Haberlander: Gesundheitsreferenten fordern
 Neugestaltung der notärztlichen Ausbildung

 

erstellt am
11. 06. 18
13:00 MEZ

Anstellung von Ärzten bei Ärzten und Nutzenbewertung von Medikamenten weitere Themen bei Gesundheitsreferentenkonferenz
Wien/Linz (lk) - „Um sicherzustellen, dass auch in Zukunft in Österreich genügend Notärztinnen und Notärzte zur Verfügung stehen, fordern die Gesundheitsreferenten der Länder vom Gesundheitsministerium einhellig eine Neugestaltung der notärztlichen Ausbildung“, berichtet Gesundheits-Landesrätin Mag.a Christine Haberlander, die sich für diesen Beschluss eingesetzt hat, von der Gesundheitsreferenten-Konferenz am 8. Juni in Wien.

Bisher waren viele Mediziner/innen, die nach dem Turnus die Ausbildung zum Facharzt/zur Fachärztin gemacht haben, auch als Notärzte im Einsatz. Nach einer gesetzlichen Änderung dürfen aktuell nur mehr fertig ausgebildete Fachärztinnen und Fachärzte als Notärzte mit „Ius Practicandi“ arbeiten, nicht wie bisher nach drei Jahren, sondern erst nach mindestens sechs Jahren.

„Neben stationären und ambulanten Einrichtungen stellt die notfallmedizinische Versorgung die dritte Säule der Gesundheitsversorgung in Österreich dar. Dafür brauchen wir ausreichend gut ausgebildete Medizinerinnen und Mediziner mit Befähigung, als Notarzt tätig sein zu dürfen. Die von uns geforderten gesetzlichen Änderungen sollen sicherstellen, dass der Bedarf an Notärztinnen und –ärzten auch zukünftig gedeckt werden kann, und sie sollen eine Notarztausbildung auf europäischem Niveau nachhaltig garantieren“, betont Haberlander.

Möglichkeit der Anstellung von Ärzten bei Ärzten soll Beruf „Hausarzt“ wieder attraktiver machen
Immer weniger Ärztinnen und Ärzte sind bereit, die Belastungen selbstständiger Berufsausübung – wie Investitionskosten, hoher Zeitaufwand oder persönliches finanzielles Risiko – auf sich zu nehmen. Das bedeutet zunehmend eine Herausforderung für die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im niedergelassenen Bereich. „Durch eine Anstellung könnten bereits praktizierende Ärztinnen und Ärzte entlastet und Jungärzten die Berufsausübung im niedergelassenen Bereich ermöglicht werden. Vorteile sind flexible Arbeitszeitgestaltung, Teilzeitmöglichkeiten oder Job-Sharing mit der Perspektive einer späteren Praxisübernahme. Das würde auch den Beruf ‚Hausarzt‘ wieder deutlich attraktiver machen“, erklärt Gesundheits-Landesrätin Haberlander, die das Thema „Anstellung von Ärzten bei Ärzten“ bei der Konferenz der Gesundheitsreferenten in Wien gemeinsam mit Niederösterreich auf die Tagesordnung gebracht hat. „In anderen Mitgliedstaaten der EU, wie etwa in Deutschland, ist das bereits rechtlich möglich, das brauchen wir rasch auch in Österreich“, so Haberlander.

Kooperation zur Arzneimittelbewertung für Krankenhäuser soll ausgebaut werden
Ein weiterer Tagesordnungspunkt hat sich mit der Bewertung von Arzneimitteln für Krankenanstalten beschäftigt. Hier soll die Kooperation mittels eines „Bewertungsboards“ ausgebaut werden. „Wir haben neue innovative Medikamente, z.B. zur Behandlung seltener Bluterkrankungen, mit jährlichen Behandlungskosten pro Patientin bzw. Patient von über 600.000 Euro. Angesichts dieser Entwicklung halte ich eine abgestimmte Nutzenbewertung, besonders auch für teure Medikamente, für sehr sinnvoll. Das soll ein koordiniertes Vorgehen und eine österreichweit einheitliche Behandlungsqualität in unseren Spitälern fördern“, sagt Haberlander.

 

 

 

Allgemeine Informationen:
http://www.land-oberoesterreich.gv.at

 

 

 

 

 

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