42 Prozent haben Interesse am EU-Ratsvorsitz | 55 Prozent zweifeln, dass Österreich viel
bewirken kann - Umfrage
Brüssel/Wien (ögfe) - „In knapp zwei Wochen wird Österreich den Vorsitz im Rat der Europäischen
Union übernehmen. Die jährliche Jugendumfrage der ÖGfE zeigt, dass der heimische EU-Vorsitz durchaus
mit Interesse erwartet wird, es jedoch Spielraum nach oben gibt“, betont Paul Schmidt, Generalsekretär der
Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), in Bezug auf das Ergebnis einer ÖGfE-Umfrage
unter 3168 Jugendlichen, die im Schuljahr 2017/18 an 49 Schulen österreichweit durchgeführt wurde.
Das Thema „EU-Ratsvorsitz“ stößt bei den befragten Jugendlichen auf geteiltes Interesse. Insgesamt 42
Prozent zeigen sich daran „sehr“ (11 Prozent) bzw. „eher schon“ (31 Prozent) interessiert. Für insgesamt 58
Prozent gilt das „eher nicht“ (41 Prozent) bzw. „gar nicht“ (17 Prozent).
Schüler äußern mit 45 Prozent („sehr/eher“) etwas stärkeres Interesse am EU-Ratsvorsitz als
Schülerinnen (37 Prozent „sehr/eher“).
Mit steigendem Alter nimmt das Interesse am heimischen EU-Ratsvorsitz etwas zu. Während 36 Prozent der Befragten
bis 15 Jahre „sehr/eher“ Interesse bekunden, sind es in der Altersgruppe der 16 bis 18-Jährigen 42 Prozent
und bei Befragten ab 19 Jahre 44 Prozent.
Insgesamt sagen 45 Prozent der befragten Jugendlichen, dass Österreich während der Zeit seines EU-Ratsvorsitzes
„sehr viel“ (11 Prozent) bzw. „eher viel“ (34 Prozent) bewirken kann. 55 Prozent zeigen sich in dieser Frage skeptischer
und sind der Ansicht, dass unser Land „eher wenig“ (47 Prozent) bzw. „sehr wenig“ (8 Prozent) erreichen kann.
Mit niedrigerem Alter wird etwas häufiger angenommen, dass Österreich während seines Ratsvorsitzes
etwas bewirken kann. Befragte, die 15 Jahre oder jünger sind, glauben dies zu 48 Prozent („sehr viel/viel“),
16 bis 18-Jährige teilen diese Ansicht zu 46 Prozent, Jugendliche ab 19 tun dies zu 43 Prozent.
„Im nächsten halben Jahr wird Österreich verstärkt im Zentrum des europäischen Geschehens
stehen. Die kommenden Monate bringen etliche Herausforderungen für den heimischen Ratsvorsitz – Stichwort
Brexit- und EU-Haushaltsverhandlungen oder das Thema des Außengrenzschutzes. Themen, die auch junge Menschen
stark beschäftigen und zu einer offenen Diskussion einladen sollten, um ihre Standpunkte, Vorschläge
und Kritik in die heimische Europa-Debatte einfließen zu lassen“, so Schmidt.
Hintergrund
Die Umfrage wurde im Rahmen der Wanderausstellung „EUROPA#wasistjetzt“ österreichweit im Zeitraum September
2017 bis inkl. Mai 2018 durchgeführt. 3168 Jugendliche an 49 Schulen wurden schriftlich befragt. „EUROPA#wasistjetzt“
(www.wasistjetzt.eu) ist ein gemeinsames Projekt der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik,
des Bundesministeriums für Europa, Integration und Äußeres und der Vertretung der Europäischen
Kommission in Österreich.
Angaben zum Umfragesample: 25 Prozent der Befragten waren 15 Jahre oder jünger, 57 Prozent 16 bis 18 Jahre
und 18 Prozent 19 Jahre und älter. 55 Prozent Schüler, 45 Prozent Schülerinnen; Einbezogene Schultypen
(50 Prozent Berufs-, Fachschule, 32 Prozent AHS, 16 Prozent BHS, 2 Prozent NMS/KMS, HS, Polytechnische Schule).
Bundesländerverteilung in Prozent: BGLD: 10, KTN: 14, NÖ: 29, OÖ: 5, SBG: 8, STMK: 14, TIR: 5, WIEN:
9, VBG 6. Auswertung der Umfrage: Sozialwissenschaftliche Studiengesellschaft.
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