Brüssel/Budweis/St. Pölten (nöwpd) - Fast 20 Millionen Euro stellt die Europäische Union
über ihr laufendes Interreg-Programm zur Förderung grenzüberschreitender Projekte zwischen Österreich
und Tschechien bereit. Elf Vorhaben mit kulturtouristischem Schwerpunkt sind vor kurzem genehmigt worden. Der NÖ
Wirtschaftspressedienst hat sich drei Beispiele, die die Zusammenarbeit zwischen dem Weinviertel und Südmähren
bzw. dem Waldviertel und der Region Vysocina verstärken sollen, näher angesehen.
Um den einst eng miteinander verknüpften, dann aber durch den Eisernen Vorhang jahrzehntelang getrennten Raum
zwischen den Städten Retz und Znaim wieder besser zu vernetzen, soll dort ein „Zentrum zur Erneuerung des
kulturellen Erbes“ entstehen. 3,2 Millionen Euro an EU-Fördermitteln fließen in dieses Projekt, bei
dessen Abwicklung die Donau-Universität Krems federführend ist. Die Kooperation von Retz und Znaim steht
auch im Zusammenhang mit der Bewerbung der beiden Städte um die Ausrichtung der NÖ Landesausstellung
2021.
Als Bestandteil der Fürst Liechtenstein Kulturlandschaft wird um 1,3 Millionen Euro ein Lehrpfad angelegt,
der Mikulov (Nikolsburg) über Sedlec (Voitelsbrunn) mit Drasenhofen verbindet. Der Weg führt zur sogenannten
„Torzinsel“ und weiter über eine alte Brücke, die den an der Staatsgrenze gelegenen Niklasgraben überspannt.
Das Projekt soll den Ausflugstourismus im nördlichen Weinviertel und in Südmähren näher verknüpfen.
Dort haben 2017 im nur wenige Kilometer entfernten Schloss Lednice (Eisgrub) 417.000 Personen aus dem In- und Ausland
einen neuen Besucherrekord aufgestellt.
Ein weiteres Projekt dient der Zusammenarbeit im Kulturtourismus zwischen dem Verein Zukunftsraum Thayaland und
der nördlich angrenzenden Region Vysocina. Fördermittel in Höhe von 1,5 Millionen Euro stellt Brüssel
dafür bereit. Im Verein Zukunftsraum Thayaland haben sich alle 15 Gemeinden des Bezirkes Waidhofen/Thaya mit
knapp 30.000 Einwohnern zusammengeschlossen, um die wirtschaftliche Entwicklung in der Region voranzutreiben. Details
zu den grenzüberschreitenden Vorhaben dieses Interreg-Programms werden am 21. Juni bei einer Konferenz im
Hotel Gustav Mahler in der Kreishauptstadt Iglau (Jihlava) bekannt gegeben. Die Teilnahme an der Veranstaltung
ist kostenlos.
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