Grundsatzbeschluss zur Einführung einer bundesweiten Tierseuchenversicherung
Stegersbach/Eisenstadt (blms) - Der Erhalt der regionalen, kleinstrukturierten Landwirtschaft und eine bundesweite
Tierseuchenversicherung waren die zentralen Themen der zweitägigen AgrarreferentInnen-Konferenz am 14. und
15. Juni in Stegersbach. „Kein anderes Burgenland ist vom Strukturwandel in der Landwirtschaft so stark betroffen
wie das Burgenland. Von 8.500 landwirtschaftlichen Produzenten sind nur mehr rund 2.000 hauptberuflich tätig.
Der Beschluss der Bundesländer, in der Agrarpolitik an einem Strang zu ziehen und sich für die kleinstrukturiere
Landwirtschaft stark zu machen, war einer der Hauptpunkte der Konferenz“, so Agrarlandesrätin Verena Dunst
im Anschluss an die Konferenz.
Zum Erhalt der bäuerlichen Familienbetriebe einigten sich die Bundesländer auf eine Grundsatzerklärung.
Dazu wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die vom Burgenland geleitet und koordiniert wird. „Die Bundesländer
sind sich einig, die Agrarpolitik in Abstimmung mit dem Bund mitzugestalten. Diese gemeinsame Linie soll dann in
Brüssel vertreten werden. Wir haben auch an Bundesministerin Köstinger appelliert, sich in der EU dafür
einzusetzen, die Qualität von Produkten auch künftig einsprechend zu berücksichtigen. Die Lebensmittelqualität
ist im vorliegende Entwurf für ELER 21-27 bis jetzt nicht berücksichtigt. Wir stehen hier aber erst am
Beginn der Gespräche“, so Dunst.“
Zentrale Forderung an die künftige Agrarpolitik in der EU sei auch der Abbau der Bürokratie in der Landwirtschaft.
„Das Antragswesen ist zu bürokratisch und zu aufwendig. Das hat zur Folge, dass sich oft gerade kleinen Landwirte
erst gar nicht um Förderungen ansuchen“, so Dunst.
Einig sind sich die Bundesländer darin, eine bundesweite Tierseuchenversicherung einzuführen. „Leider
werden Tierseuchen zunehmend zu einem Problem und stehen vor der europäischen Haustür. Das sehen alle
Bundesländer so und haben einen Beschluss zur Einrichtung einer umfassenden Tierseuchenversicherung gefasst“,
erklärt Dunst. Geht es nach dem Willen der Ländern, soll diese Versicherung nach dem Modell der Hagelversicherung
gestaltet sein, wo 50 Prozent der Prämie der Landwirt bezahlt, je 25 Prozent übernehmen Land und Bund.
Hier seien aber noch Gespräche auf Bundesebene zu führen, so Dunst.
Alle neuen Bundesländer unterstützen auch 2019 die „Grüne Woche“ in Berlin. „Das ist das größte
Agrar-Event. Das Burgenland wird dort mit vielen Produkten vertreten sein“, kündigt Dunst an.
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