LR Eichtinger: Niederösterreich ist Vorreiter im grenzüberschreitenden Gesundheitswesen
Brüssel/St. Pölten (nlk) - „Niederösterreich ist Vorreiter für Impulse im grenzüberschreitenden
Gesundheitswesen“, sagte Landesrat Martin Eichtinger in seiner Funktion als NÖGUS-Vorsitzender am 21. Juni
im Landesklinikum Melk, wo er gemeinsam mit Anton Tesarík, Ratsmitglieder der Region Südmähren,
eine Halbzeitbilanz des EU-Projekts „Gemeinsam Grenzenlos Gesund“ zog.
Neben den „Health Across“ Aktivitäten wie dem grenzüberschreitenden Rettungsdienst mit Südmähren
und Südböhmen sowie der Kooperation „Bridges for Birth“ zwischen Hainburg und Bratislava verwies der
Landesrat dabei insbesondere auf den Umstand, dass im Rahmen von „Gemeinsam Grenzenlos Gesund“ erstmals eine niederösterreichische
Patientin eine Strahlentherapie im Krankenhaus Znaim erhalten habe. „Umgekehrt bekam das Endometriose-Zentrum im
Landesklinikum Melk, das einzige in Niederösterreich, kürzlich die EU-Zertifizierung der Stufe 1 verliehen.
Das ist ein ganz großer Erfolg, zu dem ich herzlich gratuliere“, meinte Eichtinger.
Endometriose ist eine chronische Erkrankung der Gebärmutterschleimhaut und verursacht österreichweit
Kosten von mehr als 300 Millionen Euro. Betroffen von der schwer diagnostizierbaren Krankheit sind rund 300.000
Frauen in Österreich. Basis für das Endometriose-Zentrum in Melk ist der Wissensaustausch mit dem auf
diesem Gebiet federführenden Krankenhaus in Znaim, Ärzte aus beiden Kliniken operieren auch gemeinsam
an beiden Standorten. Insgesamt wurden in Melk seit Beginn des Projektes 143 Frauen erfolgreich operiert, 15 von
ihnen wurde mit der Operation auch der Kinderwunsch erfüllt.
Tesarík unterstrich die bereits zehn Jahre dauernde erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Niederösterreich
und Südmähren und insbesondere den medizinischen Know-how-Transfer bezüglich Endometriose zwischen
Melk und Znaim. Hier habe sich umgekehrt kürzlich die erste niederösterreichische Patientin einer radioonkologischen
Behandlung unterzogen. Im Rahmen des Projektes sollen bis Juni 2019 insgesamt 15 Patienten aus den Kliniken Hollabrunn
und Krems eine strahlentherapeutische Behandlung in Znaim erfahren. Nächstes Projektziel sei die gegenseitige
Anbindung der Notrufzentralen, kündigte Tesarík an und betonte abschließend: „Die Ergebnisse
unserer Zusammenarbeit sind ein gutes Vorbild für andere Regionen in Europa.“
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