Arbeitsgespräch mit albanischem Premierminister – Annäherung des Westbalkan an EU
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Tirana/Wien (bka) - Bundeskanzler Sebastian Kurz äußerte sich am 30. Mai nach dem Gespräch
mit dem albanischen Premierminister Edi Rama zum Umgang mit den steigenden Flüchtlingszahlen in Albanien:
"Wir erleben am Balkan das Entstehen einer neuen Migrationsroute. Daher ist es notwendig, rechtzeitig gegen
diese Entwicklung anzukämpfen. Wir sind dabei einer Meinung und haben die Frühindikatoren erkannt. Auch
in Albanien gibt es ein Bewusstsein dafür, dass die steigenden Zahlen ernst zu nehmen sind." Der Bundeskanzler
bedankte sich für die Bereitschaft Albaniens, entschieden gegen illegale Migration und das Schlepperwesen
vorzugehen. "Dafür braucht Albanien Unterstützung, die wir auch zusagen können: Wir werden
uns für eine europäische finanzielle Hilfe für die Länder entlang dieser Route einsetzen. Darüber
hinaus werden wir Albanien bilateral unterstützen: Wir sind bereit, Polizistinnen und Polizisten sowie Ausrüstung
zur Verfügung zu stellen", sagte Sebastian Kurz.
Der Bundeskanzler betonte auch die positiven Kontakte zu den Staaten des Westbalkan: "Wir haben eine gute
politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Österreich gehört zu den wichtigsten Auslandsinvestoren
in Albanien: 2017 sind die Exporte weiter gestiegen. Wir unterstützen die Westbalkan-Staaten bei der Annäherung
an die Europäische Union und sind froh, dass dort die notwendigen Reformen Schritt für Schritt vorangetrieben
werden." Eine solche Perspektive zu schaffen, sei ein Reform-Motor in einer Region, in der es durch verschiedene
Ethnien und Religionen zu Spannungen kommen kann. "Stabilität am Balkan bedeutet auch ein Mehr an Stabilität
in Ländern wie Österreich", so der Bundeskanzler abschließend.
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