Land Vorarlberg unterstützt Inventarisierung von historischen Natursteinmauern heuer mit
über 50.000 Euro – Sanierungsprojekt in Bludesch wird mit 38.000 Euro gefördert
Bregenz (vlk) – Vorarlbergs historische Natursteinmauern stellen ein für die Nachwelt erhaltenswertes
Erbe der regionalen Baukultur und -tradition dar, da in ihnen das alte handwerkliche Wissen Jahrhunderte überdauert
hat. Für die weitere Inventarisierung werden von Landesseite heuer mehr als 50.000 Euro bereitgestellt. Mit
38.000 Euro wird ein konkretes Projekt in der Gemeinde Bludesch unterstützt, informieren der für Raumplanung
zuständige Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser und Kulturlandesrat Christian Bernhard.
Seit mehreren Jahren wird in Vorarlberg auf Initiative der Raumplanungsabteilung an einer Inventarisierung zur
langfristigen Erhaltung noch bestehender Natursteinmauern gearbeitet. Ende 2017 waren bereits 676 Mauern mit einer
Länge von insgesamt 31,7 Kilometern in 35 Vorarlberger Gemeinden inventarisiert, dazu kommen zahlreiche Mauerrelikte,
die ebenfalls erhoben wurden. "Mit diesen Inventarisierungen konnten diese wertvollen Kulturlandschaftselemente
sichtbar gemacht und deren weiterer Verlust eingedämmt werden", erläutert Rüdisser. Die Arbeitsschwerpunkte
2018 sind in Frastanz und Satteins. Gearbeitet wird darüber hinaus an einem Inventar für historische
Verkehrswege in Vorarlberg.
Die alten Natursteinmauern wurden zumeist aus lokal vorhandenen Materialien und in traditioneller Handwerkskunst
gebaut. "Sie sind nicht nur charakteristische Bestandteile des ländlichen und dörflichen Ortsbildes,
sondern aufgrund ihrer Authentizität auch für den Tourismus von besonderer Bedeutung", erklärt
der Landesstatthalter weiter.
Sanierungsprojekt in Bludesch
"Es geht darum, die wertvollen Kulturlandschaftselemente zu bewahren und zu schützen", ergänzt
Landesrat Bernhard. Durch die laufenden Inventarisierungen sei es gelungen, eine stärkere Sensibilisierung
im Umgang mit den Kulturschätzen zu erreichen. In vielen inventarisierten Gemeinden wurden zwischenzeitlich
Erhaltungsmaßnahmen an dringenden sanierungsbedürftigen historischen Steinmauern durchgeführt.
Solche Sanierungsprojekte werden auch seitens des Landes tatkräftig unterstützt. Im Europäischen
Jahr des Kulturerbes, das heuer gefeiert wird, hat die Landesregierung für den nächsten Sanierungsabschnitt
bei der Trockensteinmauer in der Vanovagasse 38.000 Euro bewilligt. Mit Know-How unterstützt bzw. wissenschaftlich
begleitet wird das Projekt von der Stiftung Umwelteinsatz Schweiz, der BOKU (Universität für Bodenkultur
Wien) und der HSW (Hochschule Weihenstephan in Bayern).
Publikation: "Natursteinmauern in Vorarlberg"
Die Vielfalt der Natursteinmauern in Vorarlberg, ihre verschiedensten Einsatzzwecke und die langjährigen
Bemühungen um den Erhalt dieses Kulturgutes hat das Amt der Vorarlberger Landesregierung jüngst auch
in einer attraktiven Publikation dargelegt. Neben anschaulichen Bildern bietet die Publikation, die im Rahmen der
Schriftenreihe der Abteilung Raumplanung und Baurecht erschienen ist, auch praktische Tipps zu Sanierung, Erhaltung
und Bau von Natursteinmauern. Publikationen online unter http://www.vorarlberg.at/pdf/30natursteinmauerninvorar.pdf
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