Ein Jahr vor der Europawahl steigt europaweit die Stimmung für die EU und das Europäische
Parlament – Die neueste Umfrage des Europäischen Parlaments
Wien (europarl) - Die jüngste Eurobarometer-Umfrage des EU-Parlaments, die genau ein Jahr vor der Europawahl
2019 veröffentlicht wurde, bestätigt die wachsende europaweite Unterstützung der Europäer für
die EU. In Österreich sind die Werte tendenziell gleichbleibend.
Ein Jahr vor der nächsten Europawahl stellt der Präsident des Europäischen Parlaments, Antonio Tajani,
die Ergebnisse der jüngsten Meinungsumfrage zur EU vor. Im April 2018 haben 27.601 Personen aus 28 Mitgliedstaaten
an der Umfrage teilgenommen.
Eine klare Mehrheit von 60% der Europäer findet, dass die EU-Mitgliedschaft ihres Landes eine gute Sache ist.
In Österreich halten 45% ödie EU-Mitgliedschaft für eine gute Sache, unverändert zur letzten
Umfrage aus dem Jahr 2017.
Mehr als zwei Drittel der Befragten sind davon überzeugt, dass ihr Land davon profitiert hat, ein Mitglied
der EU zu sein. Dies ist seit 1983 der höchste jemals gemessene Wert. Österreichweit finden allerdings
nur 54%, dass ihr Land von seiner EU-Mitgliedschaft profitiert hat.
Erstmals sind auch mehr Europäer (48%) der Meinung, dass ihre Stimme in der EU zählt als dass sie nicht
zählt (46%). Das ist das beste Resultat seit den Europawahlen im Jahr 2009.
Sogar 59% der befragten ÖsterreicherInnen sind der Meinung, dass ihre Stimme in der EU zählt.
Fast ein Drittel der Befragten kennt bereits das Datum der nächsten Europawahl (23. bis 26. Mai 2019) und
50% sind daran interessiert. Im Allgemeinen wird der "Spitzenkandidaten"-Prozess als positive Entwicklung
für die europäische Demokratie wahrgenommen, wobei fast die Hälfte der Meinung ist, dass durch diesen
Prozess eine höhere Wahlbeteiligung erreicht wird. 70% der EU-Bürger wollen, dass der Spitzenkandidaten-Prozess
von einer Debatte über europäische Themen und über die Zukunft der EU begleitet wird, in Österreich
sind es 71% der Befragten.
Auf die Frage, welche Themen in der europaweiten Wahlkampagne diskutiert werden sollen, nennen fast die Hälfte
der Europäer (49%) den Kampf gegen den Terrorismus als vorrangiges Thema, gefolgt von Jugendarbeitslosigkeit
(48%), Einwanderung (45%) und das Thema Wirtschaft und Wachstum (42%). Etwa ein Drittel der Europäer nannte
den Kampf gegen den Klimawandel und den Schutz der Umwelt (35%), während die Förderung von Menschenrechten
und Demokratie sowie der soziale Schutz der EU- Bürger von 32% der Befragten aufgeführt wurde.
Die Mehrheit der Befragten in Österreich sehen den Schutz der Außengrenzen, die Bekämpfung der
Jugendarbeitslosigkeit und die soziale Sicherung der EU-BürgerInnen (je 47%) als aktuell dringlichste Fragen
im Vorfeld der nächsten Europawahl.
Die Mehrheit der Befragten ist weiterhin mit der Funktionsweise der Demokratie in ihrem Land (55%) und in der EU
(46% EU-weit, 77% in Österreich) zufrieden. Ebenso empfindet die Hälfte der befragten Europäer das
Entstehen neuer Parteien oder politischer Bewegungen, die gegen das politische Establishment protestieren, nicht
als Bedrohung gegen die Demokratie per se. Eine Mehrheit der Befragten (56%) glaubt, dass solche neuen politischen
Parteien ein Motor für Veränderungen sein könnten. Mehr als zwei Drittel (70%) der Befragten warnen
jedoch: "Einfach nur gegen etwas zu sein, verbessert nichts". Dies meinten in Österreich sogar 80%.
Insgesamt zeigt die Umfrage ein steigendes Interesse und eine wachsende Wertschätzung der Europäer für
die EU. Auch sind sie vermehrt davon überzeugt, dass ihre Stimme bei der Europawahl im nächsten Jahr
zählt und sie ihre Zukunft mitgestalten können.
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