Wien (statistik austria) - Die Inflationsrate für Mai 2018 lag nach Berechnungen von Statistik Austria
bei 1,9%. Ausschlaggebend für den Anstieg (April +1,8%) waren höhere Treibstoffpreise, die den Ausgabenbereich
Verkehr zum zweitstärksten Preistreiber machten. Stärkster Preistreiber war nach wie vor die Ausgabengruppe
Wohnung, Wasser, Energie.
Der Indexstand des Verbraucherpreisindex 2015 (VPI 2015) lag für den Monat Mai 2018 bei 104,9. Gegenüber
dem Vormonat April stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,2%.
Ohne Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie sowie für Verkehr hätte die Inflation 1,1% betragen
Als bedeutendster Preistreiber im Jahresabstand erwiesen sich die Ausgaben für Wohnung, Wasser, Energie
(durchschnittlich +2,2%; Einfluss: +0,42 Prozentpunkte), wozu fast zur Hälfte die höheren Mieten beitrugen
(insgesamt +3,8%; Einfluss: +0,19 Prozentpunkte). Die Instandhaltung von Wohnungen kostete um 1,5% mehr (Einfluss:
+0,09 Prozentpunkte). Um 20,8% teurere Heizölpreise (Einfluss: +0,09 Prozentpunkte) beeinflussten die Preisentwicklung
der gesamten Haushaltsenergie merklich (insgesamt +2,2%; feste Brennstoffe +5,8%, Fernwärme +1,5%, Strom -0,2%,
Gas -5,9%).
Die Preise für Verkehr stiegen um durchschnittlich 3,2% (Einfluss: +0,39 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich
dafür waren Treibstoffe, die im Mai insgesamt um 9,7% (Einfluss: +0,28 Prozentpunkte) mehr kosteten (April
+3,3%; Einfluss: +0,11 Prozentpunkte). Für Reparaturen privater Verkehrsmittel zahlte man um 2,8% mehr (Einfluss:
+0,05 Prozentpunkte), für Flugtickets hingegen um 3,7% weniger.
Die Ausgaben für Restaurants und Hotels stiegen um durchschnittlich 3,4% (Einfluss: +0,37 Prozentpunkte).
Ausschlaggebend dafür waren fast ausschließlich höhere Kosten für Bewirtungsdienstleistungen
(insgesamt +3,2%; Einfluss: +0,32 Prozentpunkte). Die Preise für Beherbergungsdienstleistungen stiegen um
4,4%.
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten im Mai durchschnittlich um 1,9% mehr (Einfluss: +0,21 Prozentpunkte).
Hauptverantwortlich dafür erwiesen sich die Nahrungsmittel, die um 1,8% stiegen (Einfluss: +0,19 Prozentpunkte).
Für Fleisch erhöhten sich die Preise um 2,2%; für Milch, Käse und Eier insgesamt um 3,1% und
für Öle und Fette insgesamt um 11,9% (darunter Butter +24,8%). Die Ausgaben für Brot und Getreideerzeugnisse
stiegen um 1,8% und jene für Obst um 1,1%. Für Gemüse sanken sie um 0,5%. Alkoholfreie Getränke
verteuerten sich um 1,8%.
Die Preise im Bereich Freizeit und Kultur stiegen nur geringfügig (durchschnittlich +0,6%; Einfluss: +0,07
Prozentpunkte), da die deutlich billigeren Pauschalreisen sich erneut als starker Preisdämpfer zeigten (insgesamt
-7,3%; Einfluss: -0,14 Prozentpunkte). Freizeit- und Kulturdienstleistungen kosteten hingegen um insgesamt 1,7%
mehr (Einfluss: +0,07 Prozentpunkte); Zeitungen, Bücher und Schreibwaren waren um 5,0% teurer (Einfluss: +0,05
Prozentpunkte).
Als annähernd preisstabil erwiesen sich Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich +0,3%; Einfluss: +0,02 Prozentpunkte).
Im April hatte dieser Ausgabensektor noch um durchschnittlich 1,5% mehr gekostet (Einfluss: +0,08 Prozentpunkte).
Bekleidungsartikel verteuerten sich im Mai um 0,3% (April +1,3%) und Schuhe um 0,7% (April +2,7%).
Für Nachrichtenübermittlung musste um durchschnittlich 4,2% weniger bezahlt werden (Einfluss: -0,08 Prozentpunkte).
Hauptverantwortlich dafür waren niedrigere Preise für Telefon- und Telefaxdienste (insgesamt -3,2%) sowie
für Mobiltelefone (insgesamt -11,2%).
Inflation Mai 2018 gegenüber April 2018: +0,2%
Als Hauptpreistreiber im Monatsabstand erwiesen sich Ausgaben für Verkehr (durchschnittlich +1,2%; Einfluss:
+0,14 Prozentpunkte). Hauptverantwortlich dafür waren teurere Treibstoffe (insgesamt +4,8%).
Hauptpreisdämpfer im Monatsabstand waren die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe (durchschnittlich -0,8%;
Einfluss: -0,04 Prozentpunkte). Bekleidungsartikel verbilligten sich um 1,0% und Schuhe um 0,7%.
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex liegt im Mai 2018 bei +2,1%
Der Indexstand des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) lag im Mai
bei 105,41 (April revidiert 105,29). Die harmonisierte Inflationsrate betrug 2,1%; der Unterschied zum VPI von
+0,2 Prozentpunkten beruht auf Gewichtungsunterschieden zwischen VPI und HVPI. Merkliche Teuerungen für Restaurants
und Hotels (höhere Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) erhöhten den HVPI deutlich gegenüber dem
VPI. Höhere Preise für Treibstoffe sowie für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (jeweils höhere
Gewichtsanteile im HVPI als im VPI) ließen den HVPI zusätzlich gegenüber dem VPI ansteigen. Außerdem
verminderten kräftige Preisrückgänge für Pauschalreisen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI
als im VPI) den HVPI weniger stark als den VPI. Teuerungen für die Instandhaltung und Reparatur von Wohnungen
sowie für Versicherungsdienstleistungen (geringere Gewichtungsanteile im HVPI als im VPI) hingegen dämpften
den HVPI gegenüber dem VPI.
Preissteigerung für täglichen und wöchentlichen Einkauf deutlich höher als Gesamtinflation
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den
Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf repräsentiert, erhöhte sich im Jahresabstand
um 3,8% (April ebenfalls +3,8%). Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet
und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresabstand um 4,4% (April
+3,2%).
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