Katholische Kirche Steiermark ehrt
 Superintendent Hermann Miklas

 

erstellt am
01. 06. 18
13:00 MEZ

Auf Schloss Seggau verlieh Bischof Wilhelm Krautwaschl für seine langjährigen Verdienste um die Ökumene dem evangelischen Superintendenten das Ehrenzeichen der Diözese Graz-Seckau.
Graz/Seckau (diözese) - Bei einer Feier mit dem Bischof der evangelischen Kirche A. B. in Österreich, Michael Bünker, dem emeritierten Diözesanbischof Johann Weber, Superintendentialkurator Michael Axmann und einigen Festgästen ehrte Bischof Wilhelm Krautwaschl am 30. Mai Superintendent Hermann Miklas für seine 19 Jahre im Dienst als Superintendent der Evangelischen Kirche A. B. Steiermark. In seinem Grußwort bezeichnete Bischof Krautwaschl ihn als „glaubwürdigen Christen“. „Der Beginn meiner bischöflichen Amtszeit und das Ende deiner Amtszeit als Superintendent haben sich überschnitten – glückhaft, wie ich meine. So konnte ich in dir einen vornehmen Menschen, einen glaubwürdigen Christen, einen redlichen Theologen, ein ökumenisch gesinntes evangelisches Gegenüber und einen guten Reisebegleiter kennen lernen. Letzteres nicht nur im buchstäblichen, sondern auch im metaphorischen Sinn“, so Bischof Krautwaschl.

Die Laudatio wurde gehalten vom emeritierten Dogmatiker Univ.-Prof. Dr. Bernhard Körner, Ökumene Referent der Diözese Graz-Seckau. Im Kern würdigte Professor Körner den Geehrten als Mensch, als Politiker und als Christ. Körner: „Es ist der Mensch Hermann Miklas, der nicht nur seiner Tätigkeit in der Ökumene ein beeindruckendes Gepräge gegeben hat. Sucht man nach passenden Begriffen, dann fallen mir vor allem zwei ein: ‚vornehm‘ und ‚unaufgeregt‘. Er hat seinen klaren Standpunkt als Protestant nie verleugnet. Aber er hat ihn ohne allen falschen Eifer vertreten, ohne jede apologetische Tendenz.“ Der Politiker Miklas habe „keine Scheu gezeigt, auch unbequeme gesellschaftliche Themen anzusprechen. Sein politisches Gespür hat ihm gezeigt, was gerade möglich und dran ist. Und er hat es ausgleichend getan, er konnte den richtigen Zeitpunkt abwarten, nachdenklich und strategisch klug ins Spiel bringen, was gesagt oder getan werden musste.“ Den sichtbaren Christen Hermann Miklas machte Professor Körner auch in seinen Predigten fest: „Nicht nur die gründliche Ausbildung war erkennbar und hörbar, sondern vor allem seine Liebe zu einer lebensnahen Theologie, die für ihn immer etwas Lebendiges und ‚Weghaftes‘ an sich hat. Man konnte und kann sich von seinem Predigt-Wort immer etwas erwarten und man wird nicht enttäuscht.

Hermann Miklas sagte in seinen Dankesworten: „Ich freue mich über diese Auszeichnung ganz besonders, weil sie absolut nicht selbstverständlich ist; sie folgt keiner zwingenden Logik, sie gehorcht keinen üblichen Usancen, sondern sie ist gewissermaßen „sola gratia“ verliehen worden. Aber sie zeigt etwas vom hervorragenden ökumenischen Klima in unserem Land. Ich denke, wir haben hierzulande bereits etwas verwirklicht, was Papst Franziskus im Vorjahr noch als Zukunftshoffnung formuliert hat: „Eine echte Versöhnung zwischen den Christen wird sich verwirklichen lassen, wenn wir verstehen, wechselseitig die Gaben des Andren anzuerkennen, und fähig sind, demütig und aufmerksam voneinander zu lernen, ohne zu erwarten, dass zuerst einmal die Anderen von uns lernen.“ Dass wir das schon seit längerem – wechselseitig – ganz selbstverständlich tun, macht die steirische Ökumene so lebendig.“

 

 

 

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