LH Kaiser übernimmt Vorsitz: EVTZ-Projekte sollen künftig spürbareren Mehrwert
für Menschen bringen – Beitritt Istriens als assoziierter Partner und Kooperation der regionalen Wirtschaftskammern
werden im November in Klagenfurt fixiert
Brüssel/Triest/Klagenfurt (lpd) - Die höchsten Vertreter der Regionen Kärnten, Friaul-Julisch
Venetien und Veneto trafen am 20. Juni in Triest zu einer Sitzung der Euregio „Senza Confini“ zusammen. Dabei traf
Kärntens Landeshauptmann und EU-Referent Peter Kaiser sowohl auf den derzeitigen Präsidenten der Euregio
Senza Confini, Regionspräsident Luca Zaia aus dem Veneto, als auch auf den neuen Präsidenten von Friaul-Julisch
Venetien, Massimiliano Fedriga. Kaiser übernimmt ab 1. Juli 2018 turnusmäßig für drei Jahre
den Vorsitz in der Euregio „Senza Confini“.
„Ich bedanke mich bei Luca Zaia für die großartige Arbeit, die er in den vergangenen fünf Jahren
im Rahmen der Euregio geleistet hat. Wichtig dabei war auch die Öffnung zu anderen Regionen und Euregios.
Hier werde ich ansetzen. In Zukunft sollen vor allem gemeinsame Projekte forciert werden, die für die Menschen
einen direkten Mehrwert bringen. Ich möchte erkennbar und spürbar machen, wie wichtig die internationale
Zusammenarbeit für die Regionen ist“, betonte Kaiser. Vor allem in den Bereichen Kultur und Jugend sei dieses
Vorhaben rasch umzusetzen.
„Wichtig wird auch weiterhin die institutionalisierte Zusammenarbeit sein. Die regionalen Wirtschaftskammern von
Kärnten, Friaul-Julisch Venetien und dem Veneto unterzeichnen im November in Klagenfurt, wo das nächste
Treffen stattfindet, einen Kooperationsvertrag“, so der Landeshauptmann. Inhalt sei unter anderem die gegenseitige
Anerkennung von Ausbildungen, was die Zusammenarbeit erleichtert. Kaiser werde die Euregio verstärkt als positives
Beispiel einer regionalen Kooperation in Europa präsentieren und positionieren. „Ich nutze meinen Sitz im
Ausschuss der Regionen, um unsere Euregio in Brüssel zu positionieren und so mögliche Kooperationen mit
anderen Regionen zu forcieren“, sprach Kaiser über konkrete Pläne. Das Treffen nutze er, um seinen beiden
Amtskollegen das neue Regierungsprogramm zu überreichen. Die Präambel darin sei bewusst viersprachig
formuliert, um die Internationalität Kärntens zu unterstreichen.
Im Rahmen der Sitzung wurde diesmal eine Reihe von grenzüberschreitenden Projekten vorgestellt. Darunter das
Bildungsprojekt SCET-NET und das Tourismusprojekt EMOTIONWays bzw. das Radrennen Adriatic Ionic Race. Letzteres
startet am Mittwoch in Musile di Piave, geht über fünf Etappen und endet am Sonntag in Triest. „Kein
geringerer als Moreno Argentin ist die treibende Kraft hinter diesem Rennen“, teilte der Landeshauptmann mit. Auf
der Agenda in Triest stehen auch das Verkehrsprojekt SMARTLOGI, Fit4Co, ein Projekt zur Stärkung der Zusammenarbeit
zwischen den öffentlichen Behörden bzw. das Integrations- und Migrationsprojekt EUMINT.
„Sämtliche Projekte mit den unterschiedlichsten Projektpartnern verstärken konkret die Zusammenarbeit
zwischen unseren Regionen und tragen dazu bei, die Regionen und Grenzräume aufzuwerten. Der Euregio ‚Senza
Confini‘-Motor beginnt nun nach der Vorbereitungsphase zu laufen. Ich bin mir sicher, dass die verschiedenen Projekte
bald spürbare Effekte in den Regionen bringen werden“, hob Kaiser die Bedeutung der Zusammenarbeit hervor.
Der Beitritt Istriens zur Euregio „Senza Confini“ als assoziierter Partner wird nun konkreter. Beim nächsten
Treffen der Regionspartner solle eine Statutenänderung beschlossen werden, die es ermöglicht Istrien
in der Euregio als „beobachtendes Mitglied“ aufzunehmen. „Die Bemühungen gibt es bereits seit Jahren. Nicht
zuletzt auf Grund der gemeinsamen historischen Vergangenheit finde ich die Aufnahme wichtig“, meinte Kaiser.
Präsentiert wurde auch ein gemeinsames Logo, in deren grafischer Gestaltung sich die Regionen wiederfinden
sollen. „Es ist wichtig, auf regionale geografische Gegebenheiten wie Berge, Flüsse und das Meer einzugehen
und so der Euregio ein Gesicht zu geben“, schloss Kaiser.
Der Europäische Verbund für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) Euregio „Senza Confini“ besteht
seit dem Jahr 2013 aus drei Mitgliedern: dem Land Kärnten, der autonomen Region Friaul-Julisch Venetien und
der Region Veneto. Der Sitz der Euregio ist Triest in Friaul-Julisch Venetien. Der Regionspräsident der Region
Veneto, Luca Zaia, steht als Präsident der Euregio bis 30. Juni 2018 vor. Ab 1. Juli 2018 übernimmt Kärntens
Landeshauptmann Peter Kaiser für drei Jahre den Vorsitz.
|