Wiener Blumenmalerei von Waldmüller bis Klimt – Von 22. Juni - 30. September 2018 in der
Orangerie des Unteren Belvedere
Wien (belvedere) - Blumenbilder hatten über die Epochen hinweg eine starke Symbolkraft. In Wien erreichte
das Blumenbild im 19. Jahrhundert eine unvergleichliche Vielfalt, Qualität und Bedeutung. Im künstlerischen
Schaffen von Ferdinand Georg Waldmüller bis Gustav Klimt nehmen Blumen eine bedeutende Stellung ein. Diese
florale Seite der Kunstgeschichte beleuchtet nun die aktuelle Ausstellung in der Orangerie im Unteren Belvedere.
Das Spektrum der Ausstellung reicht vom Ende des 18. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Dabei kann auf reiche
Bestände des Belvedere zurückgegriffen werden, die zum Teil seit Jahrzehnten nicht mehr zu sehen waren.
Das Genre der Blumenmalerei umfasst in dieser Zeitspanne sowohl die "Entdeckung" der heimischen Natur,
als auch die Opulenz der Ringstraßenzeit, und schließt die Verfremdung und erneute Stilisierung um
1900 (Gustav Klimt, Egon Schiele) mit ein. Blumenmalerei steht damit exemplarisch für die generelle Entwicklung
der Kunstgeschichte und die damit verbundene Befreiung von der akademischen Norm. Frauen wie Pauline Koudelka-Schmerling
oder Olga Wisinger-Florian, die immer noch von der akademischen Ausbildung ausgeschlossen waren, konnten sich in
diesem Genre erstmals neben ihren männlichen Kollegen als Künstlerinnen einen Namen machen. Dieser
Aspekt findet Eingang in die Ausstellung, wie auch die Vorbilder und Einflüsse von außen, auf die die
österreichische Blumenmalerei zurückgreift. Dies wird im Rahmen der Ausstellung anhand hochkarätiger
Leihgaben veranschaulicht. Hinzu kommen einige ausgewählte Werke zeitgenössischer Künstler_innen,
die oft erstaunliche Parallelen zu den Arbeiten ihrer Vorgänger aufweisen.
Sie sehen Werke u. a. von Jan van Huysum, Rachel Ruysch, Josef Klieber, Josef Nigg, Franz Xaver Petter, Ferdinand
Georg Waldmüller, Eugène Delacroix, Pauline Koudelka-Schmerling, Rosalia Amon, Anton Romako, Hans Makart,
Olga Wisinger-Florian, Tina Blau, Carl Schuch, Gustav Klimt, Koloman Moser, Michael Powolny, Egon Schiele, Gerhard
Richter und Willem de Rooij
Kurator: Rolf H. Johannsen
|