Poznan/Wien (bmlv) – Das "NATO Tiger Meet 2018" ist für die "Tigerstaffel" des Bundesheeres
das Übungs-Highlight des Jahres. Gut ein halbes Jahr vor Beginn des "Tiger Meet" wird bereits mit
den Vorbereitungen begonnen. Diese reichen vom Transportmanagement über die Flugplanung bis hin zu den benötigten
Überfluggenehmigungen.
Übungsziele
An oberster Stelle stehen bei den Trainingsflügen die Steigerung der Performance der Piloten und die Erweiterung
ihres fliegerischen Horizontes. Eine Herausforderung stellt die sogenannte "Composite Air Operation"
für die Piloten dar. Hier steht das gemeinsame Üben mit verschiedenen Einsatzmitteln anderer Nationen
im Vordergrund. Diese beschränken sich nicht nur auf Flugzeuge sondern umfassen auch andere Systeme wie Fliegerabwehr,
Aufklärer und Hubschrauber. Es kommen dabei die eigenen nationalen Verfahren im internationalen Umfeld, in
unterschiedlichen Missionen zum Einsatz.
"Vor allem der Planungsprozess für Missionen dieser Größenordnung, der dieselben Abläufe
wie in Österreich beinhaltet, erfordert eine detaillierte Vorbereitung und Koordinierung der Piloten",
erklärt Major Jürgen Cirtek, Staffelkommandant der "Austrian Tigers".
Die Vorbereitung für die einzelnen Missionen ist dabei sehr umfangreich. Es können bis zu drei Briefings
in der Dauer von circa 30 bis 90 Minuten notwendig sein. Ungefähr vier Stunden vor dem Beginn des eigentlichen
Auftrages beginnt der Militärpilot mit seinem Kartenstudium, der Berechnung des nötigen Sprits und der
Flugwegplanung, um die Flugsicherheit zu gewährleisten.
Reger Flugbetrieb beim "Tiger Meet 2018"
Wegen dieser intensiven Vorbereitungen und der erforderlichen Koordinierung mit den Staffeln der Teilnehmernationen
werden meist zwei "Sorties" pro Tag geflogen. Damit so viele Piloten wie möglich den Übungseffekt
und Erfahrungsgewinn bei solch großen Übungen nutzen können, wird mit Doppelbesatzungen geflogen.
Die Luftfahrzeuge starten in sogenannten "Wellen" von der polnischen Base in einem Abstand von circa
zwei Minuten. Durch dieses effiziente Verfahren werden größere Verzögerungen im Flugverkehr und
der Übung selbst vermieden.
Fliegerische Manöver werden auch mit den unterschiedlichsten Flugzeugtypen der anderen Nationen geübt.
Heute nahmen unsere Piloten an einer "Shadow Wave" teil, das sind vornehmlich Übungen auf Gegenseitigkeit
mit zum Beispiel den schweizerischen F/A-18 Hornet. All diese Übungen lassen sich auch direkt auf den Luftraumüberwachungsdienst
in Österreich anwenden.
"Die österreichischen Saab 105 OE-Piloten konnten ihre in Österreich gewonnenen Erfahrungen in die
Übung einbringen und ihre Leistungsfähigkeit demonstrieren", so Major Jürgen Cirtek.
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