Wien (wifo) - Das österreichische BIP wuchs im I. Quartal 2018 gegenüber der Vorperiode um 0,8%, nach
jeweils +0,9% im III. und IV. Quartal 2017. Damit setzte sich die Konjunkturdynamik aus dem Vorjahr fort,
und die Phase der Hochkonjunktur hält an. Die positive Entwicklung der Realwirtschaft spiegelt sich auch auf
dem Arbeitsmarkt in einem Anstieg der Beschäftigung und einem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Der Preisauftrieb
ist derzeit noch ungewöhnlich verhalten.
Das Weltwirtschaftswachstum dürfte sich im I. Quartal 2018 leicht abgeschwächt haben, doch war dies großteils
auf Sondereffekte zurückzuführen. Die Kräfte hinter dem weltweiten Aufschwung sind weiterhin intakt.
Die gute weltwirtschaftliche Grunddynamik spiegelt sich auch in einem Anstieg der Rohstoffpreise. Das Bild der
Vorlaufindikatoren weist nach wie vor auf einen günstigen weiteren Verlauf der Weltkonjunktur hin. Risikofaktoren
sind Unsicherheiten in Bezug auf wirtschaftspolitisch induzierte Störungen der weltweiten Handelsströme
und geopolitische Spannungen.
In Österreich hält die Phase der Hochkonjunktur an. Im I. Quartal 2018 expandierte die Wirtschaftsleistung
abermals kräftig und nahm damit den Schwung aus dem Vorjahr mit. Getragen wurde das heimische Wachstum sowohl
von der Binnennachfrage als auch der Außenwirtschaft. Das Bild der Vorlaufindikatoren trübte sich in
den letzten Monaten etwas ein. Insgesamt geben sie weiterhin einen positiven Ausblick. Eine abermalige Beschleunigung
zeichnet sich für die kommenden Quartale jedoch nicht ab.
Das Wachstum ist in Österreich breit gestreut. Unter den Komponenten der Binnenwirtschaft erweist sich auch
im I. Quartal 2018 der Konsum der privaten Haushalte als Wachstumsstütze. Die anhaltende Verbesserung auf
dem Arbeitsmarkt und eine sehr optimistische Konsumentenstimmung spiegeln sich in der Ausgabenbereitschaft der
Haushalte. Daneben zogen auch die Investitionen zu Jahresbeginn abermals kräftig an. Zusätzliche Impulse
erhält die Wirtschaft auch vom Außenhandel; die Exporte wuchsen im I. Quartal 2018 jedoch etwas schwächer
als im IV. Quartal 2017.
Die Inflationsrate (VPI) ging im April um 0,1 Prozentpunkt auf 1,8% zurück (HVPI +1,9%). Am meisten trugen
die Kosten von Wohnung, Wasser, Energie sowie Restaurants und Hotels zum Preisauftrieb bei. Das Inflationsdifferential
zum Durchschnitt des Euro-Raumes blieb zuletzt konstant.
Der österreichische Arbeitsmarkt entwickelt sich ebenfalls günstig. Die Zahl der unselbständig aktiv
Beschäftigten war im Mai nach vorläufigen Schätzungen um 98.000 höher als im Vorjahr (+2,8%).
Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote (nationale Definition) verharrte im Mai bei 7,7%.
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