Familien- und Jugendministerin beim EU-Jugendrat in Brüssel
Brüssel/Wien (bka) - "Es ist sinnvoll, dass es ein mehrjähriges strategisches Konzept für
Jugendpolitik gibt. Schließlich sind Herausforderungen im Jugendbereich in allen Mitgliedsstaaten meist sehr
ähnlich; so sollten auch die Jugendpolitiken abgestimmt sein", sagte Familien- und Jugendministerin Juliane
Bogner-Strauß am 22. Mai im Anschluss an den EU-Jugendrat in Brüssel. Die EU-Jugendstrategie, die im
Jahr 2009 gestartet wurde, dient den Mitgliedsstaaten zur koordinierten Zusammenarbeit in jugendpolitischen Fragen.
Gemeinsame Themen und damit auch gemeinsame Herangehensweisen werden akkordiert. Die Länder können ihre
nationalen Jugendstrategien und ihre Jahresarbeitsprogramme danach ausrichten.
Während des österreichischen Ratsvorsitzes sollen konkrete Fortschritte im Hinblick auf die Erneuerung
der EU-Jugendstrategie sowie des "Strukturierten Dialogs" erreicht werden. Derzeit sammelt eine EU-weite
Online-Konsultation unter dem Motto "Jugend in Europa: Wie geht es weiter?" sowie 3 Jugendkonferenzen
in Tallinn, Sofia und Wien Beiträge von jungen Menschen. Darüber hinaus sollen Schlussfolgerungen zur
Rolle der Jugendarbeit im Kontext von Migration und Flucht verabschiedet werden.
"Jugendpartizipation ist wichtig und muss ausgebaut werden. Auch der Fokus auf Einbindung von benachteiligten
jungen Menschen ist wichtig. Wesentlich ist ebenso die Betonung der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit,
denn Jugendpolitik ist eine Querschnittsmaterie", betonte Bogner-Strauß. Wichtig sei aber dabei, dass
die konkrete bereichsübergreifende Zusammenarbeit weiterhin bei den Mitgliedsstaaten liege. Ebenso sei die
Etablierung eines "Coordinators" ein erster und wichtiger Versuch, Jugendpolitik auch in andere Politikbereiche
zu implementieren. "Ein Koordinator allein wird dies aber nicht bewältigen können", so Bogner-Strauß.
Die Ministerin fordert zudem, dass Erasmus+ als das erfolgreichste EU-Programm mit eigenem Jugendkapitel fortgeführt
werden müsse. "Erasmus+ soll allen Jugendlichen, nicht nur Schülern und Studenten, Mobilität
ermöglichen. Dank der niederschwelligen Methoden können auch benachteiligte Jugendliche einbezogen werden."
Es liege nun am österreichischen Ratsvorsitz, den Vorschlag der Europäischen Kommission mit allen EU-Mitgliedsstaaten
und unter Heranziehung der von Jugendlichen im strukturieren Dialog entwickelten 11 EU-Jugendzielen weiterzuentwickeln
und Ende November im Rat (Bildung, Jugend, Kultur und Sport) zu verabschieden.
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