Land Tirol würdigt Verdienste auf dem Gebiet der Alten Musik
Innsbruck (lk) - Landeshauptmann Günther Platter und Kulturlandesrätin Beate Palfrader überreichten
den Wiltener Sängerknaben am Abend des 28. Mai den Jakob-Stainer-Preis 2018. Die Verleihung der Auszeichnung
für besondere Verdienste um die Alte Musik findet im Landhaus statt.
„Chorleiter Johannes Stecher und seine Wiltener Sängerknaben fungieren bei zahlreichen Auftritten im In- und
Ausland als musikalische Botschafter unseres Landes“, betont LH Platter. LRin Palfrader gratuliert: „Mit großer
Kontinuität und hohem musikalischem Niveau trägt der Knabenchor als einer der traditionsreichsten und
renommiertesten Europas dazu bei, dass die Alte Musik ein fester Bestandteil der Tiroler Musiklandschaft ist.“
Die Geschichte der Wiltener Sängerknaben reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück und wurde nur durch Kriegswirren
zeitweise unterbrochen. Rund 200 Knaben werden derzeit in sechs Gruppen – von Nachwuchschören über Konzertchöre
bis hin zu den Männerstimmen – zum Teil in Kooperation mit dem Tiroler Landeskonservatorium ausgebildet. Johannes
Stecher hat im Jahr 1991 die Leitung übernommen.
Repertoire reicht von Barock bis Jodler
Die Bandbreite der Wiltener Sängerknaben spannt sich bei einem Schwerpunkt auf geistliche Musik von der Renaissance
über die Klassik bis hin zu Jodlern und Volksliedern aus dem Alpenraum. Darüber hinaus zählen Opernstücke
und chorsymphonische Werke zum umfangreichen Repertoire der Sängerknaben.
Sängerknaben auf der ganzen Welt bekannt
Fixpunkte im Veranstaltungskalender sind neben den alljährlich stattfindenden Herbstkonzerten in der Innsbrucker
Hofkirche unter anderem auch die Aufführung der Matthäuspassion und des Weihnachtsoratoriums von Johann
Sebastian Bach gemeinsam mit dem von Johannes Stecher geleiteten Barockorchester „Academia Jacobus Stainer“. Die
Wiltener Sängerknaben sind nicht nur in Österreich bekannt, sondern waren bereits in China, Japan, Israel,
Rumänien, Dänemark, Frankreich, Italien, Belgien sowie der Schweiz und den Niederlanden zu hören.
Von Engelsstimmen zu Profimusikern
„Für die hohe musikpädagogische Qualität sprechen die Erfolge zahlreicher ehemaliger Sängerknaben,
welche solistisch oder im Rahmen von Engagements an großen Opernhäusern erfolgreich reüssieren“,
halten LH Platter sowie LRin Palfrader fest und heben Markus Forster als ein Beispiel dafür hervor. Der Countertenor
wurde 2016 zusammen mit seiner Ehefrau, der Sopranistin Maria Erlacher, mit dem Jakob-Stainer-Preis ausgezeichnet.
Über den Jakob-Stainer-Preis
Der Preis wurde im Jahr 1983 vom Land Tirol geschaffen, um Persönlichkeiten für ihre besonderen Leistungen
auf dem Gebiet der Alten Musik vor den Vorhang zu holen. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre auf Vorschlag des
Kulturbeirats für Musik vergeben und ist mit 5.100 Euro dotiert.
|