Wissenschaftlicher Beirat geehrt
St. Pölten (nlk) - Wer 40.000 Jahre Menschheitsgeschichte auf rund 3.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
darstellen will, der braucht ein gutes Konzept und viele Mitwirkende. Landesrat Martin Eichtinger dankte am Abend
des 22. Mai im Namen von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner den 92 Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirats
des Hauses der Geschichte im Museum Niederösterreich für ihre Arbeit. Gut acht Monate nach der Eröffnung
ist sichtbar, wie exzellent dieses Konzept umgesetzt und von den Besucherinnen und Besuchern angenommen wird.
„Im April 2014 hat der Niederösterreichische Landtag beschlossen, dass es ein Haus der Geschichte in St. Pölten
geben soll“, erklärt Landesrat Martin Eichtinger. „Im September 2014 trat der wissenschaftliche Beirat unter
der Leitung von Stefan Karner und Wolfgang Maderthaner erstmals zusammen und hat seither unschätzbar wertvolle
Arbeit geleistet. Denn das erste Haus der Geschichte in Österreich war durchaus eine Pionierleistung, für
die wir sowohl vom Publikum als auch aus der Fachwelt sehr viele positive Rückmeldungen bekommen haben. Das
Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich ist nun weit über die Landesgrenzen hinaus ein Referenzprojekt.
Dafür darf ich dem wissenschaftlichen Beirat im Namen der für Kulturagenden zuständigen Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner herzlich danken“, so Eichtinger.
„Von Anfang an war es uns wichtig, ein interdisziplinäres und international renommiertes Team zusammenzustellen,
um die Vielfalt der Themen abzudecken“, erklärte Stefan Karner, Gründungsdirektor des Hauses der Geschichte
im Museum Niederösterreich und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats. „Zwei grundlegende Überlegungen
des Beirats wurden zum Leitfaden für die weitere Planung: Erstens wurde die Ausstellung bewusst thematisch
und nicht chronologisch aufgebaut und zweitens sollte das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich auf
den Säulen Forschung und Vermittlung stehen. Beide Überlegungen wurden gezielt umgesetzt und sind wesentlicher
Teil des Erfolges“, so Karner.
„Geschichte ist eine narrative Kunst“, ergänzte Wolfgang Maderthaner, Direktor des Österreichischen Staatsarchivs
und stellvertretender Vorsitzender des Beirats. „In diesem Sinne ist es auch erfreulich, dass das Haus der Geschichte
im Museum Niederösterreich das Zeitzeugen-Forum ‚Erzählte Geschichte‘ als Begegnungsformat zwischen Wissenschaft
und Öffentlichkeit erfolgreich etablieren konnte. Persönlichkeiten wie Wolfgang Glück, Marko Feingold,
Käthe Sasso, Rotraut Perner oder Peter Turrini wirken dabei als Botschafterinnen und Botschafter der Geschichte.
Ich danke den Kolleginnen und Kollegen des Beirats für die fruchtbare Zusammenarbeit und auch für den
Diskurs, der sich zwischen Themen und Disziplinen entwickelt hat“, so Maderthaner.
Seit der Eröffnung des Hauses der Geschichte am 9. September haben bereits über 73.000 Menschen das Museum
Niederösterreich besucht. Schulprogramme, Familienprogramme, Gruppenangebote und das Zeitzeugen-Forum „Erzählte
Geschichte“ sorgen für eine sehr gute Auslastung des Hauses. Bis 24. März 2019 läuft die als Initialzündung
des Hauses gestartete Sonderausstellung „Die umkämpfte Republik: Österreich 1918-1938“. Mit 1. Jänner
2018 hat der Kulturwissenschaftler Christian Rapp die wissenschaftliche Leitung des Hauses der Geschichte im Museum
Niederösterreich übernommen und die Dauerpräsentation im Sinne einer „exhibition in progress“ weiterentwickelt
und das Netzwerk zu anderen Museen und wissenschaftlichen Institutionen ausgebaut. Für das nächste Jahr
plant Christian Rapp zwei Sonderausstellungen: eine zum Thema „Jugend“ soll im Frühling 2019 starten, eine
weitere zum Thema „Spionage“ im Herbst 2019.
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