20 Jahre LEFÖ: Frauenhandel von 1998 bis 2018

 

erstellt am
06. 06. 18
13:00 MEZ

Staatssekretärin Mag. Karoline Edtstadler eröffnete am 5. Juni 2018 in Wien die Konferenz "20 Jahre LEFÖ: Frauenhandel von 1998 bis 2018"
Wien (bmi) - "Menschenhandel ist eine der schlimmsten Verletzungen der Menschenrechte", sagte Staatssekretärin Mag. Karoline Edtstadler am 5. Juni anlässlich der Eröffnung der Konferenz "20 Jahre LEFÖ: Frauenhandel von 1998 bis 2018" im Bundeskriminalamt in Wien. Zwei Tage lang diskutieren nationale und internationale Expertinnen und Experten zu Vernetzung und die Themenschwerpunkte "Arbeit-Migration-Rechte”.

"Um Täter überführen und Opfer – meist Frauen und Kinder – bestmöglich schützen zu können, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Ein bewährtes Modell der Zusammenarbeit zwischen Regierung, Polizei und Zivilgesellschaft zeigt sich seit zwanzig Jahren am Beispiel LEFÖ", sagte Edtstadler. "Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von LEFÖ, der Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels, auch allen Partnern, Freunden und Unterstützern, und den Bediensteten des Bundeskriminalamts, insbesondere vom Büro zur Bekämpfung von Menschenhandel und Schlepperei, für ihre tägliche Arbeit danken – sie ist nicht selbstverständlich."

Die Polizei habe in den letzten 20 Jahren zahlreiche Maßnahmen auf diesem Gebiet gesetzt, betonte die Staatssekretärin. "Schulungen sind beispielsweise fixe Bestandteile in der Grundausbildung und in Fortbildungskursen sowie den Ausbildungen für dienstführende und leitende Beamtinnen und Beamte." Im Bundeskriminalamt (BK) sei 2010 eine Meldestelle eingerichtet worden, wo inzwischen jährlich mehr als 500 Hinweise und Anfragen eingehen würden, sagte Edtstadler. "Höchst gefährdeten Opfern von Menschenhandel wird ein eigenes Opferschutzprogramm vom BK zur Verfügung gestellt – der so genannte ‚Qualifizierte Opferschutz‘."

Die Polizei würde ihre Ressourcen bei den Ermittlungen bündeln. "Es werden jährlich bis zu 130 Opfer von Menschenhandel in Österreich identifiziert, etwa 100 Ermittlungsverfahren eingeleitet, Dutzende erfolgreiche Operationen umgesetzt", betonte die Staatssekretärin. Deshalb dürfe man die Augen nicht verschließen. "Opferschutz und Täterarbeit sind die zentralen Bereiche der Task Force Strafrecht, die von mir geleitet wird", sagte Edtstadler. "Wir müssen Polizisten, Richter, Staatsanwälte weiter sensibilisieren, müssen Opfern zeigen, welche Hilfe sie annehmen können und wir müssen die Abschreckung in Richtung Täter forcieren."

Seit 1998 werden in Österreich Frauen und Mädchen, die Opfer von Menschenhandel geworden sind, durch die Opferschutzeinrichtung LEFÖ – Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels betreut. Die Interventionsstelle wird von der Sektion für Frauenangelegenheiten und Gleichstellung im Bundeskanzleramt und dem Bundesministerium für Inneres unterstützt.

 

 

 

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