Wien (oead) - Seit 1995 ermöglichen die EU-Programme Erasmus+ und seine Vorgänger Auslandsaufenthalte
für Lehrlinge, Schüler/innen berufsbildender Schulen und Fachkräfte. 615 Lehrlinge gingen 2017 ins
Ausland, 2018 werden bereits 881 ein Auslandspraktikum in einem Unternehmen oder einer Ausbildungseinrichtung absolvieren.
50 Lehrlinge der Initiative EuroApprentices treffen sich von 28. bis 30. Mai für Workshops und Seminare in
Wien. Das Netzwerk will noch mehr Lehrlinge für Praktika im Ausland mobilisieren.
Am 29. Mai empfing Bundespräsident Alexander Van der Bellen die Jugendlichen: „Ich freue mich über alle
Lehrlinge, die ins Ausland gehen, Know-how erwerben und offen sind für Europa. Sie erweitern ihren eigenen
Horizont, leben den europäischen Gedanken und bringen frischen Wind in die österreichische Arbeitswelt“,
sagt Bundespräsident Alexander Van der Bellen beim Empfang der Gruppe in der Hofburg. „Toleranz und Weltoffenheit
sind Grundpfeiler unserer Demokratie.“
Go. Learn. Share.: EuroApprentices – das Lehrlingsnetzwerk ehemaliger Erasmus+ Praktikant/innen
„Es ist herausfordernd, Lehrlinge für ein Auslandspraktikum zu gewinnen“, erklärt Stefan Zotti, Geschäftsführer
der OeAD-GmbH. Vor allem bei kleineren Unternehmen fehle durch einen längeren Auslandsaufenthalt oft die Arbeitskraft.
„Deshalb wurde im Vorjahr EuroApprentices ins Leben gerufen“, so Zotti.
Alle Lehrlinge im EuroApprentices-Netzwerk haben bereits mit Erasmus+ ein Praktikum in einem anderen Erasmus+ Programmland
absolviert. Sie kommen aus den Erasmus+ Teilnahmeländern Dänemark, Deutschland, Finnland, Italien, Tschechien,
Großbritannien, Malta und Spanien sowie Österreich. Als Testimonials wollen sie andere Lehrlinge mit
ihrer Begeisterung für Auslandserfahrung anstecken. Dazu treffen sich die EuroApprentices einmal jährlich
in einem der beteiligten Länder, um Erfahrungen auszutauschen und Schulungen und Trainings zu absolvieren.
Beim Netzwerktreffen in Wien fanden u. a. Videokurse für Social-Media-Kanäle, Betriebsführungen
bei Kapsch, Anker und Wienwork sowie Besuche an Berufsschulen statt. Die 50 Lehrlinge sind zwischen 17 und 24 Jahre
alt und arbeiten in vielen unterschiedlichen Berufen – von der Administration über die Gastronomie bis hin
zur Lebensmitteltechnologie und Mechatronik.
Ernst Gesslbauer, Leiter der Nationalagentur Erasmus+ in der OeAD-GmbH: „Erasmus+ kann ein Karrieremotor sein,
das weiß ich aus persönlicher Erfahrung. Lehrlingspraktika in ausländischen Unternehmen erhöhen
die Attraktivität und die Qualität der dualen Ausbildung. Deshalb sind Netzwerke wie EuroApprentices
auch so wichtig.“
Lehrlinge und Erasmus+
Erasmus+ Lehrlinge bleiben durchschnittlich zwei bis vier Wochen im Gastbetrieb. Es gehen ungefähr gleich
viele Mädchen wie Burschen ins Ausland. Hauptzielländer der Lehrlinge waren das Vereinigte Königreich,
Irland und Deutschland (2017). Sehr häufig werden Praktika in den Sparten Einzelhandel, Verwaltung/Administration,
Gastgewerbe/Tourismus, KFZ-Techniker/in sowie Friseur/in absolviert.
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