Zusätzliche Pionierkompanie stärkt Einsatzfähigkeit im Katastrophenfall
Bregenz (vlk) - Für die geplante Bundesheerreform geht es in die Detailplanung, nachdem sie den Ministerrat
in Wien erfolgreich passiert hat. Aus Landessicht seien die vorliegenden Pläne prinzipiell positiv, man werde
die Bundesregierung allerdings an der Umsetzung messen, betont Landeshauptmann Markus Wallner. Unverändert
bleiben für ihn und Sicherheitslandesrat Christian Gantner die Ziele, die mit der Reform zusammenhängen:
So müssten die leistungsfähigen Strukturen in Vorarlberg unbedingt erhalten bleiben, damit im Krisen-
bzw. Katastrophenfall rasche Einsatzbereitschaft gewährleistet ist. "Die Reorganisation darf die Bundesheer-Einsatzfähigkeit
im Land unter keinen Umständen beeinträchtigen", gibt Wallner die Linie für die Detailplanung
vor.
Durch die neuerliche Umstrukturierung soll das Militärkommando Vorarlberg mit einer zusätzlichen Pionierkompanie
aufgestockt werden. Die geplante Aufstellung einer weiteren Jägerkompanie in der Walgau-Kaserne wird hingegen
gestoppt. Die den Militärkommanden zugeordneten präsenten Bataillone wandern in die Verantwortung der
Brigaden zurück. Wallner: "Unterm Strich bedeutet das für Vorarlberg die Beibehaltung der Einsatzkompanien
des Hochgebirgs-Jägerbataillons 23 und eine Erhöhung der zur Verfügung stehenden Militärkräfte.
Zudem bleibt die regionale Truppenführung beim Militärkommando ebenso wie die Verantwortung über
die selbstständig strukturierten Milizverbände und -einheiten". Wichtig sei, dass die Einsatzkompanien
sowie die strukturierte Miliz mit geeigneter moderner Ausrüstung ausgestattet werden, um die anstehenden Aufgaben
bestmöglich erfüllen zu können, ergänzt dazu Sicherheitslandesrat Gantner. Es soll zudem ermöglicht
werden, dass mehr Grundwehrdiener aus Vorarlberg ihren Präsenzdienst im eigenen Land ableisten können.
Qualitative Verbesserung bei Schutz und Katastrophenhilfe
Mit Blick auf diese wesentlichen Punkte verwundert es nicht, dass die Neuorganisation von Landesseite eher positiv
gesehen wird. "Vorarlberg braucht für den Ernstfall ausreichend einsatzbereite Kräfte, die sich
vor Ort auskennen und gut ausgebildet sind, eigenständig eingesetzt werden können und die in der Lage
sind, kompetent und effizient Hilfe und Schutz zu leisten. Es gibt derzeit keine Anhaltspunkte, dass Vorarlberg
durch die Reform verliert", hält der Landeshauptmann fest. Insbesondere die Aufstellung einer zusätzlichen
Pionierkompanie sei begrüßenswert, so Wallner: "Das ist eine qualitative Verbesserung in Sachen
Schutz und Katastrophenhilfe. Klar ist aber auch, dass die Kompanie mit modernem Gerät ausgestattet sein muss".
Auch die Möglichkeit für den Großteil der Rekruten, ihre Grundausbildung in Vorarlberg zu absolvieren,
müsse weiterhin bestehen bleiben.
"Vorarlberg wird Detailplanung genau beobachten"
Die gestartete Detailplanung zur Reorganisation des Bundesheeres werde Vorarlberg jedenfalls genau beobachten und
aufmerksam verfolgen, kündigen der Landeshauptmann und der Sicherheitslandesrat an. Vorgesehen ist, die Detailplanungen
für die Reform bis Ende 2018 abzuschließen.
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