Die VHS lädt am 14.6. ExpertInnen aus Türkei und Deutschland ein, die Rolle der Kommunen
bei der Integration zu diskutieren
Wien (vhs) - Die Bewältigung der globalen Flüchtlingssituation ist für die europäische
Gemeinschaft ebenso wie für die Türkei eine große Herausforderung und Chance zugleich. Hunderttausende
Geflüchtete müssen und wollen sich schnellstmöglich in ihr neues Lebensumfeld und in das Arbeitsleben
integrieren, ohne zu wissen, ob sie für immer bleiben müssen oder können.
Wie fördert kommunale Weiterbildung die gesellschaftliche Teilhabe von Flüchtlingen? Unter dem Motto
„Wenn Menschen wandern, darf Bildung nicht stehen bleiben“ bringen die Wiener Volkshochschulen am 14. Juni namhafte
Bildungs- und MigrationsexpertInnen aus der Türkei, Deutschland und Österreich in die VHS Favoriten.
Bei der Abschlusstagung des EU-geförderten Projekts „Kommunale Weiterbildungsstrategien zur Teilhabe der Geflüchteten
in der offenen Stadtgesellschaft“ soll auf Ebene der Kommunen und der ihnen zugehörigen Bildungseinrichtungen
über Strategien der Bildungsarbeit in einer sich wandelnden Gesellschaft mit VertreterInnen der Stadtverwaltungen
Maltepe bei Istanbul, München, Ulm (Baden-Württemberg) und Wien diskutiert werden.
Die VHS Maltepe bietet den Flüchtlingen gemeinsam mit einer Partnerorganisation Psychotherapie mit Schwerpunkt
Traumaarbeit. Außerdem gibt es im Stadtteil Maltepe, der von einem CHP-Bürgermeister regiert wird, eine
Wissenswerkstatt für Flüchtlingskinder, bei der einmal die Woche Mathematik, Physik und Kunst vermittelt
werden. So lernen sie spielerisch Türkisch. Die Münchner Volkshochschule ist der größte Träger
für Deutsch- und Integrationskurse in München. Seit vielen Jahren organisiert sie sprachliche, schulische
und berufliche Qualifizierungen für Geflüchtete. Die Ulmer Volkshochschule hat eine lange Tradition der
Arbeit mit Geflüchteten, aber auch in der Begegnungsarbeit von ZuwanderInnen und Angehörigen der so genannten
Mehrheitsgesellschaft. Die Wiener Volkshochschulen haben ebenfalls eine lange Tradition der Arbeit mit Geflüchteten,
vor allem seit 2016 mit den beiden Großprojekten „Jugendcollege“ und „Integration ab Tag 1“.
„Es geht um langfristige kommunale Integrationsstrategien“
Nach der Eröffnung durch VHS Geschäftsführer Herbert Schweiger und Gemeinderat Heinz Vettermann
sprechen Veronika Fischer vom Institut für Erziehungswissenschaft Düsseldorf und der Migrationsforscher
Erol Yildiz von der Universität Innsbruck über diversitätsbewusste Weiterbildung bzw. den kommunalen
Umgang mit Migration und Flucht. Anschließend diskutieren VertreterInnen der vier Städte mit BildungswissenschafterInnen
die Herausforderungen kommunaler Bildungsarbeit. Unter den PodiumsteilnehmerInnen befinden sich unter anderem Ali
Kiliç, Bürgermeister von Maltepe (spricht Deutsch), und Ursula Struppe, Leiterin der Magistratsabteilung
für Integration und Diversität der Stadt Wien. Saliou Gueye, Koordinator für kommunale Entwicklungszusammenarbeit
der Stadt Ludwigsburg, beschließt die Tagung mit einem Input zur Willkommenskultur und den Chancen von Vielfalt.
„In den vier Kommunen Maltepe, München, Ulm und Wien wird es darauf ankommen, über die aktuellen Maßnahmen
zur Versorgung und Unterbringung der Flüchtlinge hinaus langfristige Integrationsstrategien zu entwickeln.
Die Lernpartnerschaft zwischen den Volkshochschulen dieser vier Städte dient dem Austausch und der weiteren
Profilierung kommunaler Strategien in der öffentlichen Weiterbildung“, so der Organisator der Tagung und Leiter
des VHS lernraum.wien, Thomas Fritz.
Wann: Donnerstag, 14. Juni, 10 bis 15 Uhr
Wo: VHS Favoriten, Arthaberplatz 18, 1100 Wien
Eintritt: frei
Das Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für
den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die
weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.
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