LH Mikl-Leitner: Schloss Marchegg wieder zum Glänzen bringen – NÖ Landesausstellung
im Weinviertel findet 2022 in Marchegg mit dem Arbeitstitel statt
Marchegg/St. Pölten (nlk) - Im Rahmen einer Pressekonferenz gab Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner
am 5. Juni den Standort der nächsten Niederösterreichischen Landesausstellung im Weinviertel bekannt.
Diese wird 2022, ein Jahr später als regulär vorgesehen, mit dem Arbeitstitel „Wunderwelt Natur“ im Schloss
Marchegg stattfinden.
Die Niederösterreichische Landesausstellung gehöre seit vielen Jahren „zu einer fixen Institution des
Landes“, führte Landeshauptfrau Mikl-Leitner aus, dass es diese beinahe seit 60 Jahren im Zwei-Jahres-Rhythmus
gebe. Mikl-Leitner sprach von einer Erfolgsgeschichte und positiven Bilanz hinsichtlich der Wertschöpfung
und der Besucherzahlen: Mit insgesamt 10 Millionen Besucherinnen und Besuchern seit 1960 sei die Landesausstellung
„zu einem wahren Vorzeigeprojekt geworden“ und außerdem „nationale und internationale Visitenkarte für
unser Bundesland“.
Zwei Faktoren seien für die Standortwahl besonders wichtig, das sei die Location für die jeweilige Ausstellung
und das seien die Impulse für die Regionalentwicklung, betonte die Landeshauptfrau, dass Landesausstellungen
„ein wahrer Turbo“ seien, wenn es um die Regionalentwicklung, nachhaltige Investitionen, zusätzliche Beschäftigung
sowie Stärkung der Region auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene gehe. Das habe auch die letzte
Landesausstellung in Pöggstall unter dem Titel „Alles was Recht ist“ gezeigt, führte Mikl-Leitner aus,
dass 230.000 Gäste das südliche Waldviertel zum Blühen gebracht hätten. Das Schloss Pöggstall
werde heute für Veranstaltungen, das Musikschulwesen und als Gemeindezentrum weiter genutzt. Insgesamt seien
rund 23 Millionen Euro in die Revitalisierung und Infrastruktur investiert und eine regionale Wertschöpfung
von rund 35 Millionen Euro verzeichnet worden, führte Mikl-Leitner aus, dass außerdem 230 Arbeitsplätze
in der Region geschaffen und gesichert wurden.
Im März 2019 öffne die kommende Landesausstellung ihre Pforten in Wiener Neustadt. Das Thema laute „Welt
in Bewegung – Stadt. Geschichte. Mobilität“. An den beiden Ausstellungsorten – den historischen Kasematten
und dem Museum St. Peter an der Sperr – werde die Geschichte der Mobilität in Wiener Neustadt, der Region
und ihre Beziehung zur Welt präsentiert, so die Landeshauptfrau. Das „Red Bull Air Race“-Festival, das heuer
im Sommer in Wiener Neustadt stattfinde, sei eine gute Möglichkeit, die Landesausstellung schon jetzt zu begleiten.
Bei der Standortwahl für die Landesausstellung im Weinviertel habe man sich zum Ziel gesetzt, „ein Thema aus
der Region für die Region“ zu wählen, „ein kulturelles Erbe in den Mittelpunkt zu stellen“ und ganz entscheidend
sei auch die nachhaltige Nutzung gewesen. Mit Marchegg habe man einen Standort und ein Projekt gefunden, das diese
Ziele verkörpere, betonte die Landeshauptfrau drei zentrale Gründe für die Entscheidung für
Marchegg als Austragungsort: Das Schloss Marchegg sei ein Marchfeldschloss und ein barockes Juwel, das heuer sein
750-jähriges Bestehen feiere und das man mit der Landesausstellung „wieder zum Glänzen bringen“ wolle.
