Land Tirol hält an Blockabfertigungen weiterhin fest
Berlin/Innsbruck (lk) - Tirols Landeshauptmann Günther Platter zeigt sich am 7. Juni schwer verärgert
von der Gesprächsverweigerung des deutschen Verkehrsministers im Hinblick auf den Brenner-Transitgipfel am
12. Juni in Bozen. „Das ist ein ganz schlechter Stil des Nachbarn. Damit ist offensichtlich, dass Deutschland
keinerlei Lösungsansätze seit unserem letzten Treffen im Februar gesucht hat. Seit Jahren drängen
wir auf die Verlagerung auf die Schiene und investieren Milliarden in den Brenner Basistunnel (BBT) und die Zulaufstrecken.
In Deutschland wird hingegen nach wie vor herumdiskutiert, obwohl in einer Vereinbarung von 2012 zwischen Deutschland
und Österreich klar zum Ausdruck kommt, dass der viergleisige Ausbau der Bahn zeit- und fachgerecht auch in
Bayern durchgeführt wird.
Passiert ist bisher wenig bis gar nichts. Was wir stattdessen hinnehmen müssen, sind 20 Prozent mehr Lkw-Verkehr
allein in den letzten 17 Monaten. Die deutsche Position lässt nicht nur Überheblichkeit erkennen, sondern
zeigt auch, dass für unseren Nachbarn die Verlagerung nicht erwünscht ist und der freie Warenverkehr
über allem steht, egal welche schwerwiegenden Konsequenzen für die Tiroler Bevölkerung damit verbunden
sind. So geht man miteinander nicht um“, wird LH Platter deutlich.
Ungeachtet dessen kündigt LH Platter an, an den Blockabfertigungen weiter festzuhalten. „Wir haben im Vergleich
zum Rekordjahr 2017 eine Steigerung bei den LKW-Fahrten auf Tirols Autobahnen von weiteren 12 Prozent, das sind
allein bis Mai 108.000 Lkw mehr. Die Belastungsgrenze für Mensch, Natur und Infrastruktur ist längst
überschritten. Deshalb werden wir unsere Blockabfertigungen als Notmaßnahme für die Aufrechterhaltung
der Verkehrs- und Versorgungssicherheit unserer Bevölkerung weiter durchführen. Als Landeshauptmann habe
ich die Verpflichtung, die Tirolerinnen und Tiroler zu schützen. In dieser Frage gibt es für mich keine
halbherzigen Kompromisse“, gibt sich LH Platter entschlossen.
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