Graz (stadt) - Er hat im Motorsport bedeutende Erfolge eingefahren, ist erfolgreicher Red-Bull-Motorsportberater,
Hotelier und Kunstmäzen - und seit 14. Juni Ehrenbürger der Stadt Graz. Mit dieser Auszeichnung steht
Dr. Helmut Marko in einer Reihe mit Altbundespräsident Dr. Heinz Fischer, der früheren steirischen Landeshauptfrau
Waltraud Klasnic, Altbürgermeister Alfred Stingl und dem früheren Diözesanbischof Dr. h.c. Johann
Weber.
Zahlreichen Ehrengäste
Neben seinen Töchtern Anna Maria Marko und Sonja Grassberger mit den Enkerln Fiona und Hubertus waren
viele Ehrengäste in den Gemeinderatssitzungssaal gekommen, um der Verleihung der höchsten Auszeichnung,
die der Gemeinderat zu vergeben hat, beizuwohnen. Darunter Ehrenbürgerin Waltraud Klasnic, Ehrenringträger
Senator h.c. Prof. Kurt Jungwirth (Landeshauptmann-Stellvertreter a. D.), Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer,
Kanonikus Mag. Christian Leibnitz, Hofrat Mag. Alexander Gaisch und viele andere mehr. „Leidenschaft ist das, was
einen Menschen zu Höchstleistungen antreibt." Mit diesen Worten eröffnete Bürgermeister Mag.
Siegfried Nagl die Festsitzung. Was Marko auszeichne, sei die Begeisterung für Geschwindigkeit, das Herantasten
an Grenzen, die Freude an der Technik, aber auch das Gespür für Feines, für Kunst und damit für
die Ideenwelt anderer.
Rennfahrerkarriere
Der am 27. April 1943 in Graz geborene Marko besuchte gemeinsam mit seinem Freund Jochen Rindt einige Jahre
das Pestalozzi-Gymnasium, ehe beide im Privatgymnasium Bad Aussee maturierten. Bereits in dieser Zeit hatte die
beiden das Rennfieber gepackt, sie starteten in der Formel V und der Formel 3, kostengünstigen Einstiegsmöglichkeiten
mit internationaler Reputation. Nach dem abgeschlossenen Jus-Studium nahm Markos Rennfahrerkarriere so richtig
Fahrt auf: 1971 gewann er mit dem Niederländer Gijs van Lennep als Partner in einem Porsche 917 das prestigeträchtige
24 Stunden Rennen von Le Mans. 1972 durfte er dann in der Formel 1 für BMR starten - eine Karriere, die jedoch
gleich zu Beginn ein abruptes Ende finden sollte: Beim Grand Prix von Frankreich in Clemont-Ferrand durchschlug
ein vom Vordermann aufgewirbelter Stein das Visier seines Helmes und verletzte sein linkes Auge so schwer, dass
er erblindete.
Unternehmer und Kunstmäzen
Auch nach dem Ende der aktiven Sportlerkarriere blieb Marko dem Rennsport treu. Ab 1999 leitete er bei Red
Bull das Nachwuchsprogramm, aus dem zum Beispiel Sebastian Vettel den Sprung in die Formel 1 schaffte. 2003 ging
sein RSM-Rennstall, den er 1984 gegründet hatte, im "Red-Bull-Juniorteam" auf, dessen Teamchef er
wurde. Als Red Bull 2005 den Rennstall "Jaguar Racing" übernahm, kehrte Helmut Marko als Motorsportchef
in die Formel 1 zurück und feiert seither mit dem "Red Bull Racing Team" große Erfolge.
Marko ist auch zentraler Unterstützer und Förderer des Red-Bull-Rings in der Obersteiermark, war als
Manager für Gerhard Berger, Karl Wendlinger und andere Formel-1-Fahrer tätig und prägt bis heute
den Formel 1-Zirkus international mit. In seiner Heimatstadt Graz hat er sich auch als Gastronom einen Namen gemacht.
Ihm gehören das Schlossberghotel, das Augarten Art Hotel und - neu - das Lendhotel. In seinen Hotels wird
an allen Ecken und Enden seine zweite Leidenschaft deutlich: die zeitgenössische Kunst, die Marko begeistert
sammelt und fördert. „Ihre großartigen Leistungen international und national, aber vor allem für
die Stadt Graz, haben den Gemeinderat veranlasst, Ihnen, dem Unternehmer, Red-Bull-Motorsportberater und Kunstmäzen,
die höchste Auszeichnung zuzuerkennen, die wir zu vergeben haben: die Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt
Graz", schloss Nagl seine Laudatio.
Dankesworte und Plädoyer für die Olympischen Winterspiele 2026
„Ich hab's nicht so mit Festivitäten und Ehrungen, aber hier jetzt zu stehen, erfüllt mich mit großer
Demut und Freude. ‚Ich weiß, es gibt Wichtigeres, als im Kreis herumzufahren‘, hat Niki Lauda gesagt, trotzdem
ist internationale Spitzenleistung im Formel-1-Sport nicht selbstverständlich. Es ist für mich etwas
Besonderes, unser kleines Land hier im Spitzenfeld zu sehen. Mit Unternehmen wie der AVL, Magna und Böhler
sind wir Weltführer im Automotive-Bereich und entwickeln Know-how, das uns wirtschaftlich und touristisch
große Möglichkeiten für die Zukunft offeriert", betonte Marko in seiner Dankesrede. Graz ist
für ihn über all die Jahre Heimat geblieben: „Eine liebenswerte Stadt mit guter Infrastruktur, einem
tollen Kulturangebot und einer Altstadt, die als Ensemble europaweit einzigartig ist." Es gebe jedoch immer
Luft nach oben, so Marko und gratulierte zu der Idee, sich für die Olympischen Winterspiele 2026 zu bewerben:
„Eine einzigartige Chance für die Stadt, die ich gerne unterstützen werde!"
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