Akonsult-Analyse zeigt: Österreicher wünschen sich weniger EU als mehr
Brüssel/Wien (regionalmedien) - 73 Prozent der Österreicher lehnen die Aufnahme neuer Staaten
in die EU ab. Das geht aus einer exklusiven Telefon-Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Akonsult
im Auftrag der Regionalmedien Austria hervor.
Nur 19 Prozent der Befragten sind für die Aufnahme weiterer Staaten wie etwa der Westbalkanländer in
die EU. Acht Prozent sind unentschlossen. Fazit für Akonsult-Chefin Kristin Allwinger. "Eine neuerliche
EU-Erweiterung müsste der Bevölkerung erst mit viel Überzeugungsarbeit schmackhaft gemacht werden."
Beim Thema Flüchtlinge glauben 54 Prozent der Befragten, dass die EU keine gemeinsame Vorgehensweise finden
wird. Immerhin glauben aber 35 Prozent an eine einheitliche Lösung. Allwinger: "Dieser Wert überrascht,
da es derzeit dafür keine Anzeichen gibt. Daraus lässt sich der große Wunsch nach einer Bewältigung
der Flüchtlingsfrage ableiten."
Was EU-Richtlinien wie die neue Datenschutzverordnung betrifft, so glauben acht von zehn Befragten, dass diese
in der EU nicht überall gleich streng wie in Österreich ausgelegt werden.
Würden EU-Kernländer wie Deutschland oder Frankreich nach dem Vorbild der USA die "Vereinigten Staaten
von Europa" gründen, wären nur 14 Prozent der Befragten für einen Beitritt Österreichs
zu diesem Staat. 78 Prozent sind dagegen. Allwinger: "Grundsätzlich wünschen sich die Österreicher
weniger EU als mehr."
Die Umfrage wurde vom 15. bis 22. Mai durchgeführt. Befragt wurden bundesweit 604 Personen über 16 Jahre.
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