8.000 Menschen versammelten sich am 24. Juni im Grazer Stadtpark am Platz der Versöhnung
und feierten den Festgottesdienst zum Diözesanjubiläum.
Graz (diözese) - Der Höhepunkt des Diözesanjubiläums wurde von Menschen aus der ganzen
Steiermark und darüber hinaus mitgestaltet: 220 ChorsängerInnen, das Jugendblasorchester NMS Wies, 30
Weihwasserschalenträgerlnnen, 115 MinistrantInnen, 118 KommunionhelferInnen, 145 Priester, 28 Diakone und
18 Bischöfen. Unter den Bischöfen waren auch Kardinal Christoph Schönborn, die Bischöfe Johann
Weber, Franz Lackner und Hermann Glettler.
Bischof Krautwaschl zelebrierte den Gottesdienst am Platz der Versöhnung mit Bischof Joâo Santos Cardoso
aus der neuen Partnerdiözese Bom Jesus da Lapa (Brasilien) und Konstantin Bae Ki Hyen aus der Partnerdiözese
Masan (Südkorea) sowie Prior-Administrator P. Johannes Fragner OSB. aus der Abtei Seckau, der Wiege unserer
Diözese, und Pfarrer Andreas Monschein aus Kindberg, Sprecher des Priesterrates.
Ein Segen für die Zukunft
„Ein Geburtstag und zumal ein Diözesanjubiläum sind Anlass, nicht nur zurückzuschauen, sondern auch
nach vorne zu blicken. Das haben wir in diesem Jubiläumsjahr auf unterschiedliche Weise getan. Gerade jetzt
in dieser Eucharistiefeier dürfen wir Gott Dank sagen für unsere 800-jährige Diözesangeschichte.
Unsere Dankbarkeit schließt natürlich die Fehler und Sünden über die Jahrhunderte herauf bis
ins Heute nicht aus. Dafür bitten wir um Vergebung. Und wir bitten Gott in dieser Feier auch um seinen Segen
für die Zukunft: für die Zukunft in unserem Land, für die Zukunft unserer Kirche hier in der Steiermark,
und für unsere je eigene Zukunft.“, so Bischof Krautwaschl in seiner Predigt. Die Veränderungen in der
Kirche sprach Bischof Krautwaschl direkt an: Viele seien verunsichert oder ängstlich, andere hingegen neugierig
und mutig. Bischof Krautwaschl machte vor diesem Hintergrund auf das Zukunftsbild der steirischen katholischen
Kirche und der Botschaft für die Steiermark aufmerksam, die am 23. Juni am Hauptplatz verkündet wurde.
Am Ende des Gottesdienstes verlas Sr. Gertraud Harb die Geburtstagsbotschaft von Papst Franziskus. „Gerne verbinde
ich mich aus diesem Anlass mit Ihnen Exzellenz, und den Gläubigen Ihrer Diözese sowie mit allen, die
zum Jubiläumsgottesdienst nach Graz gekommen sind im frohen Dank an Gott und feiere gleichsam im Geiste diesen
Festtag mit, zu dem ich allen meinen herzlichen Gruß und beste Segenswünsche übermittel“, so aus
der Botschaft von Papst Franziskus.
Die Kollekte kam je zur Hälfte Opfern der Unwetter in der Steiermark und einem Projekt für Demenzkranke
in der Diözese Banja Luka (BiH) zugute.
Liturgisch wurde viel von den Kompositionen aus dem Projekt ALLEZEIT.Liturgie-Mosaik gesungen. KirchenmusikerInnen
aus der Steiermark haben in diesem Projekt verschiedene Kompositionen geschaffen. So hat etwa der steirische Musiker
Stefan Heckel das Lied ALLEZEIT.Segen vertont – nach einem Gebet, das Edith Stein zugeschrieben wird. Die Verse
dazu kamen vom P. Willibald Hopfgartner OFM, Franziskaner in Graz. Diese „Hymne“ des Diözesanjubiläums
wurde als Abschluss des Festgottesdienstes gemeinsam gesungen.
Die TeilnehmerInnen waren begeistert von der guten Stimmung und Musik. „Der Gottesdienst war angenehm schlicht
und nicht zu pompös“, freute sich eine Besucherin aus Gleinstätten. „Die Bildsprache des Gottesdienstes
war sehr schön. Man hat das miteinander sehen und spüren können. Die bunte Zusammensetzung am Podium
war auch sehr stimmig“, meinte eine Teilnehmerin aus Mürzzuschlag.
Begegnungsfest
Nach dem Gottesdienst wurde am Platz der Versöhnung ein buntes Begegnungsfest gefeiert. Für kulinarische
Köstlichkeiten aus der Steiermark sorgte die GENUSS REGION ÖSTERREICH. Verschiedene Musikgruppen – von
der Steirischen Streich und Bischöflichen Hauskapelle über eine junge Gruppe aus der Ukraine bis zu ruandischen
Trommlern – sorgten für den feierlichen Rahmen. Für Kinder gab es eine spannende Zeitreise durch die
800-jährige Geschichte der Diözese.
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LH Schützenhöfer bei Festakt zu 800 Jahre Diözese Graz-Seckau
Graz (lk) - „Die Diözese hat in ihrer 800-jährigen Geschichte die Entwicklung des Landes Steiermark
entscheidend mitgeprägt“, würdigte Hermann Schützenhöfer das Wirken der Kirche in der Steiermark.
Er verwies in seiner Ansprache auch auf die Bemühungen der letzten Jahrzehnte, wonach es in der Steiermark
„kein Ringen der Religionen untereinander, sondern ein vorbildliches gemeinsames Wirken“ gäbe, das dem Land
sehr gut tut. Die Ökumene und das Miteinander der Religionsgemeinschaften seien in diesem Land kein Lippenbekenntnis,
sondern gelebte Kultur und ein Segen für das Land. Aus dem Miteinander sei ein Füreinander geworden,
betonte Schützenhöfer. „Wir stehen für Menschen ein, die guten Willens sind“, sei für ihn eine
zentrale Botschaft. „Die 800-Jahr-Feier der Diözese ist eine Feier für die Menschen in diesem Land, weil
die Kirche fester Bestandteil des Alltags ist“, verwies Schützenhöfer auf den Jahreslauf, der von den
großen Kirchenfesten geprägt sei: „Kirche ist demnach auch Heimat. Heimat im Sinne von Hanns Koren,
als Tiefe, nicht als Enge.“
„Gemeinsam wollen und sollen wir daran bauen, dass die Diözese und mit ihr die katholische Kirche im Sinne
von Glaube, Hoffnung und Liebe weiterhin Wirkkraft für die Menschen dieses Landes ausübt“, denn so der
steirische Landeshauptmann abschließend: „Ich bin überzeugt, dass christliche Haltungen für das
Land gut sind!“
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