Eisenkopf: „Naturschutz gemeinsam mit den Menschen zu gestalten“
Eisenstadt (blms) - Die Naturschutzorgane sind wichtige „Partner“ in der burgenländischen Naturschutzarbeit.
Über die Jahre ist die Zahl der aktiven Mitglieder allerdings stark gesunken. Aus diesem Grund startete Naturschutzlandesrätin
Astrid Eisenkopf, gemeinsam mit dem Verein der burgenländischen Naturschutzorgane, ein Relaunch-Projekt. Die
Bilanz seit dem Start Anfang 2017 kann sich sehen lassen: Nach 2 Ausbildungskursen haben insgesamt 85 Personen
die Prüfung abgelegt und wurden als Naturschutzorgane vereidigt. „Damit sind momentan 208 Naturschutzorgane
im Burgenland aktiv, die aus 98 Gemeinden stammen. Ziel ist es in jeder Gemeinde mindestens ein Naturschutzorgan
zu haben. Gerade die ehrenamtlichen Naturschutzorgane sind ein wichtiges Bindeglied zwischen Bürgern und Behörden.
Besonders erfreulich ist, dass auch immer mehr junge Menschen, davon viele Frauen, sich entscheiden, den Kurs zu
machen“, betont die Landesrätin.
Die Zahl der Naturschutzorgane ist aktuell auf Höchststand. Noch nie waren so viele ehrenamtliche Naturschutzorgane
im Burgenland aktiv. Erst vergangene Woche sind 40 ehrenamtliche Naturschutzorgane im Rahmen eines Festaktes im
Landtagssitzungssaal vereidigt worden. „Die Naturschutzorgane leisten einen wesentlichen Beitrag zur Aufrechterhaltung
eines nachhaltigen Natur- und Umweltschutzes im Burgenland. Es freut mich, dass das Projekt zur Neuausrichtung
des Vereins der Burgenländischen Naturschutzorgane bereits nach so kurzer Zeit so erfolgreich ist“, so Eisenkopf
in ihrer Festrede.
Neben Ausbildungskursen wurden im Rahmen des Projektes auch sämtliche Ausbildungsunterlagen sowie das „Handbuch
für Naturschutzorgane überarbeitet“ auf den neuesten Stand gebracht und auch das Image des Vereins aufgewertet.
Die ehrenamtlichen und nach Ablegung der Prüfung vereidigten Naturschutzorgane sind in ihrer Tätigkeit
den amtlichen Naturschutzorganen gleichgestellt. Das heißt, sie dürfen beispielsweise Personen, die
in Verdacht stehen, Verwaltungsübertretungen zu begehen, anhalten oder geschützte Pflanzen und Tiere
beschlagnahmen. Weitere Aufgaben sind zudem die Durchführung von Pflegemaßnahmen, die Betreuung von
Amphibienzäunen entlang der Straßen sowie die Zusammenarbeit mit BatLife bei der Betreuung von Fledermaus-Quartieren.
Der Obmann des Vereins, Hermann Frühstück betont: „Uns ist es wichtig Naturschutz gemeinsam mit den Menschen
zu gestalten. Dazu braucht es viel Fingerspitzengefühl und soziale Kompetenzen. Wir wollen weg von dem Image
das Naturschutzorgane „die bösen Menschen“ sind, sondern die Menschen für unsere vielfältige Naturlandschaft
begeistern und sensibilisieren.
Der Verein der Burgenländischen Naturschutzorgane existiert bereits seit dem Jahr 1992. Aufgrund veränderter
Anforderungen und Rahmenbedingungen wollen die Naturschutzorgane verstärkt in der Beratungs-, Informations-
und Öffentlichkeitsarbeit tätig sein, die Zahl der aktiven Mitglieder soll wachsen, die fachlichen Unterlagen
sollen aktualisiert werden.
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