Wien (wifo) - Gemäß der aktuellen Quartalsrechnung des WIFO expandierte das BIP in Österreich
im I. Quartal 2018 gegenüber dem Vorquartal um 0,8 Prozent (IV. Quartal 2017: 0,9 Prozent). Damit setzte sich
das hohe Expansionstempo der Wirtschaft seit über einem Jahr fort. Die Nachfrage der privaten Haushalte stieg
abermals kräftig. Auch die Investitionsnachfrage und der Außenhandel lieferten erneut einen positiven
Wachstumsbeitrag. Ebenso blieb die Industriekonjunktur weiterhin stark.
Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2018 um 0,8 Prozent gegenüber der Vorperiode (nach jeweils
0,9 Prozent im III. und IV. Quartal 2017). Das unbereinigte BIP lag um 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres.
Wie bereits in der WIFO-Schnellschätzung von Ende April ausgewiesen, setzte sich die hohe wirtschaftliche
Dynamik im I. Quartal fort. Die aktuelle Rechnung ergibt gegenüber der Schnellschätzung eine leichte
Aufwärtsrevision (0,3 Prozentpunkte im Vorjahresvergleich).
Die saison- und arbeitstagsbereinigte BIP-Veränderungsrate (Kennziffer laut Eurostat-Vorgabe) stieg um 0,8
Prozent (+0,1 Prozentpunkt gegenüber der Schnellschätzung). Damit war das Wachstum im I. Quartal in Österreich
doppelt so hoch wie jenes von Eurostat für den Euro-Raum sowie für die EU 28 Mitte Mai veröffentlicht.
Sowohl die Binnennachfrage als auch die Außenwirtschaft trugen positiv zum Wachstum der österreichischen
Wirtschaft bei. Die anhaltende Verbesserung am Arbeitsmarkt sowie eine sehr optimistische Konsumentenstimmung spiegeln
sich auch in der Ausgabenbereitschaft der österreichischen Konsumenten und Konsumentinnen wider. Der Konsum
bildet somit auch im I. Quartal eine stabile Wachstumsstütze. Die privaten Konsumausgaben (einschließlich
privater Organisationen ohne Erwerbszweck) expandierten um 0,4 Prozent, die öffentlichen Konsumausgaben
um 0,3 Prozent.
Auch die Bruttoanlageinvestitionen (Ausrüstungs- und Bauinvestitionen) wuchsen im I. Quartal 2018 mit 0,9
Prozent weiterhin robust, wobei hier die Dynamik der Ausrüstungsinvestitionen leicht nachließ (+1,4
Prozent nach +1,9 Prozent im IV. Quartal 2017). Vor allem bei den Fahrzeuginvestitionen war eine Abschwächung
zu beobachten. Die Nachfrage nach Maschinen und Elektrogeräten verlief hingegen weiterhin gut. Starke Impulse
kamen auch von den Bauinvestitionen (+0,7 Prozent).
Der Außenhandel lieferte im I. Quartal 2018 erneut einen positiven Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen
Wachstum, wobei sowohl bei den Exporten (+0,9 Prozent nach +1,6 Prozent im IV. Quartal 2017), als auch bei den
Importen (+0,6 Prozent nach +1,1 Prozent) die Dynamik zuletzt etwas abnahm.
Der Boom in der Industrie hielt im aktuellen Quartal an. In der Sachgütererzeugung stieg die Wertschöpfung
mit 2,3 Prozent ebenso stark wie im Durchschnitt des Jahres 2017. Auch von der Bauwirtschaft kamen erneut positive
Impulse (+0,5 Prozent nach +0,9 Prozent im IV. Quartal 2017). Die Dienstleistungsbereiche unterstützen
das Wirtschaftswachstum ebenfalls. Die Wertschöpfung im Handel stieg um 0,2 Prozent, in der Beherbergung
und Gastronomie um 0,5 Prozent. Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen, technischen und sonstigen
wirtschaftlichen Dienstleistungen wurde sie um 1 Prozent ausgeweitet.
|