Borkenkäfer vernichtet 2017 3,5 Mio. Tonnen Holz - Prognose für 2018 ähnlich
Wien (bmnt) - Die letzten Wochen waren für Österreichs Forstwirtschaft sehr schwierig. Borkenkäferbefall
und Sturmschäden haben zu Verlusten in Millionenhöhe geführt. „Bereits 2017 war ein sehr schweres
Jahr für die heimische Forstwirtschaft. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen gab es so viel Schadholz,
nämlich 3,5 Mio. Tonnen. Wir haben für 2018 eine ähnlich schlechte Prognose. Die Meldungen über
den Befall mit den Borkenkäfern sind enorm. Deshalb haben wir ein Maßnahmenpaket in der Höhe von
3 Mio. Euro fixiert“, so Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger.
Schäden in Nieder- und Oberösterreich besonders hoch
In Nieder- und Oberösterreich ist die Situation besonders schwierig. Hohe Temperaturen, wenig Niederschlag
und Dürrephasen begünstigen die Entwicklung und Vermehrung von Schädlingen. Der Borkenkäfer
führt in der Forstwirtschaft zu enormen Schäden. „In Niederösterreich liegt die Schadholzmenge bei
derzeit 1,8 bis 2,2 Mio. Festmetern und für Oberösterreich geht man von 1 Mio. Festmetern aus. Das führt
auch zu einem Preisverfall beim Holzpreis. Jetzt ist es wichtig, dass wir rasch, unbürokratisch und effizient
unterstützen können“, so Köstinger.
Maßnahmenpaket soll Erleichterung bei den Waldbesitzern schaffen
Konkret gefördert werden sollen alle Maßnahmen, die zur raschen Entnahme und Abtransport befallener
Bäume aus den Wäldern führen. Hier geht es zum einen um die Aufarbeitung vor Ort, also Entrindung
mit Spezialgeräten im Wald oder auch außerhalb an Lagerplätzen. Auch die Anlage neuer Trocken-
und Nasslager wird gefördert. Diese Lager sind wichtig, um das Holz länger zu lagern, damit es nicht
gleich auf den Markt gebracht werden muss und der Preisverfall zu groß ist. Auch eine Förderung des
Zwischentransports ist möglich. Weiters werden zusätzlich notwendige Personalressourcen in den Landeslandwirtschaftskammern
gefördert, um die Ausnahmesituation in begründeten Fällen zu bewältigen. Die Definition betroffener
Gebiete wird von den Forstbehörden in Zusammenarbeit mit dem Bundesforschungszentrum Wald (BFW) vorgenommen.
Ein Katastrophen- oder Schadgebiet liegt dann vor, wenn mindestens 20 Prozent des Produktionspotentials durch die
Massenvermehrung von Forstschädlingen zerstört wurden. Das vorliegende Maßnahmenpaket soll die
Handhabung der Schäden für die betroffenen Waldbesitzer und Forstwirte erleichtern. Darüber hinaus
wird die Information der Betroffenen verstärkt, dafür werden die Beratungen durch die Bezirks- und Landesforstdienste
ausgeweitet. „Wir arbeiten an umfassenden Strategien für den klimafitten Wald. Denn mit diesem Paket lindern
wir zwar Schäden, wir brauchen aber einen Wald, der extremer werdende Bedingungen besser aushält“, so
Köstinger.
EU, Bund und Länder Teil der Finanzierung
Das Programm bietet eine faire Kostenaufteilung zwischen EU, Bund und Ländern. Es handelt sich um ein so genanntes
LE-Programm. Das Geld kommt zu 50 Prozent aus den EU-Mitteln weitere 30 Prozent werden vom Bund finanziert und
rund 20 Prozent der Kosten liegen bei den Bundesländern. „Gesamt sprechen wir von Unterstützungen in
der Höhe von 3 Mio. Euro um die Schäden zu lindern und Maßnahmen zu unterstützen, die für
die Forstwirtschaft wichtig sind. Wir bieten diese Möglichkeit an, um rasch und effizient zu unterstützen“,
so Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger abschließend.
Auf http://www.borkenkaefer.at gibt es laufend aktualisiert
wichtige Informationen und Handlungsanleitungen.
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