Neuer Bericht: Internationale Freiwillige sind weiblich, jung, gut gebildet und engagieren
sich im sozialen Bereich.
Wien (weltwegweiser) - WeltWegWeiser, die Servicestelle für internationale Freiwilligeneinsätze
von Jugend Eine Welt, hat auch heuer wieder österreichische Entsendeorganisationen befragt. Die Zahlen sprechen
für sich: 404 ÖsterreicherInnen gingen 2017 freiwillig auf Auslandseinsatz. Das sind um sechs Prozent
mehr VolontärInnen als im Vorjahr und zeigt die steigende Popularität dieses Engagements. In der Auswertung
der Rückmeldungen von 36 Entsendeorganisationen wurden jene Einsätze des Jahres 2017 berücksichtigt,
die mindestens drei Monate dauerten und im Bereich Soziales, Entwicklung oder Menschenrechte stattfanden. „Ein
Freiwilligeneinsatz ist ein mutiges Schauen über den Tellerrand und ein intensiver Lernprozess, der den interkulturellen
Austausch und das Verständnis für globale Zusammenhänge stärkt. Diese bereichernde Erfahrung
ist jedem Menschen nur wärmstens ans Herz zu legen“, so Reinhard Heiserer, Geschäftsführer von Jugend
Eine Welt.
Internationale Verbundenheit
Ein Blick auf die Weltkarte zeigt, wo es für die meisten Freiwilligen 2017 hinging: Die beliebtesten Einsatzländer
waren Uganda, Ecuador und Kenia. Circa zwei Drittel der Freiwilligendienste wurden in Asien, Amerika, Ozeanien
und allen voran in Afrika durchgeführt. „Ein Großteil der Einsätze findet in Regionen statt, wo
besonders viele Menschen in Armut leben“, bestätigt Heiserer. „Besonders positiv: Viele Freiwillige sind auch
nach ihrem Einsatz in Österreich aktiv und tragen mit ihren internationalen Erfahrungen eine verbindende und
friedensstiftende Botschaft in unsere Gesellschaft.“
Zwei Drittel der Freiwilligen weiblich
Auslands-VolontärInnen sind in der Regel gut gebildet: 95 Prozent können eine Matura oder einen Universitätsabschluss
vorweisen, weniger als fünf Prozent haben eine Lehre abgeschlossen. Am häufigsten engagieren sich VolontärInnen
in sozialen Bereichen mit Kindern und Jugendlichen. Außerdem sind sie in Bildung und Medizin, in der Menschenrechtsarbeit,
der Administration sowie in Handwerk und Technik tätig. Was das Alter der Freiwilligen betrifft, engagieren
sich Menschen aller Generationen – die jüngsten sind 17, die ältesten 73 Jahre alt. Die deutliche Mehrheit
der Freiwilligen (84,3%) ist jedoch zwischen 18 und 25 Jahre alt. Auch bei der Geschlechterverteilung gibt es eine
klare Tendenz: Rund zwei Drittel der internationalen Freiwilligen sind weiblich.
Gemeinsam für eine bessere Welt
„Ich freue mich, dass immer mehr junge Menschen einen Einsatz wagen. Denn von einem Auslandsaufenthalt kommt
man mit neuen Ideen und Impulsen zurück“, ist Martin Ledolter, Geschäftsführer der Austrian Development
Agency (ADA) überzeugt: „Horizonterweiterung ist wichtig, weil wir es nur gemeinsam schaffen werden, die Welt
für alle zu verbessern.“ Die ADA unterstützt die Plattform WeltWegWeiser finanziell und förderte
2017 insgesamt rund 200 Freiwilligeneinsätze mit 580.000 Euro.
Längere Einsätze machen Sinn
Besonders gefördert werden längere Einsätze. Im Jahr 2017 dauerte beinahe jeder zweite Einsatz
zehn bis zwölf Monate. Für längere Freiwilligendienste spricht sich auch Bernhard Morawetz, Koordinator
von WeltWegWeiser, aus: „Um die Einsätze nachhaltiger zu gestalten, fördern wir finanziell alle VolontärInnen,
die mindestens drei Monate in den Ländern des globalen Südens mitarbeiten.“ WeltWegWeiser unterstützt
außerdem Menschen mit Behinderungen auf der Suche nach der passenden Entsendeorganisation.
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