Das Schloss solle umfassend restauriert und revitalisiert werden, mit seinen 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
und seinem wunderschönen Garten biete es optimale Bedingungen für die Landesausstellung. Ab 2023 soll
es als Gemeindeamt und Musikschule genutzt und außerdem zum „Haus der österreichisch-slowakischen Marchregion“
werden, wo das Regionalbüro Marchfeld, die Tourismusinfo und weitere Partner Platz finden sollen.
Als zweiten Punkt nannte Mikl-Leitner das große touristische Potential. Die Gemeinde und das Schloss Marchegg
seien im Verbund der Marchfelder „Schlösserreich“ mit vier weiteren Schlössern – Schloss Hof, Schloss
Niederweiden, Schloss Orth und Schloss Eckartsau – und zähle mit 22 anderen Gemeinden zur Region Marchfeld.
Außerdem gebe es durch die Nähe zur Slowakei auch ein großes länderübergreifendes Potential.
„Und zum Dritten haben wir uns für Marchegg aufgrund des spannenden Themas ‚Natur‘ entschieden“, betonte die
Landeshauptfrau, dass sich der Blickwinkel auf die Natur- und Kulturlandschaft sowie den sorgsamen Umgang der Landwirtschaft
mit der Natur richte und, dass es aufgrund des Klimawandels von großer Wichtigkeit sei, sich intensiv mit
diesem Thema auseinanderzusetzen.
Durchgeführt werde die Landesausstellung im Weinviertel im Jahr 2022, ein Jahr später als regulär
vorgesehen. Dafür habe man sich bewusst entschieden, führte die Landeshauptfrau aus, dass man die Zeit
brauche, um das wunderschöne Barockschloss zu revitalisieren und die Begleitmaßnahmen zu setzen. Außerdem
habe man die Entscheidung auch in Hinblick auf die Bewerbung und mögliche Austragung der Kulturhauptstadt
Europas 2024 getroffen – mit der Verschiebung wolle man eine Ballung an Großveranstaltungen in den Jahren
2023 bis 2025 vermeiden. 2024 stehe die Weiterentwicklung der Landeshauptstadt unter Einbindung der umliegenden
Region im Fokus, danach setze man wieder mittel- und langfristig auf die Regionalentwicklung und werde ab 2026
die Landesausstellungen wieder im gewohnten Zwei-Jahres-Rhythmus austragen. 2026 sei das Mostviertel an der Reihe.
Für die Landesausstellung in Marchegg seien rund 15 Millionen Euro für die Restaurierung und Adaptierung
des Schlosses Marchegg inklusive Schüttkasten und Außenanlagen geplant. Zusätzlich werde es Investitionen
in die Infrastruktur der Region sowie in Leitsysteme und Begleitmaßnahmen geben.
Bürgermeister Gernot Haupt bedankte sich dafür, dass die Entscheidung der Standortwahl für die Landesausstellung
im Weinviertel zugunsten Marcheggs getroffen worden sei. Marchegg sei 1268 erstmals urkundlich erwähnt worden,
man feiere heuer also das 750-Jahr-Jubiläum. „Wir haben in den letzten zehn Jahren große Anstrengungen
unternommen, um das Marchfeld tourismustauglich zu machen“, betonte Haupt, dass die Landesausstellung ein Motor
dafür sei, das Konzept, das man bis 2030 geplant habe, weiterzuführen. Der Bürgermeister bedankte
sich bei allen Kollegen der Region Marchfeld und sagte, er sei überzeugt, dass das ganze Marchfeld von der
Landesausstellung profitieren werde.
Guido Wirth, operativer Geschäftsführer der NÖ Landesausstellung, hielt fest, dass man gemeinsam
mit der Region nun die ersten Kerngruppensitzungen starten werde. Mit der NÖ Regional GmbH treffe man die
regionale Vorbereitung und zusammen mit der Kulturabteilung des Landes werde man die Kuratoren und das wissenschaftliche
Team auswählen. Die Landesausstellung 2022 im Weinviertel werde „eine spannende Zeitreise durch das Marchfeld“
– historisch bis in die Gegenwart. Ziel sei die breite Einbindung der Region und der Bevölkerung und dadurch
eine gemeinsame Bewegung für die Region zu schaffen..
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