Frischer Geschmack wird erkannt und geschätzt - Das Milchglas feiert seinen 50er
Wien (ama) - Anderswo kann der Kaffee nicht schwarz und stark genug sein. Die Österreicher trinken
ihren Kaffee am liebsten mit viel frischer Milch. Das ergab eine Studie der AMA, die am 30. Mai anlässlich
des Weltmilchtages am 1. Juni präsentiert wurde.
Eine kleine Umfrage sollte erkunden, wie wir Kaffee am liebsten konsumieren. Die Nase eindeutig vorn haben Varianten
mit viel Milch - ganz besonders bei Kaffeetrinkerinnen. Jede zweite Österreicherin mag ihren Kaffee am liebsten
mit viel Milch, 24% mit wenig Milch. Hingegen bevorzugen 27% der Männer das schwarze Getränk pur. Auch
im Kaffeehaus und Restaurant stehen Kaffeearten mit viel Milch an der Spitze der Beliebtheitsskala, wie Cappuccino
oder Melange. Caffe Latte ist eindeutig ein "Frauengetränk", der kleine Schwarze die Bastion der
Männer. Für die Zubereitung von Milchkaffees muss es eindeutig Frischmilch oder ESL-Milch sein. Nur 5%
der Befragten schmeckt Haltbarmilch im Kaffee besser als die frischen Sorten.
Die große Vorliebe für frische Milch unterstrich auch eine Blindverkostung der AMA. Die Probanden sollten
fünf verschiedene Milchsorten richtig zuordnen: Biomilch, Frischmilch, ESL-Milch, Haltbarmilch und laktosefreie
Milch. Mehr als die Hälfte erkannte laktosefreie Milch am Geschmack, 41% konnten Haltbarmilch richtig bestimmen,
sie schmeckt doch deutlich anders als Frischmilch. Weniger ausgeprägt sind die geschmacklichen Unterschiede
zwischen den frischen Milchsorten. Hier tippte nur ein Viertel richtig.
Pure Milch und Milchgetränke werden am häufigsten zum Frühstück, aber auch als Erfrischung
zwischendurch getrunken. Das ergab eine aktuelle Studie mit 1.600 Teilnehmern.
Der österreichische Ernährungsbericht empfiehlt drei Portionen Milch beziehungsweise Milchprodukte pro
Tag. Diese Anregung kennen die Studienteilnehmer noch zu wenig. Jeder zweite Befragte glaubt, dass eine Portion
Milch empfohlen wäre.
Dabei sind die Österreicher nach der Einschätzung ihrer Einkaufsgewohnheiten eigentlich Heavy-User. Ein
Viertel schätzt, dass mehr als vier Liter pro Woche eingekauft werden, 24% gehen von drei bis vier Liter pro
Woche aus. 27% kaufen bis zu einem Liter pro Woche. Gegenüber der letzten Befragung im Jahr 2012 ist die geschätzte
Einkaufsmenge etwas zurückgegangen. "Das liegt sicher auch am steigenden Marktanteil der ESL-Mich, also
der länger frischen Milch. Durch die längere Haltbarkeit dieser Milch wird weniger weggeworfen",
kommentiert Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing die aktuellen Zahlen.
Der Abtausch von Frischmilch durch ESL-Milch setzt sich fort. Laut RollAMA-Haushaltspanel *) betrug der Anteil
der ESL-Milch im Milchsegment 2017 knapp 60%, im ersten Quartal 2018 ist der Anteil an Frischmilch erstmals wieder
gestiegen. 84% der Ausgaben entfallen auf frische Milcharten, 16% auf Haltbarmilch.
Der Anteil der Biomilch steigt kontinuierlich. Ein Fünftel des Milchmarktes entfällt aktuell auf Biomilch.
Das Milchglas wird 50
1968 kämpften die Milchbauern mit einem großen Produktionsüberschuss. Um den Absatz anzukurbeln,
war Werbung notwendig. Der "Bauernmilchwerbegroschen" wurde eingeführt und das Milchglas als Symbol
für frische Milch geschaffen. Die erste Serie entstand im Glaswerk Stölzle im Waldviertel mit einer Auflage
von 3 Mio. Gläsern. Fast jeder Haushalt in Österreich hatte damals mindestens ein Milchglas im Geschirrschrank
und viele Konsumenten dieser Generation verbinden damit Kindheitserinnerungen. Das belegt auch die jüngste
Studie: Bei zwei von drei Befragten weckt das Milchglas Erinnerungen, besonders bei der Generation 30+. 2017 wurde
das Glas neu aufgelegt, 250.000 Stück fanden reißenden Absatz. Das Milchglas ist im Webshop der AMA
erhältlich.
*) Die RollAMA ist die rollierende Agrarmarktanalyse der AMA-Marketing in Zusammenarbeit
mit der GfK und KeyQUEST Marktforschung. Basis ist das GFK-Haushaltspanel. Dabei führen 2.800 österreichische
Haushalte Aufzeichnungen über ihre Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel (inkl. Hofer und Lidl). Die RollAMA-Daten
umfassen die Warengruppen Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse,
Erdäpfel, Eier, Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte, aber nicht Brot und Gebäck.
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