Bundespräsident traf Vertreter von Hilfsorganisationen

 

erstellt am
23. 05. 18
13:00 MEZ

Tenor: gesellschaftlicher Zusammenhalt bringt uns weiter
Wien (rotes kreuz) - Am 22. Mai trafen einander Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer, Caritas-Präsident Michael Landau, Diakonie-Direktor Michael Chalupka und SOS-Kinderdorf-Geschäftsführer Christian Moser in der Rotkreuz-Bezirksstelle Baden. Der Bundespräsident und die Spitzenvertreter der Hilfsorganisationen tauschten sich über die soziale Lage aus, besprachen die Situation von mehr als einer Million Menschen, die soziale Unterstützung in Anspruch nehmen, und mit welchen Maßnahmen deren Leben verbessert werden kann.

„Die gemeinnützigen Organisationen leisten unschätzbare Arbeit für unser Land, für den sozialen Ausgleich und für den Zusammenhalt“, sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen. „Eine Gesellschaft ist immer auch daran zu messen wie sie mit Benachteiligten umgeht. Das sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Vielen Menschen in unserem reichen Land geht es sehr gut. Umso mehr müssen wir daher auf jene schauen, die jeden Cent zweimal umdrehen müssen.“

Rotkreuz-Präsident Gerald Schöpfer betonte, dass es uns Österreichern im Großen und Ganzen sehr gut gehe. „Dennoch hat das Rote Kreuz laufend mit Menschen zu tun, die nicht auf die Butterseite gefallen sind“, sagte Schöpfer. „Um ihr Leben zu verbessern, ist nicht nur die konkrete Hilfe – wie jene unserer Organisationen – nötig, sondern dafür braucht es gesellschaftlichen Zusammenhalt und politische Rahmenbedingungen. Der Herr Bundespräsident setzt sich dafür ein und dafür sind wir sehr dankbar.“

Caritas-Präsident Michael Landau trat für Solidarität und Nächstenliebe ein. „Was wir im Blick nach vorne brauchen ist Zusammenhalt und Zuversicht. Da kommt es auf jede und jeden Einzelnen an, und ich bin dankbar für den guten Grundwasserspiegel der Solidarität und Nächstenliebe in unserem Land“, sagte Landau. „Aber klar ist auch: Der Sozialstaat ist nicht beliebig verschlankbar, sondern ein armutsfester, zukunftstauglicher Sozialstaat ist eine Investition in die soziale Sicherheit, ein notwendiger Ausdruck für die Würde jedes Menschen und ein Stück institutionalisierte Solidarität.“

Diakonie-Direktor Michael Chalupka betonte, dass ein achtsamer Umgang die Stärke einer Gesellschaft ausmache. „Wir schauen auf den einzelnen Menschen, auf seine Bedürfnisse und seine Stärken“, sagte Chalupka. „Es hat uns alle stark gemacht, dass wir aufeinander schauen. Es macht uns alle stark, wenn wir anderen aufhelfen - nicht ihnen ein Bein stellen. Es macht uns alle stark, wenn wir zusammenhalten, und niemanden als AlmosenempfängerIn sehen, sondern als BürgerIn mit sozialen Rechten. Nur das schafft Sicherheit.“

SOS-Kinderdorf Geschäftsführer Christian Moser wies auf die Bedeutung von Bildung hin.

"Der Druck auf Familien steigt, das bemerken wir bei SOS-Kinderdorf täglich in unserer Arbeit“, sagte Moser. „Setzen wir uns gemeinsam dafür ein, dass jedes Kind in Österreich gesund aufwachsen kann, dieselbe Chance auf Bildung hat und gut in ein selbstbestimmtes Leben findet. Nicht die schwarze Null im Budget sichert die Zukunft, sondern ein offensiver Kampf gegen Armut und ein Bildungssystem, das aus jedem Kind das Beste hervorholt. Danke, Herr Bundespräsident, dass Sie Ihr Augenmerk auf jene richten, die im politischen Alltag wenig gehört werden."

 

 

 

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