Wien (belvedere) - Die dritte Kollaborationsausstellung innerhalb der Günter Brus Retrospektive im Belvedere
21 ist der künstlerischen Zusammenarbeit von Günter Brus und dem steirischen Konzeptkünstler, Autor,
Maler und Musiker Jörg Schlick gewidmet.
Der Austausch mit Künstlerkolleginnen und -kollegen bildet stets eine wichtige Komponente im kreativen Prozess
von Günter Brus. Ein Raum innerhalb der großen Ausstellung Günter Brus. Unruhe nach dem Sturm im
Belvedere 21 bietet Platz für wechselnde Präsentationen, die jeweils mit einer eigenen Vernissage eröffnet
werden. Nach Gemeinschaftsarbeiten mit Arnulf Rainer und Dominik Steiger wird von 31. Mai bis 1. Juli 2018 die
Kollaboration von Günter Brus und Jörg Schlick präsentiert.
Ausgangspunkt dieser Zusammenarbeit sind Schlicks Spiralnebelzeichnungen, die Günter und Anna Brus in einer
Berliner Galerie sehen. Zurück in Graz beginnen Brus und Schlick eine Gemeinschaftsarbeit. Spiralnebulose
Gedanken entsteht aus Texten, die Brus auf eine Plattenhülle schreibt, die Schlick im Anschluss mit kreisenden
Formen überzeichnet. 2005 kooperieren die beiden Künstler ein letztes Mal – das Ergebnis ist der Zyklus
In besseren Kreisen.
„Jörg Schlick war damals bereits schwer krank. Die Spiralzeichnungen sind keine Form von ‚écriture
automatique‘, sondern Ausdruck und Ablenkung von seinen körperlichen Schmerzen. Die ‚nebulosen Gedanken‘ sind
daher Todesgedanken und der Wunsch, sich danach ‚in besseren Kreisen‘ wieder zu finden. Eine Art schwarze Romantik,
von sarkastischem Witz und Selbstreflexion getragen, eines äußerst ernsthaften Künstlers am Ende
seines Lebens“, so Kurator Harald Krejci.
Jörg Schlick (1951 Graz – 2005 ebenda) gilt als überaus produktiver Künstler von internationaler
Wirkung. Sein intelligentes Spiel mit sämtlichen Formen des künstlerischen Ausdrucks führte er mit
den verfügbaren medialen Mitteln seiner Zeit sowie mit einem ausgeprägten kreativen Gespür für
Aneignungspotenziale und Kontroversen. In verschiedenen Kunstprojekten arbeitete er u.a. mit Günter Brus,
Wolfgang Bauer und Martin Kippenberger zusammen.
Die dritte Wechselausstellung innerhalb der Günter Brus Retrospektive ist der künstlerischen Zusammenarbeit
von Günter Brus und Jörg Schlick gewidmet.
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