Dr. Peter Fabjan erhält Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
I. Klasse
Wien (bka) - Bundesminister Gernot Blümel überreichte am 11. Juni im Palais Niederösterreich
Doktor Peter Fabjan für dessen Verdienste um den literarischen Nachlass seines Bruders Thomas Bernhard das
Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Kulturminister Blümel hob die Bemühungen
von Peter Fabjan um den Nachlass des großen österreichischen Dichters besonders hervor: "Thomas
Bernhards Erbe ist ein literarischer Schatz Österreichs. Der Einsatz von Dr. Fabjan, das Werk Bernhards auch
weiterhin einer breiten Öffentlichkeit ebenso wie Literaturwissenschaftlern zugänglich zu machen, verdient
unser aller Anerkennung."
Die Laudatio hielt Dr. Raimund Fellinger, Cheflektor des Suhrkamp und des Insel Verlags sowie langjähriger
Bernhard-Lektor und seit dem Jahr 2015 Präsident der Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft. Zu den
großen Verdiensten, die sich Peter Fabjan erworben hat, gehört beispielsweise 1990 die Öffnung
des Bernhard-Hauses in Ohlsdorf für die Öffentlichkeit. In jüngerer Zeit wurde auch das Bernhard-Haus
in Ottnang aufwendig renoviert; es steht nun Stipendiaten offen. Seit dem Jahr 1998 sorgt die von Peter Fabjan
initiierte Thomas-Bernhard-Privatstiftung unter anderem für die nationale und internationale Verbreitung der
geistigen Hinterlassenschaften von Thomas Bernhard und dessen Großvater Johannes Freumbichler. Unterstützt
wurde diese Initiative vom Bundeskanzleramt.
Zudem ist Peter Fabjan Ehrenpräsident der im Jahr 1999 gegründeten Internationalen Thomas Bernhard Gesellschaft
mit Sitz in Salzburg, die eng mit der Privatstiftung und der Nachlassverwaltung verbunden ist. Ein weiteres, entscheidendes
Verdienst erwarb sich Peter Fabjan, indem er über die Stiftung im Jahr 2001 die Gründung des Thomas-Bernhard-Archivs
ermöglichte. Dieses Archiv war von 2001 bis 2014 in der Kleinen Villa Toskana (Gmunden, Oberösterreich)
beheimatet. Es diente als Grundlage für die bei Suhrkamp erschienene 22-bändige Werkausgabe Thomas Bernhards,
die vom Bundeskanzleramt gefördert wurde. Peter Fabjans Frau Anni ist es zudem maßgeblich zu verdanken,
dass die Bibliothek des Autors gesichtet und aufgearbeitet wurde. Ein Teil ist im Bernhard-Haus in Ohlsdorf aufgestellt,
der Bestand mit Annotationen ist Teil des Nachlasses.
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