Zum 75. Geburtstag wird dem vielseitigen Schüler Kokoschkas eine Ausstellung mit Werken
von 1960 bis 2018 gewidmet
Wien (rk) - Die künstlerische Beschäftigung mit dem Tod wird in zahlreichen Projekten von Herwig
Zens sichtbar, etwa beim „Basler Totentanz“ mit dem Historischen Museum Basel (1990), beim Abschluss der Arbeit
an den 14 Kreuzwegstationen für das Österreichische Hospiz in Jerusalem (1993), dem Füssener Totentanz
(1998), der Gestaltung der Aufbahrungshalle in Brunn/Gebirge bei Wien mit Helmut Sautner (2000), „Schwoaze Weiber“
im Schlosspark Ambras (2002) und dem Neuen Lübecker Totentanz in der Marienkirche (2003, Lübeck).
Die Vielseitigkeit des Herwig Zens zeigt sich aber auch anhand seiner Beteiligungen am filmischen und musikalischen
Schaffen, beispielsweise die Kunstaktion und der Videofilm „step by step“ mit Studierenden in Los Angeles (2000),
die Wandgestaltung eines Konzertsaales (Vivaldi-Saal) in der Universität für Musik Wien mit dem Thema
„Die Entstehung der Musik“ (2000), Bilderzyklus zu Hugo Distlers „Totentanz op. 12“ (2001), das Projekt “Gesang
der Geister über den Wassern” mit dem Arnold-Schoenberg-Chor unter der Leitung von Erwin Ortner (2004) oder
das Filmprojekt “Goya – Last und Leidenschaft” (2006).
Ein Zyklus der Tagebuchradierungen
Ein besonderes Projekt von Zens sind die Tagebuchradierungen. Seit 1977 notiert er auf Kupferplatten (5 x 40
cm) die Ereignisse und Gedanken, die ihn am jeweiligen Tag beschäftigen. Der Zyklus ist mittlerweile so umfassend,
dass dieses 2006 erneut zu Papier gebrachte Werk ca. 40 Meter misst. Präsentationen dieser Arbeit fanden unter
anderem 1995 bei der Art multiple (Düsseldorf) unter der „Längsten Radierung der Welt“, im Rahmen der
Estampa (Madrid) und 2005 in einem Stück in Betanzos (Spanien) statt. Herwig Zens´ Werk wurde in unzähligen
Ausstellungen im In- und Ausland gewürdigt. Eine Auswahl: Retrospektive im Frauenbad (2001, Baden), Präsentation
von Goya-Paraphrasen im Kunsthistorischen Museum in Wien anlässlich der Goya-Retrospektive (2005), Zyklus
von Bildern für den Festsaal der österreichischen Botschaft in Washington (2006) oder die umfassende
Grafikausstellung in der Otto Schäfer Bibliothek (2007, Schweinfurt).
Herwig Zens wurde 1943 in Himberg bei Wien geboren und begann 1961 das Studium an der Akademie der bildenden Künste
in Wien. Schon ein Jahr später besuchte er die „Schule des Sehens“ von Oskar Kokoschka in Salzburg. Nach einer
ersten Reise nach Spanien, wo er sich mit den „Pinturas Negras“ von Francisco de Goya auseinandersetzte, schloss
er 1966 die Lehramtsprüfung für Bildnerische Erziehung, Geschichte und Werkerziehung ab.
Ausstellungseröffnung am 5.6. in der kleinen Galerie
Das Diplom der Malerei bei Professor Franz Elsner folgte 1967. Neben seiner Lehrtätigkeit an verschiedenen
Wiener Gymnasien startete Zens 1984 die Aktion GOYA-PROJEKTIONEN, die ihren Abschluss 1993 im Museum moderner Kunst
in Bilbao fand. 1987 übernahm er eine Professur an der Akademie der bildenden Künste in Wien (bis 2006).
Herwig Zens lebt und arbeitet in Wien.
Am 5. Juni wird die Ausstellung „Herwig Zens – Alte Meister“ in Anwesenheit des Künstlers durch Bürgermeister
Dr. Michael Ludwig und Ernst Woller, Erster Präsident des Wiener Landtags, in der kleinen galerie eröffnet.
Gezeigt wird eine repräsentative Zusammenstellung von ca. 100 Werken aus dem Schaffen Zens‘. MedienvertreterInnen
sind herzlich eingeladen.
Die Ausstellung ist anschließend bis 4. Juli dienstags bis freitags zwischen 11 und 19 Uhr zu sehen, samstags
nach Terminvereinbarung. Der Eintritt ist frei.
Zur Ausstellung erscheint das Buch „Zens Alte Meister – Paraphrasen“.
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