Städtebund: Ergebnisse des
 SORA-Städtebarometers 2018

 

erstellt am
30. 05. 18
13:00 MEZ

Häupl: Leistungen der Städte sind Kernstück des Sozialstaates
Wien (rk) - Als Vorschau auf den 68. Österreichischen Städtetag (6.-8. Juni in Feldkirch) gaben am 29. Mai Städtebund-Präsident Michael Häupl und Generalsekretär Thomas Weninger Details zum Programm bekannt und präsentierten gemeinsam mit Günther Ogris, Geschäftsführer des SORA – Institute for Social Research die aktuellen Ergebnisse des „Städtebarometers 2018“. Der SORA- Städtebarometer ist eine repräsentative Umfrage zum Thema Lebensqualität und kommunale Dienstleistungen im Auftrag des Österreichischen Städtebundes und wurde bereits zum 9. Mal durch SORA – Institute for Social Research durchgeführt. Schwerpunktthema war diesmal „Pflege“.

„Die hohe Zufriedenheit und das Vertrauen in die Leistungen der Städte und Gemeinden ist Auftrag an die politische Ebene, die Leistungen auf hohem Niveau zu erhalten und auch in stark wachsenden Städten für alle Bevölkerungsgruppen verfügbar zu machen. Sie sind das Kernstück unseres Sozialstaats“, sagte Michael Häupl, Präsident des Österreichischen Städtebundes heute im Wiener Rathaus.

Österreichs Städte sind sauber, freundlich und weltoffen
Die Lebensqualität am Wohnort wird von der Bevölkerung wie auch in den letzten Jahren als sehr hoch eingeschätzt. Fast neun von zehn Befragten (88 Prozent) geben an, dass ihre Wohngemeinde eine hohe Lebensqualität bietet. Dieser Wert ist auch in den letzten Jahren konstant auf hohem Niveau über 85 Prozent gelegen.

Auch die Zufriedenheit mit den städtischen Dienstleistungen ist stabil – jeweils neun von zehn Befragten – sind mit der Trinkwasserversorgung (94 Prozent), der Müllentsorgung (91 Prozent) oder Abwasserentsorgung (90 Prozent) zufrieden bzw. sehr zufrieden. Hoch ist auch die Zufriedenheit mit der Nahversorgung im Wohngebiet (85 Prozent) mit den Gesundheitseinrichtungen (79 Prozent).

Ganz deutlich bekennen sich die ÖsterreicherInnen zur Versorgung durch die öffentliche Hand: drei Viertel der Befragten geben an, dass kommunale Dienstleistungen nicht an private AnbieterInnen ausgelagert werden sollten. Besonders wichtig ist diese bei der Trinkwasserversorgung (94 Prozent).

8 von 10 Befragten erleben die eigene Wohngemeinde als kinderfreundlich und sauber (84 Prozent), umweltfreundlich (82 Prozent) und als weltoffen (81 Prozent).
Schwerpunktthema Pflege – Qualität passt, Quantität noch nicht

16 Prozent der Befragten des SORA-Städtebarometers geben an, einen Pflegefall in der Familie zu haben, drei Prozent nehmen selbst Pflege in Anspruch.

Am meisten in Anspruch genommen werden Unterstützungsleistungen vonseiten der Familie bzw. Angehörigen (59 Prozent) und mobile Pflegeleistungen (51 Prozent). Hier waren Mehrfachnennungen möglich. Informelle Pflege wird zu 77 Prozent in ländlichen Regionen und nur zu 52 Prozent in Städten in Anspruch genommen.

Bei rund jedem zehnten Pflegefall bedarf es einer 24-Stunden-Betreuung.

Mehr als ein Zehntel der Befragten (12 Prozent) unterstützt unbezahlt Angehörige. Zu den pflegenden Angehörigen zählen verstärkt Personen, die vorwiegend zu Hause sind. Die zu pflegenden Angehörigen sind zumeist die (Schwieger)-Eltern (38 Prozent) und Großeltern (18 Prozent).

Insgesamt wird die Qualität der vorhandenen Pflegedienstleistungen als besonders hoch bewertet, allerdings sind nur 46 Prozent der Meinung, dass es derzeit genügend Angebote für Pflegebedürftige gibt. Die Mehrheit (77 Prozent) meint, dass „ohne ausländische Pflegekräfte die Pflege in Österreich zusammenbrechen“ würde.

Große Unsicherheit gibt es in Hinblick auf die eigene Versorgung im Fall der Fälle: 46 Prozent fühlen sich im Pflegefall gut, 46 Prozent schlecht abgesichert. Besonders Jüngere bis 29 Jahre sind besorgt um die Absicherung im Pflegefall. Für mehr als ein Drittel reichen Pflegegeld oder Pension nicht aus, sie greifen zusätzlich auf ihr privates Vermögen und/oder finanzielle Unterstützung aus der Familie zurück.

Die Mehrheit (69 Prozent) spricht sich für eine staatliche Pflegeversicherung aus.

Ausblick auf den Städtetag in Feldkirch
Die Zukunft der Pflege ist auch einer der Schwerpunkte beim 68. Österreichischen Städtetag von 6.-8. Juni in Feldkirch in Vorarlberg. Der Österreichische Städtetag ist die jährliche Generalversammlung des Österreichischen Städtebundes und seiner rund 250 Mitgliedsstädte und –gemeinden. Als Ehrengäste bei der feierlichen Eröffnung werden u.a. Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Landeshauptmann Markus Wallner erwartet.

Festrednerin ist Ulrike Guérot, Professorin für Europapolitik und Demokratieforschung an der Donau-Universität Krems und Gründerin des European Democracy Labs in Berlin.

Thematische Schwerpunkte sind die Zukunft der Pflege, schulische Nachmittagsbetreuung, regionale Zentren und Digitalisierung.

Ebenfalls am Programm steht die Wahl u.a. des neuen des Österreichischen Städtebundes, Michael Häupl steht nach seinem Ausscheiden als Wiener Bürgermeister nicht mehr zur Verfügung. Er war seit 1995 Präsident des Österreichischen Städtebundes.

 

 

 

Weitere Informationen:
http://www.staedtetag.at

 

 

 

 

 

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