LH Mikl-Leitner: Nachhaltig vorbereiten und nachhaltig Potenziale nutzen
Brüssel/St. Pölten (nlk) - In St. Pölten habe sich seit der Landehauptstadt-Werdung sehr
viel getan, die Stadt habe sich wunderbar entwickelt, auch die gesamte Region habe sehr viel zu bieten, sagte Landeshauptfrau
Johanna Mikl-Leitner am 13. Juni im Zuge einer Infoveranstaltung in der Bühne im Hof in St. Pölten, wo
die Bürgermeister der 77 Umlandgemeinden sowie für Kultur, Bildung und/oder Tourismus zuständige
Referenten der Kommunen über St. Pöltens Kulturhauptstadt-Bewerbung 2024 informiert wurden.
„Jetzt können wir die Jahrhundert-Chance wagen. Wir wollen den Titel Kulturhauptstadt 2024 nach Niederösterreich
holen. Niederösterreich wird jedenfalls dafür alles geben“, fuhr die Landeshauptfrau fort und betonte,
dass es nunmehr gelte, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, sich einzubringen, das Potenzial in den Gemeinden zu
heben und die Weichen zu stellen. „Wir wollen uns nachhaltig vorbereiten und nachhaltig die Potenziale nutzen.
Wir wollen Impulse einleiten, von denen ganz Niederösterreich profitiert“, unterstrich die Landeshauptfrau.
Bürgermeister Matthias Stadler bedankte sich bei den Gemeinden für die Unterstützung und beim Land
Niederösterreich für den Schulterschluss. Nach Graz und Linz anzutreten, sei eine Herausforderung, „die
wir aber selbstbewusst angehen können, um die Stadt und die gesamte Region neu zu positionieren“. Die Beispiele
Graz – mit einer Verdoppelung der Nächtigungszahlen seit 2003 – und Linz – mit nahezu einer Verdreifachung
– zeigten auch, was alles möglich sei, meinte Stadler und unterstrich die Wichtigkeit, „dass bei der Bewerbung
und in der späteren Durchführungsphase alle an einem Strang ziehen und 2024 nicht der Rollladen fällt“.
Geschäftsführer Michael Duscher und Projektleiter Jakob Redl erläuterten das weitere Prozedere:
Parallel zu weiteren öffentlichen Kultur-Foren, etwa am 26. September für die St. Pöltner Bevölkerung,
werden auf Basis einer Ist-Analyse eine Kulturstrategie „St.Pölten 2030“ und das Bewerbungsschreiben verfasst.
Diese Ist-Analyse ergab bis dato die zwei Querschnittsthemen „St. Pölten als Vorzeigemodell einer lebenswerten
Mittelstadt“ und „Image & Identität“ sowie sechs Arbeitsfelder: 1) Die Innenstadt und ihre Dörfer.
Stadt und Natur (er)leben; 2) Die Kultur(hauptstadt)region entwickeln; 3) Kunst und Kultur als Motor einer Stadt
und Region im Wandel begreifen; 4) Kunst und Kultur für alle – der inklusive Anspruch; 5) Nachbarschaft und
Zusammenleben stärken – Raum für lokale Verantwortung; 6) Vom Ort des Transits zur Ort des Aufenthalts
- Die Stadt findet zu ihrem Anspruch. Der Gründung einer Kulturhauptstadt-Region soll die Einbeziehung der
Region auf einer kulturtouristischen und einer inhaltlich-programmatischen Ebene folgen.
Ende 2018 muss eingereicht werden, dann wird von der EU-Experten Jury eine Shortlist erstellt. 2024 wird in jedem
Fall eine österreichische Stadt europäische Kulturhauptstadt, Mitbewerber sind z. B. Dornbirn, Bad Ischl
und eventuell Klagenfurt. Erfüllt werden müssen sechs EU-Kriterien in den Bereichen Beitrag zur Langzeitstrategie,
kulturelle und künstlerische Inhalte, europäische Dimension, Erreichung und Einbindung der Gesellschaft,
Verwaltung und Umsetzungsfähigkeit; bewertet und entschieden wird von einer Experten-Jury, zwei davon kommen
aus Österreich. Auf Basis einer verfeinerten Bewerbungsschrift erfolgt dann m November 2019 der Zuschlag.
Erst dann wird ein künstlerischer Leiter oder eine künstlerische Leiterin bestellt und die Detailplanung
des Programms begonnen.
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