Schwarzmann zur GAP ab 2021: Bäuerinnen fordern Unterstützung bei Herkunftsauslobung
und Hofübergaben
Brüssel/Wien (lk-oe) - "Jede Kürzung des EU-Agrarbudgets gefährdet die Zukunft unserer
bäuerlichen Landwirtschaft in Österreich. Mit weniger Geld können unsere Bäuerinnen und Bauern
nicht mehr Leistungen für Umwelt, Tierschutz und Klimaschutz erbringen. Von der Agrarpolitik ab 2021 erwarten
wir, dass sie die Bürokratie einschränkt und gleichzeitig die Qualitätsproduktion bäuerlicher
Landwirtschaft mit höheren Standards in der pflanzlichen und tierischen Produktion fördert. Gleichzeitig
ist der schonende Umgang mit den Ressourcen ausreichend zu unterstützen. Österreichs Bauernfamilien können
dieses hohe Niveau der Produktion nur mit einer finanziell ausreichend ausgestatteten Gemeinsamen Agrarpolitik
halten", betonte Andrea Schwarzmann, Vorsitzende der ARGE Österreichische Bäuerinnen in der Landwirtschaftskammer
(LK) Österreich, am 12. Juni zum vorliegenden Entwurf der EU-Agrarpolitik 2021 bis 2027.
Weniger Bürokratie und flexiblere Förderungen
Österreich müsse als EU-Mitgliedstaat genug Spielraum haben, den neuen EU-Regeln entsprechend, auf die
Bedürfnisse der österreichischen Bauernfamilien besonders einzugehen und die ausufernde Bürokratie
wirksam abzubauen. "Das ist eine wichtige Voraussetzung, um eine klein strukturierte Landwirtschaft mit vielen
Berggebieten am Leben zu erhalten. Innovative Projekte von Frauen in der Landwirtschaft, die zur Entwicklung der
Regionen beitragen, dürfen nicht an einer Fördermindestgrenze scheitern. Hier brauchen wir mehr Spielraum
bei der Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik. Darüber hinaus würden die vorgesehenen Kürzungen
im Bereich der Ländlichen Entwicklung generell wichtige Bildungsprojekte speziell für Frauen am Land
gefährden", unterstrich Schwarzmann.
"Die neue EU-Agrarpolitik braucht mehr Lenkinstrumente, um Preis- und Marktsprünge zu verhindern und
das bäuerliche Einkommen und Konsumentenpreise zu stabilisieren. Auch die Maßnahmen zur Bekämpfung
des Klimawandels sind künftig mehr zu fördern und auszubauen. Mit weniger Geld im EU-Agrarbudget kann
das sicher nicht gelingen", stellte Schwarzmann weiter fest.
Hohe Lebensmittelstandards sichern
"Der bäuerliche Familienbetrieb mit der Bäuerin als Partnerin und Unternehmerin wird künftig
attraktiv bleiben, wenn das Berufsbild und die Leistungen der Landwirtschaft auch von Menschen außerhalb
gesehen und wertgeschätzt werden. Das öffentliche Geld ist kein Geschenk an die Bäuerinnen und Bauern.
Österreichs Bauernfamilien decken den Tisch, pflegen die Landschaft und sichern unsere Lebensgrundlagen in
Natur und Umwelt. Es gibt viele Gründe, weswegen Landwirtinnen und Landwirte öffentliche Mittel erhalten.
Österreichs Bäuerinnen haben Verständnis für eine schwierige budgetäre Situation auf EU-Ebene.
Die Vielfalt der bäuerlichen Landwirtschaft und der Regionen ist zu erhalten. Kürzungen in der Ländlichen
Entwicklung, ohne Rücksicht auf nationale Gegebenheiten, lehnen wir daher entschieden ab", unterstrich
die Bundesbäuerin abschließend.
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