Burgenland radelt mit Masterplan
 auf Kurs Richtung Klimaziele

 

erstellt am
22. 05. 18
13:00 MEZ

Umweltlandesrätin Eisenkopf präsentierte Masterplan zur Steigerung des Alltagsradverkehrs und überreichte Mobilitätschecks an Gemeinden
Eisenstadt (blms) - Den „Masterplan Radfahren - Burgenland radelt“ präsentierte Umweltlandesrätin Mag.a Astrid Eisenkopf am 18. Mai beim Radfrühlingsfest in Mattersburg. Ziel des Plans ist die Erhöhung der Fahrradnutzung im Alltag. „Das Land Burgenland setzt zahlreiche Maßnahmen zur Förderung alternativer Mobilität im Hinblick auf die Erreichung der Klimaziele. Das Radfahren spielt dabei eine wichtige Rolle. Deshalb arbeiten wir intensiv daran, das Alltagsradfahren flächendeckend im Burgenland zu fördern. Mit dem Masterplan wurde eine wichtige Grundlage geschaffen, um das Burgenland auch bei den täglichen Wegen fit fürs Fahrrad zu machen“, so Eisenkopf. Anschließend überreichte die Umweltlandesrätin an 25 Gemeinden Mobilitätschecks, die im Rahmen des EU-Projektes „Smart Pannonia“ erstellt wurden.

Der Verkehr gilt als einer der größten Verursacher schädlicher Treibhausgase. Um die globale Klimaerwärmung auf unter 2°C zu beschränken, muss in Europa der Verkehrssektor die Treibhausgasemissionen um 20 % bis 2030 und um 70 % bis 2050 (gegenüber 2008) senken. Das Burgenland fördert auf verschiedenen Ebenen den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und alternativer Mobilitätsformen. Der Radverkehr im Alltag spielt dabei eine wichtige Rolle.

Laut Informationen des VCÖ basierend auf Daten des Verkehrsministeriums legen die BurgenländerInnen 205.000 Wege täglich zurück, um in die Arbeit zu kommen. 17.000 Wege davon werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad, 23.000 mit dem Öffentlichen Verkehr und 148.000 mit dem Auto zurückgelegt. „Mehr als die Hälfte aller Distanzen sind jedoch kürzer als 5 km. Wir wollen aufzeigen, dass es beispielsweise beim täglichen Einkauf auch ohne Auto geht“, sagt Eisenkopf. Dazu brauche es eine Reihe von Maßnahmen, allen voran den Ausbau der Infrastruktur wie Abstellmöglichkeiten, die Anbindung an den öffentlichen Verkehr oder Sicherheitsvorkehrungen.

Der „Masterplan Alltagsradverkehr“ soll dazu als Leitfaden dienen, um alle Maßnahmen aufeinander abgestimmt umsetzen zu können. „Ziel ist es, die Anzahl der Wege, die im Burgenland mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, bis 2030 zu verdoppeln - im Masterplan werden die erforderlichen Schritte und Rahmenbedingungen zur Erreichung dieses Ziels festgelegt“, erklärt Landesverkehrskoordinator Mag. Peter Zinggl. Dazu zählten als wichtigste „Leitprojekte“ die Verbesserung der Infrastruktur, die Erhöhung der Sicherheit der Radfahrer und die Stärkung des Bewusstseins für die Vorteile des Radfahrens und des Öffentlichen Verkehrs, die Attraktivierung des Radfahrens auch für längere Distanzen (Stichwort Multimodalität) oder die Vergrößerung des Komforts und des Aktionsradius durch die verstärkte Nutzung von E-Bikes.

Eines der wesentlichen Leitprojekte des Masterplans sind die Radbasisnetze. Für die Region Mattersburg, die damit Vorreiter ist, ist ein Radbasisnetz fast abgeschlossen. Mit einem europaweiten Expertenteam wurden gemeinsam mit den Bürgermeistern der Umlandgemeinden die bestgeeigneten Verbindungen analysiert und Vorschläge für schnelle und sichere Verbindungen zwischen den wichtigsten Verbindungen im Alltag ausgearbeitet. In den nächsten zwei Jahren sollen für alle regionalen Zentren im Burgenland solche Radbasisnetze ausgearbeitet und in der Folge Schritt für Schritt – auch mithilfe von EU-Förderungen – umgesetzt werden.

Derzeit werde als weitere Maßnahme eine Förderschiene für Alltagsradwege ausgearbeitet – bisher sei nur die Errichtung von touristisch genutzten Radwegen gefördert worden. Im Gegensatz zu den touristischen bzw. Freizeitradwegen liegt der Fokus für das tägliche Radfahren darin, möglichst schnell von A nach B zu kommen, auch die Ziele liegen meist innerhalb eines Ortsgebietes.

Demnächst soll auch ein Radverkehrskoordinator eingerichtet werden. Dieser soll die Umsetzung der Radbasisnetze betreiben, die Gemeinden insbesondere beim Fördermanagement und bei Kooperationen unterstützen.

Im Rahmen des INTERREG Projekts „SMART PANNONIA“ wurden als eine von mehreren Maßnahmen für 50 burgenländische Gemeinden kostenlos Mobilitäts-Checks erstellt, die die Ist-Situation in der Gemeinde darstellen, Verbesserungspotentiale aufzeigen und über Förderungen informieren. Teil des Projekts ist auch die Schulung von kommunalen Mobilitätsbeauftragten, mit der im Vorjahr begonnen wurde. Diese sollen künftig die Gemeinden in allen Mobilitätsbelangen beraten, als Schaltstelle zu den wichtigsten Akteuren in diesem Bereich (VOR, Abteilung für Verkehrsplanung oder Förderabwicklungsstellen) und als wichtige Multiplikatoren für dieses Thema fungieren. Bereits im September hatten die ersten elf Gemeinden ihre Mobilitätschecks erhalten, beim Radfrühling in Mattersburg durften nun weitere 20 Gemeinden ihre Konzepte entgegennehmen. Als Dankeschön gab es für jede teilnehmende Gemeinde je zwei Laufräder für den Kindergarten. „Wir möchten die Jüngsten schon im Kindergartenalter an das Radfahren heranführen“, so Eisenkopf.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.burgenland.at

 

 

 

 

 

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