Wien (rk) - In Anwesenheit der belgischen Künstlerin Françoise Schein wurde am 15. Juni die
Installation „Wiener Bankett der Menschenrechte und ihre HüterInnen“ von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler,
dem Bezirksvorsteher von Wien 7, Markus Reiter und der Geschäftsführerin von KÖR Kunst im öffentlichen
Raum Wien, Martina Taig am Platz der Menschenrechte beim Museumsquartier eröffnet.
Die Installation präsentiert die dreißig Artikel der UN-Deklaration der Menschenrechte von 1948. „Seit
nunmehr drei Jahrzehnten widme ich mich mit den meisten meiner Werke der Verbreitung der begrifflichen, in der
Deklaration der Menschenrechte von 1948 festgeschriebenen Grundlagen der Demokratie auf der ganzen Welt, in größeren
und kleineren Städten, in vielen Sprachen und oft unter aktiver Beteiligung der Menschen. Mein Konzept für
Wien bestand darin, einen Ort zu schaffen, den Menschen aufsuchen und dort Platz nehmen, sich unterhalten, lesen
und über die dreißig Artikel der Menschenrechtsdeklaration diskutieren können.“ so die Künstlerin
Françoise Schein.
Ein großer Tisch mit Bänken ist für ein auf 64 Gäste ausgerichtetes Bankett gedeckt. Am Rand
des Tisches stehen handbemalte Teller, von denen jeder eine Siebdruckabbildung von einem der dreißig Artikel
in Deutsch und Englisch zeigt. In eine stilisierte Karte der Donau eingebettet sind Zitate von Philosophinnen und
Philosophen sowie Schriftstellerinnen und Schriftstellern von der Antike bis zur Gegenwart, die Wien mit anderen
Menschenrechtsstädten verbindet. Wiener Bankett erinnert daran, dass wir die HüterInnen der Menschenrechte
sind und uns ihre Bedeutung immer vor Augen halten und für sie kämpfen müssen.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler betont in ihrem Statement, dass „das Einhalten der Menschenrechte nicht
nur Angelegenheit von Staat und Politik ist, menschenwürdiges Verhalten beginnt im Privaten. Tagtäglich
werden Menschen aus politischen, ethnischen, sozialen oder religiösen Gründen verfolgt. Respekt und Wertschätzung
als Grundlage unseres Zusammenlebens sind unverzichtbar. Die Installation Wiener Bankett der Menschenrechte und
ihre HüterInnen von Françoise Schein visualisiert diese Thematik und lädt dazu ein, sich damit
auseinanderzusetzen. Ein gelungenes Projekt von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien, deren Aufgabe es
ist, gesellschaftspolitisch relevante Themen in künstlerischer Form den Wienerinnen und Wienern zugänglich
zu machen.“
„Der Platz der Menschenrechte ist mit seiner symbolischen Bedeutung und seiner Sichtbarkeit dafür prädestiniert,
der Thematisierung von Grundrechten zu dienen. Die Menschenrechte in den öffentlichen Raum einzuschreiben,
stand auch stets als Grundantrieb hinter der Platzbenennung. Die künstlerische Gestaltung des Platzes der
Künstlerin Françoise Schein transportiert diese Rechte ideal, regt zu einer Auseinandersetzung damit
an und schafft einen Ort der Kommunikation und des Austausches.“ ergänzt Markus Reiter, Bezirksvorsteher des
7. Bezirks.
Martina Taig, die Geschäftsführerin der KÖR GmbH beschreibt das Projekt von Françoise Schein
als „auf mehreren Ebenen erfahrbar ist. Es erweitert den öffentlichen Raum ohne Kommerz, öffnet ihn durch
die Zitate auf einer auch philosophischen Ebene, ist edukativ, ohne belehrend zu sein, und lädt zur Partizipation
ein. In der Art und Weise, wie die Künstlerin Personen zusammenbringt und Raum nutzbar macht, liegt eine Stärke
des Projekts.“
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