten gedruckte Reiseführer nutzen. Damit war die
Idee eines analogen, aber individualisierbaren city.guides geboren.
Start-up-Programm Creative Pre-Incubator
Im Jahr 2014 hat die FH St. Pölten in Kooperation mit der accent Gründerservice GmbH den Creative Pre-Incubator
ins Leben gerufen. Der Creative Pre-Incubator wird vom Land NÖ (Wirtschaft, Tourismus & Technologie) gefördert
und aus Mitteln des europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) finanziert. Aktivitäten
zur Entwicklung von Start-ups werden auch von der Stadt St. Pölten gefördert, die dabei mit der FH St.
Pölten eng zusammenarbeitet. Mittlerweile wird der Creative Pre-Incubator auch an der IMC FH Krems angeboten.
An der FH St. Pölten ist der Creative Pre-Incubator das Herzstück des Konzepts der „Seven Steps to Start-Up“.
Es bietet eine Vielzahl von einschlägigen Lehrveranstaltungen, Praxisprojekten, Veranstaltungsformaten und
weiteren Initiativen, die kreative, an Unternehmensgründung interessierte Studierende von der Vermittlung
wichtiger unternehmerischer Basiskompetenzen über die Entwicklung erster innovativer Projektideen, deren Konkretisierung
und Weiterentwicklung bis hin zur konkreten Unternehmensgründung begleiten und sie mit dem Start-up-Umfeld
vernetzen.
Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung
in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security,
Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden mehr
als 3.000 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche
Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge
stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte
entwickeln und umsetzen.
|