Schwechat (lpd-nö) - Am 30. Mai wurde die gemeinsame Anti-Terror-Übung „Polaris 2018“ der Landespolizeidirektion
Niederösterreich, dem Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, dem Einsatzkommando
Cobra, dem Österreichischen Bundesheer und dem Flughafen Wien erfolgreich beendet.
Die Beteiligten Behörden und Organisationen zogen ein positives Resümee. Neben einer Überprüfung
der jeweiligen internen Handlungs- und Einsatzkonzepte wurden insbesondere die Kommunikation zwischen und die Kooperation
von unterschiedlichen Organisationen einem Härtetest unterzogen. Zahlreiche Szenarien, die im Verlauf der
Übung eingespielt wurden, stellten die Übenden vor enorme Herausforderungen. Durch ein hohes Maß
an Flexibilität konnten die Szenarien letztlich erfolgreich abgearbeitet werden.
Die Übungsannahme bestand in einem simulierten Angriff bewaffneter Täter im Bereich der Sicherheitskontrollen
am Flughafen Wien mit zahlreichen verletzten Personen. Ein Teil der Passanten flüchtete in einen Bus, wo
sie von mehreren Tätern als Geiseln genommen wurden. Die Erstmaßnahmen wurden von den örtlichen
Polizeikräften gesetzt, wobei der Übung letztlich Spezialkräfte hinzugezogen wurden. Die simulierte
Geisellage wurde schlussendlich von den Spezialisten des Einsatzkommandos Cobra beendet.
Gleichzeitig wurde ein mit verdächtigen, gefährlichen Stoffen beladener Kleintransporter in die Übungsannahme
eingespielt. Über Auftrag der zuständigen Sicherheitsbehörde wurde das Österreichische Bundesheer
zur Abarbeitung dieses Szenarios zur sicherheitspolizeilichen Assistenz herangezogen und in den Einsatz integriert.
Um die Übung noch realer zu gestalten wurden über Notruf und über soziale Netzwerke unterschiedliche
Mitteilungen und Hinweise eingespielt, die abgearbeitet werden mussten. Um die Einsatzkräfte entsprechend
zu fordern, galt es, Gerüchte und Falschmeldungen von wichtigen Hinweisen zu unterscheiden und entsprechend
zu verwerten.
Die Übung wurde an den Ereignissorten, sowie in den Einsatz- und Führungsstäben von Beobachtern
begleitet. Diese dokumentierten die Entscheidungen und Maßnahmen der übenden Einsatzkräfte und
stellen ihre Erkenntnisse nun als wichtigen Baustein und Optimierung für die anstehende Aufbereitung der Übung
zur Verfügung.
Die Übung wurde von Beobachtern unterschiedlicher Organisationen und Ministerien begleitet. Die Eindrücke
der Beobachter bilden einen wichtigen Baustein für die anstehende Aufbereitung und Evaluierung der Übung.
Die Übung verlief ohne Vorfälle. Der Betrieb am Flughafen Wien wurde durch die Übung nicht gestört.
Der Landespolizeidirektor MMag. (FH) Konrad Kogler bedankte sich bei allen eingesetzten Kräften. „Das Zusammenspiel
aller Organisationen, sowohl im operativen wie im administrativen Bereich, hat hervorragend geklappt. Die Übung
am Flughafen hat dazu gedient, sich durch intensives Training auf polizeiliche Herausforderungen vorzubereiten
und so die Sicherheit für die Menschen am Flughafen bestmöglich zu gewährleisten“, so Kogler im
Rahmen eines Medienbriefings.
Auch die beiden Vorstände des Flughafen Wien zogen eine positive Bilanz: „Höchste Sicherheit in allen
Bereichen des Flughafens hat oberste Priorität. Dass die Zusammenarbeit mit den Einsatzorganisationen und
allen operativ Beteiligten hervorragend funktioniert, wurde in der Notfallübung bestätigt. Wir danken
allen Einheiten für ihren Einsatz und die ausgezeichnete Kooperation.“, so Mag. Julian Jäger und Dr.
Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG im Rahmen des Medienbriefings.
„Für die gemeinsame Einsatzvorbereitung sind neben Planspielen und Simulationen praktische Übungen wie
diese für das effektive Zusammenwirken der Einsatzkräfte entscheidend. Ich habe heute Nacht viele engagierte
Männer und Frauen gesehen. Für uns war die Übung ein voller Erfolg“ sagt der Militärkommandant
von Niederösterreich, Brigadier Martin Jawurek und unterstreicht damit die professionelle Zusammenarbeit aller
beteiligten Organisationen und Behörden.
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