Gemeinsam mit den elf Rheinanliegergemeinden und den Bezirkshauptmannschaften führt das
Land am 22. und 23. Juni eine große Hochwasserschutzübung durch
Bregenz (vlk) - In jüngster Zeit sind zahlreiche Vorkehrungen entlang des Alpenrheines getroffen worden,
um die Sicherheit der Bevölkerung auf ein Maximum zu steigern. Dennoch sind Hochwasser eine nicht auszuschließende
Gefahr – und jederzeit möglich! Am 22. und 23. Juni 2018 wird deshalb eine große Hochwasserübung
am Rhein durchgeführt, an denen sich Land, Gemeinden und die BHs beteiligen. Ziel ist es, das Arbeiten in
den einzelnen und die Abstimmung zwischen den Stäben zu optimieren. Ein wesentlicher Schwerpunkt bei der Übung
bildet auch die Kommunikation. Die Information der Öffentlichkeit soll im Ernstfall geübt werden.
Im Falle eines Hochwassereignisses ist schnelles Handeln gefragt: sollten die Dämme am Rhein brechen, ist
eine Evakuierung von Teilen des Rheintals erforderlich. Diese Evakuierung kann nur dann gelingen, wenn alle Einsatzorganisationen
an einem Strang ziehen – und wenn die Bevölkerung entsprechend informiert ist und weiß, was im Notfall
zu tun ist. In einer großen Rheinhochwasserübung soll die Information an die Medien und an die Bevölkerung
erprobt werden. "Wir nehmen die Gefahr, welche der Alpenrhein mit sich bringt, sehr ernst", erklärt
Landeshauptmann Markus Wallner und fügt hinzu: "Es ist wichtig, dass wir uns auf diesen Ernstfall entsprechend
vorbereiten, denn das Schadenspotenzial, das der Rhein etwa bei einem verursachen kann, ist enorm". Es sei
wichtig, einerseits die Bevölkerung sensibilisieren und andererseits die internen Abläufe zu optimieren,
erklärt Sicherheitslandesrat Christian Gantner: "Gerade die unterschiedlichen Phasen, die im Ernstfall
durchlaufen werden, stehen bei der Übung im Vordergrund".
Drei Hochwasserphasen – Zivilschutzalarm wird ausgelöst!
Bei einer prognostizierten Abflussmenge von mehr als 2.500 Kubikmetern pro Sekunde wird die erste Warnung („Aufmerksamkeitsphase“)
mittels eines dreiminütigen Sirenensignals ausgegeben. Dieses Signal wird bei der Übung am Freitag in
den elf Anliegergemeinden des Rheins gegen 14 Uhr ausgelöst werden!
Verschärft sich die Lage weiter, dann teilen die Einsatzleitungen den Übergang in die "Vorbereitungsphase"
mit. Dies geschieht ohne Sirene und wird über Internet und die Medien kommuniziert. In der Vorbereitungsphase
werden Schulen, Kindergärten oder Kinderbetreuungen geschlossen – die Kinder müssen Zuhause bleiben.
Die Einsatzleitung ordnet in dieser Phase die Evakuierung von Menschen, die sich in Pflege befinden, an. Das Übungsszenario
am Freitag und Sonntag sieht derartige Evakuierungen vor.
Wenn die Gefahr einer Überflutung bestimmter Bereiche weiter zugenommen hat, kann es zu einer Evakuierung
kommen. Der eigentliche „Alarm“ für die Bevölkerung („Evakuierungsphase“) wird dann wieder mittels eines
Sirenensignals (auf- und abschwellend, eine Minute lang) mitgeteilt – bei einer tatsächlichen Abflussmenge
von über 3.100 Kubikmetern pro Sekunde oder bei „Gefahr im Verzug“ (bei Dammbruch). Diese Evakuierungsphase
wird nicht mehr geübt werden.
Informationskanäle für die Bevölkerung
Im Vorfeld der Übung wurde die Bevölkerung in den Rheinanliegergemeinden durch eine Hochwasserbroschüre
informiert und sensibilisiert. In ihr befinden sich alle wichtigen Informationen und Handlungsanweisungen. Neben
der Broschüre wurden weitere Informationskanäle für die Bevölkerung eingerichtet. Die Landeswarnzentrale
hat für Katastrophenfälle außerdem eine eigene Website eingerichtet, die im Notfall alle wichtigen
Informationen auf einen Blick bietet.
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