Plus bei Produktionsvolumen von 2,2 Prozent – Exportquote bei 70 Prozent
Wien (pwk) - Die österreichische Holzindustrie konnte im Jahr 2017 ihr Produktionsvolumen um 2,2 Prozent
auf 7,87 Mrd. Euro steigern. „Holz liegt voll im Trend und wir sind mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden“, sagt
Fachverbandsobmann Dr. Erich Wiesner. „Die nachhaltige Verwendung von Holz ist klimapolitisch sinnvoll und die
Eigenschaften von Holzprodukten überzeugen in vielen Anwendungsbereichen.“
Zur österreichischen Holzindustrie zählen 1.350 Betriebe mit zusammen mehr als 26.224 Beschäftigten.
Mit rund 1.000 Unternehmen machen die Sägewerke den größten Anteil aus, weiter gehören folgende
Bereiche zur vielfältigen Holzindustrie: Bau, Möbel, Platte und Ski. Charakteristisch sind ein über
Jahrzehnte stabiles Beschäftigungsniveau und eine starke Exportorientierung der überwiegend mittelständischen
Betriebe, die sich hauptsächlich in Familienbesitz befinden.
Die Exportquote belief sich 2017 auf ca. 70 Prozent bei einem Gesamtvolumen von 5,7 Mrd. Euro. Dies bedeutet gegenüber
dem Vorjahr ein Plus von 4,2 Prozent. Wichtigste Handelspartner sind die EU-Länder, vorrangig Italien und
Deutschland.
Entwicklungen der Teilbranchen
Holzbauindustrie: 3,3 Prozent Produktionsanstieg, speziell Holzfenster, Türen und Leimbauteile konnten
zulegen.
Möbelindustrie: Schloss 2017 mit einem leichten Plus von 0,1 Prozent ab, positive Konjunkturerwartung
für die kommenden Monate, Exportzuwachs um 2,4 Prozent.
Plattenindustrie: Die Basis für einen nachhaltigen Erfolg ist die kontinuierliche Rohstoffversorgung.
Um diese zu gewährleisten, steht die Plattenindustrie im ständigen Austausch mit ihren Lieferanten und
erweist sich als zuverlässiger Abnahmepartner der Forstwirtschaft.
Skiindustrie: Die österreichische Skiindustrie mit ihrem „Snow-How“ vermittelt auch österreichische
Kultur und erreicht eine Exportquote von über 80 Prozent.
Schlüssel bleibt die Rohstoffversorgung
Die österreichische Sägeindustrie ist ein großer und sehr erfolgreicher Industriebereich mit
über 1.000 aktiven Betrieben mit rund 6.000 Beschäftigten. Rund 80 Prozent der in Österreich manipulierten
festen Biomasse Holz läuft über die Sägeindustrie und ist damit das Rückgrat für die Holzbranche.
Viele Sägewerke haben eine Erhöhung der Wertschöpfung und eine Erweiterung des Produktportfolios
erreicht. In der Sägeindustrie ist nach Jahren der Reduktion das dritte Jahr in Folge wieder eine deutliche
Aufwärtstendenz zu erkennen. Die Schnittholzproduktion lag bei 9,6 Mio. Kubikmeter und somit wieder über
dem Durchschnittsniveau der letzten zehn Jahre. Gerade in Zeiten des Klimawandels hat die Zusammenarbeit nach den
Rekordkäferkalamitäten in Teilen Österreichs zwischen Holzindustrie, Forstexperten und Waldbesitzern
hervorragend funktioniert. Jetzt gilt es, diese Zusammenarbeit weiter zu forcieren und die Abläufe zu vereinfachen
– etwa durch die gezielte und vereinfachte Einrichtung von Zwischenlagern, verbesserte Transport und Logistikmaßnahmen.
„Durch die guten Prognosen und Rahmenbedingungen wird auch das Investitionsklima gestärkt. Sowohl in die Wertschöpfungstiefe
als auch in die Erweiterung von Trocknungskapazitäten wird investiert. Renommierte Architekten haben den Baustoff
Holz für sich entdeckt. Weltweit werden derzeit spektakuläre Bauten aus Holz errichtet – großteils
mit österreichischem Know-how“, so Mag. Herbert Jöbstl, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie.
„Gerade in Zeiten von extremen Wetterkapriolen muss die Holzbranche zusammenhalten. Die weltweit angesehene österreichische
Holzindustrie hat 2017 gezeigt, dass sie ein sicherer Abnehmer der heimischen Rundhölzer ist. Leider ist Rohstoffknappheit
für eine international hoch kompetitive Holzindustrie keine Option, daher müssen wir gemeinsam mit der
Unterstützung von Forstexperten und Waldbesitzern an der Rohstoffmobilisierung weiterarbeiten. Mit dem politischen
Willen sind wir am besten Weg zu einer Vorzeigebranche, die als moderne Industrie auch keinen Abfall kennt“, so
Dr. Erlfried Taurer, Obmann-Stellvertreter des Fachverbandes der Holzindustrie.
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