LR Bohuslav: „Das Mostviertel ist ein wichtiger Teil im gesamten Tourismusland Niederösterreich“
Petzenkirchen/St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz beim Bärenwirt in Petzenkirchen
im Bezirk Melk präsentierte Tourismus-Landesrätin Petra Bohuslav am 6. Juni gemeinsam mit Michaela
Hinterholzer, Vorsitzende der Mostviertel Tourismus GmbH und Obfrau der LEADER-Region Tourismusverband Moststraße,
Andreas Hanger, Obmann des Vereins Eisenstraße Niederösterreich, und Andreas Purt, Geschäftsführer
der Mostviertel Tourismus GmbH, die jüngsten, touristisch relevanten Entwicklungen im Mostviertel und gab
einen Überblick über aktuelle Projekte und Ereignisse in den Regionen Most-und Eisenstraße.
Tourismus-Landesrätin Petra Bohuslav sagte, dass das Mostviertel – auch abseits der Birnbaumblüte – sehr
viel zu bieten habe und sich das auch in den Tourismuszahlen zeige. „Das Mostviertel ist ein wichtiger Teil im
gesamten Tourismusland Niederösterreich“, führte Bohuslav aus, dass man 2017 in Niederösterreich
die 7 Millionen-Nächtigungsmarke erreicht und das Mostviertel mit 1,065 Millionen Nächtigungen die Millionen-Grenze
überschritten habe. Dass es viele neue Gäste im Mostviertel gebe, lasse darauf schließen, dass
die Produkte und Marketingmaßnahmen greifen. Von November bis März habe es ein Nächtigungsplus
von einem Prozent gegeben, es habe im Winter also um 3.500 Nächtigungen mehr gegeben, betonte die Landesrätin,
dass sich die Skigebiete gut entwickelt hätten.
Einer Ausflugsstudie in Niederösterreich zufolge habe es 2017 in Niederösterreich rund 40 Millionen Tagesausflüge
gegeben, dadurch seien 1,4 Milliarden Euro an Wertschöpfung im Land geblieben, so Bohuslav. In der Tourismusstrategie
des Landes habe man sich das Ziel gesetzt, bis 2020 1,1 Milliarden Euro zu erreichen, dieses Ziel habe man bereits
erreicht und arbeite nun an der Weiterentwicklung, so die Landesrätin. Das Mostviertel habe daran einen großen
Anteil, so habe es 2017 6,2 Millionen Tagesausflüge gegeben, was einem Marktanteil von 15 Prozent entspreche.
„Der Nächtigungstourismus ist auf Spur und der Ausflugstourismus auf Überholspur“, so Bohuslav. Im Hinblick
auf die weitere Entwicklung betonte sie, dass man die Digitalisierung im Tourismus weiter forcieren werde, „damit
uns die Gäste die Treue halten“. Eingesetzt werden sogenannte Tourismus-Coaches 4.0, die vor allem kleineren
Betrieben zur Seite stehen. „Eine Homepage ist heute state of the art“, aber auch Social Media sei nicht mehr wegzudenken,
betonte die Landesrätin, dass man sich überlegen müsse, „wie erreiche ich junge Zielgruppen“.
Michaela Hinterholzer, Vorsitzende der Mostviertel Tourismus GmbH und Obfrau der LEADER-Region Tourismusverband
Moststraße, sagte, die Birnbaumblüte sei heuer sehr intensiv, aber aufgrund des Wetters verkürzt
gewesen. „Wir haben eine sehr gute Vorsaison gehabt“, berichtete Hinterholzer über zufriedene Gastronomiebetriebe.
Das Naturschauspiel zu erleben sei heute kein Geheimtipp mehr, sondern dieses ziehe zahlreiche Besucher aus nah
und fern an. Vermehrte Anfragen an die Mostviertel Tourismus GmbH hätten zum Inhalt gehabt, wann und wo die
Birnbäume blühen. Eine extra installierte Birnbaum-Webcam beim Mostheurigen Hauer in Hauersdorf liefere
das ganze Jahr hindurch Bilder, im Zeitraffer könne man dann die Birne von der Blüte bis zur fertigen
Frucht sehen, sprach Hinterholzer von einem „zeitgemäßen Tool“. Derzeit sei man gerade dabei, die Radrouten
an der Moststraße zu evaluieren und neu auszuschildern – 400 Kilometer und 26 Gemeinden seien davon betroffen.
Die Most-Rad-Card werde man dann neu auflegen.
Im Hinblick auf die gestrige Bekanntgabe, dass die Landesausstellung 2022 in Marchegg stattfinde, sagte Hinterholzer,
dass nach der Bewerbung und möglichen Austragung der Kulturhauptstadt Europas 2024 das Mostviertel 2026 für
die Ausrichtung der nächsten Landesausstellung an der Reihe sei. Gemeinsam mit dem Landesklinikum Mauer als
Jugendstil-Architekturjuwel werde man sich dafür bewerben und die Themen Gesundheit und moderne Arbeitswelt
in den Fokus stellen.
Andreas Hanger, Obmann des Vereins Eisenstraße Niederösterreich, betonte, dass man mit dem Mostviertel
das Privileg habe, „in einer der schönsten Kulturlandschaften Europas“ leben zu dürfen. Man sei im Mostviertel
sehr gut aufgestellt, betonte Hanger die „hervorragend industriellen Strukturen“ und, dass die Arbeitslosigkeit
in den Bezirken Melk, Amstetten und Scheibbs am geringsten in Niederösterreich sei. Die Investitionsoffensive
an der Eisenstraße in den letzten Jahren habe sich gelohnt, hob er die NÖ Landesausstellung 2015, das
Solebad in Göstling an der Ybbs, das JUFA Hotel, die Renovierung der Basilika Sonntagberg und den Ybbstal
Radweg als einige Beispiele hervor.
Mobilität und Radfahren seien aktuell an der Eisenstraße die dominierenden Themen, informierte Hanger,
dass sich der Ybbstalradweg im zweiten Jahr reger Beliebtheit erfreue. Man sei sowohl für das Mountainbiken
als auch das Familienradfahren und Rennradfahren gerüstet. Eine neue Radkarte zum „Rennradeln“ sei in Arbeit,
diese werde die zehn schönsten Touren rund um Waidhofen an der Ybbs und Göstling umfassen. Außerdem
hob Hanger das Ybbstal-Radtaxi hervor und führte aus, dass an einem generellen Konzept für bedarfsorientierte
Mobilität im Raum Ybbstal-Ötscher gearbeitet werde. Attraktivieren wolle man außerdem das Wandern.
„Es tut sich sehr viel in der Region“, nannte Hanger das Schmiedefest Ferraculum vom 15. bis 17. Juni und die Königsetappe
der Österreich-Radrundfahrt am 13. Juli als Höhepunkte.
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