Verwaltungsrichter diskutieren in Salzburg über Ethik, Verantwortung und Einflussnahme
Salzburg (lk) - "Das Gesetz ändert sich. Das Gewissen nicht", ist von Sophie Scholl überliefert.
Sie wurde als Mitglied der Studentengruppe "Weiße Rose" vom NS-Staat hingerichtet. "Diese
Erkenntnis und Forderung haben sich mehr als 50 Richterinnen und Richter aus allen Bundesländern sowie aus
Bayern und Bulgarien heuer zum Motto ihrer Maitagung gemacht, die nach mehr als 20 Jahren Pause nach Salzburg zurückkehrt",
erklärte Landtagspräsident Josef Schöchl am 8. Juni bei der Eröffnung.
Verwaltungsrichter gehen in der Landeshauptstadt gemeinsam mit Rechtsexperten der Frage nach, welche moralischen
Grundsätze für den Berufsstand gelten und wie mit versuchter Einflussnahme umgegangen wird. In Salzburg
wurde 1982 eine Diskussion zur Ethik im Richteramt gestartet, der 2007 in der "Welser Erklärung"
mündete: Grundrechte sollen nie in Frage gestellt werden, Richter unabhängig entscheiden, aber sich auch
selbstverantwortlich weiterentwickeln.
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