Klosterneuburg (nöwpd) - Seit 2003 entwickelt und verkauft Franz Hartl in seinem Geschäft am Stadtplatz
Nummer 15 in Klosterneuburg hochwertige Speiseöle. Zu seinen Kunden zählen neben Gourmets auch schon
nationale und internationale Spitzenköche. Mittlerweile sind es 18 verschiedene Öle, die in renommierten
heimischen und europäischen Restaurants zum Einsatz kommen.
Begonnen hatte alles Anfang der 1990er Jahre. Da hat der gebürtige Oberösterreicher, der nach absolvierter
Tourismusschule in Bad Ischl einige Jahre in der Branche arbeitete, anschließend Kommunikationswissenschaften
und Geschichte studierte und auch in der Kommunikationsbrache tätig war, ein Wochenende im Waldviertel bei
einem Strategie-Meeting verbracht. „Dort habe ich nicht nur die wunderschönen Mohnfelder gesehen, sondern
auch Graumohn-, Weißmohn- und Blaumohn-Öle kennengelernt. Das hat mich so beeindruckt, dass ich mich
in den folgenden Jahren immer wieder umgesehen habe, welche Öle ich noch entdecken könnte“, berichtet
der heute 54-jährige Wahl-Klosterneuburger dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Der ihn immer neugieriger
machende Lernprozess habe schließlich in die Auseinandersetzung mit naturbelassenen Ölen gemündet,
als „bodenständige wie sinnliche Erfahrung erdverbundener Arbeit und kulinarischer Erlebnisvielfalt.“
Schließlich ging Franz Hartl eine Partnerschaft mit zwei Ölproduzenten ein – der Stöger GmbH aus
Neuruppersdorf im Weinviertel sowie der Ölmühle Hartlieb im steirischen Heimschuh –, um gemeinsam neue
Öle zu entwickeln und auch zu produzieren. Dazu machte sich der Kommunikationswissenschaftler vor 15 Jahren
selbständig. Die Rohstoffe, wie etwa Hanf, Mohn, Sonnenblume und Leinsamen, bezieht Hartl aus Niederösterreich,
Kürbiskern und Traubenkern aus der Steiermark.
„Ansonsten bemühe ich mich, besondere von der EU geografisch geschützte Spezialitäten zu verwenden,
wie etwa Piemonteser Haselnüsse oder Erdmandeln aus der Region Valencia. Allerdings sind Rohstoffe, wie Erdbeer-,
Weichsel- oder Tomatenkerne nur von ausgesuchten Partnern in der EU erhältlich“, sagt Hartl So erzeugt er
unter dem Namen „Hartls feinste Essenzen“ Spezialitäten wie Bio-Macadamianussöl, Pistazienöl, Bio-Marillenkernöl
oder Chillikernöl.
Vertrieben werden die derzeit 18 verschiedenen Öle über den eigenen Webshop sowie im Geschäft in
Klosterneuburg. Erhältlich sind sie aber auch in der Vinothek des Stiftes Klosterneuburg, im Langenloiser
Loisium, im Geschäft von Hellerschmid in Krems, bei Thorsten Busch in Spitz, im Spezialitätenladen im
Dürnsteinerhof, in den Spezialitätenshops der Eurospar-Märkte in Retz und Eggenburg sowie im Naturladen
von Frau Grauhofer in Waidhofen an der Thaya. In Wien ist er vertreten im Meinl am Graben, im Cuisinarum in der
Singerstraße, bei Haas&Haas am Stephansplatz, am Karmelitermarkt bei Isabel Kaas, am Nachmarkt sowie
bei Sussitz im 2. Bezirk.
„Ich bin sehr stolz darauf, dass einige der besten Köche Österreichs unsere Produkte verwenden“, gesteht
Franz Hartl. So zählt er Heinz Reitbauer vom Steirereck, Paul Ivic vom TIAN, Markus Mraz von Mraz & Sohn
sowie Helmut und Philip Rachinger vom Mühltalhof zu seinen Kunden. Aber auch internationale Spitzenköche
schätzen Hartls Öle. „Gerade hat das Restaurant Barr in Kopenhagen bei uns bestellt, das ist das vormalige
NOMA, das über viele Jahre als bestes Restaurant der Welt geführt worden ist“, informiert Hartl. Auch
im De Librije in Zwolle, das als erstes Restaurant in den Niederlanden gilt, sowie im Strandresort & Spa Sylt-Westerland
und im Hotel Castel in Meran kocht man mit seinen Ölen.
Ausruhen möchte sich Franz Hartl auf seinen Lorbeeren jedenfalls nicht: „Das nächste Öl wird ziemlich
sicher heimisch-fruchtig. Die Blüte der Buchen im Wienerwald sieht heuer nach Bucheckernöl im Herbst
aus.“
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